Arnsberg. Interessiert und konzentriert folgen Manuela Luig und Margit Engelhardt, Fahrerinnen bei der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH, den Erläuterungen ihres Kollegen Alfred Graetz. Auf dem Tisch steht ein funkelnagelneuer Fahrscheindrucker. Spätestens Mitte Februar müssen sie fit sein und dem Gerät jedes gewünschte Ticket entlocken. Alle Busse der RLG werden dann nämlich mit neuen Druckern ausgerüstet. „Die Zeit brauchen wir, inklusive Verwaltungs- und Werkstattpersonal müssen nur für unseren Betriebshof in Arnsberg 65 Personen eingewiesen werden“, erläutert Hauke Möller, Leiter RLG-Verkehrsmanagement.
Fahrerinnen und Fahrer bereiten sich auf Echtbetrieb vor
Die Schulungen und der Einbau der Geräte in die Busse markieren gleichermaßen Ende und Anfang eines langen Entwicklungsprozesses. Von den ersten Überlegungen zur Beschaffung neuer Drucker bis hin zum Einbau sind drei Jahre vergangen. „Denn die Zeiten, in denen ein Fahrscheindrucker nur den Zweck hatte, einen Fahrschein zu drucken, sind längst vorüber“, so Hauke Möller. Heute heißen die Geräte deshalb nicht umsonst Bordrechner und sind de facto eher Bordcomputer. Hinter dem Begriff versteckt sich eine hochmoderne und komplexe Technik, ohne die ein leistungsstarker und kundenorientierter Busverkehr kaum noch möglich wäre. Neben dem Verkauf von Tickets muss der Bordrechner eine ganze Menge mehr leisten. Die gesamte Kommunikation wird über das Gerät gesteuert, dazu gehören die Innen- und Außenanzeigen für die Kundeninformation genauso, wie die Kommunikation mit der Leitstelle oder die exakte satellitengestützte Ortung der Busse.
Vorteile bei Verspätungen und Umleitungen
Die RLG-Fahrgäste werden insbesondere von der Möglichkeit profitieren, auch Echtzeitdaten zu übertragen. Hauke Möller sieht hier ganz neue Möglichkeiten der Kundeninformation. „Mit Schnittstellen zur elektronischen Fahrplanauskunft oder zu dynamischen Fahrzeitanzeigen an Haltestellen können wir unsere Kunden direkt über eventuelle Störungen und Verspätungen informieren“, so Möller. Gerade für Verkehre im ländlichen Bereich ist das ein seltener Service. Vieles wird auch für die RLG Fahrerinnen und Fahrer leichter. Sie melden sich mit Dienstbeginn direkt über den Bordrechner im Bus an und sämtliche Daten zu ihren Fahrten werden auf ein Display am Arbeitsplatz übertragen. So wird zum Beispiel die genaue Haltestellenabfolge angezeigt, was bei Umleitungsfahrten eine große Hilfe ist. Hauke Möller freut sich auf den Echtbetrieb: „Wir sind alle schon ganz gespannt, wie die neue Technik sich im Alltag bewährt.“
Eine Antwort
Die sollen mal lieber die Fahrpreise senken !!