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Kunstverein Sundern-Sauerland präsentiert Nanett Dietz: Vor lauter Bäumen

Die Köl­ner Künst­le­rin Nanett Dietz stellt ihre Wer­ke rund um den Baum vom 28.4.2024 bis zum 16.06.2024 im Kunst­ver­ein Sun­dern-Sau­er­land aus. (Foto: Nanett Dietz)

Sun­dern. Am Sonn­tag, den 28.04.2024 um 14:00 Uhr eröff­net der Kunst­ver­ein Sun­dern-Sau­er­land e. V sei­ne nächs­te Aus­stel­lung mit der Köl­ner Künst­le­rin Nanett Dietz in den Räu­men des Kunst­ver­eins in der Röh­re 4 in Sun­dern. Gérard Good­row, lang­jäh­ri­ger 2. Vor­sit­zen­der des Kunst­ver­eins und pro­fes­sio­nel­ler Kunst­ken­ner, wird als Kura­tor der Aus­stel­lung in die Kunst ein­füh­ren. Dazu lädt der Kunst­ver­ein herz­lich ein.

Das Sauerland und seine Bäume

Für das Sau­er­land ist der Baum, der Wald, eine nicht weg­zu­den­ken­de Kon­stan­te. Gera­de hier hat das The­ma Wald nicht nur eine lan­ge Tra­di­ti­on, son­dern das Sau­er­land muss­te die Ver­wüs­tun­gen durch den Orkan Kyrill im Janu­ar 2008 hin­neh­men, die dazu seit Jah­ren durch die andau­ern­den Zer­stö­run­gen durch den Bor­ken­kä­fer über­schat­tet wer­den. Grund genug, Baum und Wald immer wie­der auch künst­le­ri­scher Wahr­neh­mung und Bear­bei­tung anheimzustellen.

Bäume in Natur und Industrie – naturnah und naturfern zugleich

Nanett Dietz beschäf­tigt sich in ihrer ers­ten insti­tu­tio­nel­len Aus­stel­lung im Kunst­ver­ein Sun­dern-Sau­er­land mit dem Baum bzw. dem Wald als belieb­tes und sym­bol­träch­ti­ges Motiv der Kunst- und Kul­tur­ge­schich­te, aber auch als Leid­tra­gen­dem der Aus­wir­kun­gen des Anthro­po­zäns. Baum und Wald unter­lie­gen einer star­ken Sym­bo­lik als „Baum des Lebens“, Fami­li­en­stamm­baum, der Baum als idea­le Meta­pher für den Kreis­lauf des Lebens. Der Wald als eine Kathe­dra­le der Natur, als Rück­zugs­ort und Ort der Besin­nung, aber auch als Ort der Bedro­hung (man den­ke an die Gebrü­der Grimm und die Mär­chen, die in dunk­len Wäl­dern spielen).

 

Dietz’ groß­for­ma­ti­ge Gemäl­de von Bäu­men und Gewäs­sern ver­ste­hen sich u.a. als Hom­mage an die Mut­ter Natur – aber auch als Mahn­ma­le gegen ihren Miss­brauch und ihre Miss­ach­tung. In ande­ren Arbei­ten setzt sich die Künst­le­rin spie­le­risch mit einem wich­ti­gen Indus­trie­zweig des Sau­er­lan­des aus­ein­an­der, der Her­stel­lung von Kar­to­na­gen und Well­pap­pe. Ihre Arbei­ten aus Pap­pe und Sei­den­pa­pier sind Zeug­nis­se des „Upcy­cling“, bei dem ein aus­ge­dien­ter Gegen­stand – in die­sem Fall eine Ver­pa­ckung – einem neu­en Lebens­zy­klus zuge­führt wird. Dietz nutzt dabei die Ästhe­tik des Mini­ma­lis­mus, um sich gegen den moder­nen Kon­sum­wahn zu posi­tio­nie­ren und ein Bewusst­sein für einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit Res­sour­cen zu schaffen.

Neben dem Mini­ma­lis­mus spie­len in Nanett Dietz‘ Form- und Motiv­fin­dung, sowie in ihrer eigen­wil­li­gen Fab­wahl vor allem male­ri­sche Vorreiter*innen der moder­nen Kunst­ge­schich­te eine her­aus­ra­gen­de Rol­le. Man den­ke an die Land­schafts­bil­der von Pau­la Moder­sohn-Becker oder Gabrie­le Mün­ter, aber auch an das Spät­werk Ernst-Lud­wig Kirch­ners oder die zwi­schen Kubis­mus und Pop Art ange­sie­del­ten Bil­der des ita­lie­ni­schen Malers Sal­vo. Denn Dietz’ Bil­der sind laut und bunt. Lila­far­be­ne Gewäs­ser ste­hen als mono­chro­me Farb­flä­chen neben rosa­far­be­nen Wegen und wei­ten Fel­dern in üppi­gem Grün.

Die Bil­der von Nanett Dietz sind natur­nah und natur­fern zugleich. Sie leben von der künst­le­ri­schen Phan­ta­sie – aber auch von der Fül­le. Mehr ist mehr. Oder ist das ein Trug­schluss? Denn die Fül­le kann auch tückisch sein. Mehr führt zu mehr. Aber wohin führt das letzt­lich? Die Fül­le des Lebens, aber auch die (Über-)Fülle unse­rer heu­ti­gen Kon­sum­ge­sell­schaft – die Fül­le unse­res Wohl­stands­le­bens im 21. Jahr­hun­dert bedeu­tet auch die fort­schrei­ten­de Zer­stö­rung der Wäl­der – im Sau­er­land wie am Amazonas.

Nanett Dietz zeigt uns mit ihren viel­schich­ti­gen Arbei­ten die sprich­wört­li­chen „zwei Sei­ten der Medail­le“. Sie lenkt den Blick auf die Schön­heit der Natur und die viel­fäl­ti­gen künst­le­ri­schen Aus­drucks­mög­lich­kei­ten, aber auch auf die Gefah­ren, die unser all­täg­li­ches Han­deln für die Natur mit sich bringt – ohne dabei den Zei­ge­fin­ger zu erhe­ben. Denn für Nanett Dietz bleibt Kunst Kunst und nicht Poli­tik oder Akti­vis­mus – ob man dar­aus einen Hand­lungs­be­darf ablei­tet, bleibt jedem/jeder Betrachter*in selbst überlassen.

Ausstellung vom 28.04.2024 bis zum 16.06.2024

Ver­nis­sa­ge am Sonn­tag, den 28.04.2024, 14:00 Uhr, Röh­re 4, 59846 Sundern
Finis­sa­ge am Sonn­tag, den 16.06.2024, 14:00 Uhr mit Künstlergespräch
Öff­nungs­zei­ten: Mo – Fr 16:00 Uhr – 18:30 Uhr, Sa und So 12:00 – 18:00 Uhr, an Fei­er­ta­gen geschlos­sen, Grup­pen n.V. Kon­takt: info@kunstverein-sundern-sauerland.de,  Mobil.: 0171 – 120 47 16

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