Sundern/Schirgiswalde/Mühlhausen. Sechs Stunden und mehr als 20 Kilometer in den Beinen, jetzt noch Stufen steigen auf bis zu 40 Meter? Aber wo wir schon mal hier sind. Die Gruppe aus Schirgiswalde und Sundern trotzte dem inneren Schweinehund und machte sich an den Aufstieg bis in die Baumwipfel des Baumkronenpfads. Damit hatten sie einen wahren Höhe- und Schlusspunkt ihrer gemeinsamen Wanderung erreicht. In diesem Jahr waren sie in Thüringen, im Nationalpark Hainich, unterwegs.
Nur kleine Gruppe beim Treffen der Partnerstädte
Die Ost-West-Organisation klappte wieder ausgezeichnet. Von Sunderner Seite hatte Beigeordneter Meinolf Kühn die Tour vorbereitet, aus Schirgiswalde waren es Patric Jung und Hans-Georg Otto. Sie hatten eine interessante Strecke ausgesucht und mit Mühlhausen auch einen wunderschönen Ort für die Übernachtungen gewählt. Dort trafen die Gruppen, beide mit ihren Bürgermeistern Sven Gabriel und Detlef Lins, am Freitag nachmittag zusammen. Am ersten Abend kam auch der Oberbürgermeister des Städtchens vorbei, der gebürtige Sunderner Dr. Johannes Bruns. Was er über seine neue Heimat erzählte, konnte die Gruppe am Sonntagvormittag bei einer interessanten Stadtführung genauer besichtigen.
Dazwischen lag die Wanderung durch das UNESCO Weltnaturerbe Hainich, ein ehemaliges Militärgelände, in dem sich die Natur jetzt selbst überlassen wird. Alles wächst und wuchert, Bäume, die umstürzen bleiben liegen wie sie gefallen sind, auch auf den Wanderwegen. Wenn es sein muss, wird eben ein neuer Weg um das Hindernis herum angelegt. So zogen die Schirgiswalder und Sunderner durch eine fast schon wieder zu einem Urwald gewandelte Natur.
Zum Bedauern der Organisatoren war es in diesem Jahr eine kleine Gruppe, die zusammen kam. Im Initiativkreis wird intensiv darüber beraten, wie neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die gemeinsamen Aktionen gewonnen werden können. Patric Jung, ehemaliger Bürgermeister von Schirgiswalde, berichtete, dass er nach Möglichkeiten suche, Vereine wieder stärker einzubinden, sie zu ermuntern frühere Kontakte aufleben zu lassen oder neue einzugehen. Detlef Lins und Sven Gabriel stimmten zu. Lins betonte, dass die Partnerschaft der beiden Städte ja nicht auf die Gremien beschränkt, sondern von den Bürgerinnen und Bürger getragen werden soll.
Rat von Schirgiswalde kommt im Herbst nach Sundern
Trotzdem wird der nächste offizielle Kontakt ein Kennenlernen zweier Gremien sein: Ende September erwarten die Sunderner den Besuch des Rates der Stadt Schirgiswalde-Kirschau. Der ist nach den Kommunalwahlen ebenso neu zusammengesetzt wie sein Pendant in Sundern. Dabei sollen sich auch Kontakte über diesen Personenkreis hinaus ergeben, wünschen sich die Organisatoren und stimmen das Programm entsprechend ab, versprach Sunderns Bürgermeister.