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Verbraucherzentrale in fast 6700 Fällen Wegweiser zu Recht und Rat

Das aktuelle Team der Verbraucherzentrale Arnsberg. (Foto: VB)
Das aktu­el­le Team der Ver­brau­cher­zen­tra­le Arns­berg. (Foto: VB)

Neheim. Ob Kos­ten­fal­len bei Free­mail-Diens­ten oder Abzo­cke mit mobi­len Zah­lungs­mit­teln, ob Fall­stri­cke beim Online­shop­ping oder dubio­se Mahn­brie­fe von Inkas­so­bü­ros – für fast 6700 Rat­su­chen­de war die Ver­brau­cher­zen­tra­le Arns­berg 2015 Weg­wei­ser zu Rat und Recht. „Ins­be­son­de­re Klick­fal­len beim Online­shop­ping haben wir ein dickes ‚Dis­li­ke‘ erteilt“, so Mar­lies Albus, Lei­te­rin der Bera­tungs­stel­le an der Nehei­mer Burg­stra­ße, die jetzt im Bür­ger­meis­ter­bü­ro den Jah­res­be­richt prä­sen­tier­te. Erfreu­lich sei, dass die Bera­tungs­stel­le mit der Rechts­be­ra­tung im Gesund­heits­we­sen ein neu­es Bera­tungs­an­ge­bot ein­ge­führt habe, und Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern nun auch Rat in Fra­gen zur gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung und Pati­en­ten­rech­ten geben könne.

Kostenträchtige Gefahren beim Onlineshopping

Die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale an der Burgstraße in Neheim. (Foto: oe)
Die Bera­tungs­stel­le der Ver­brau­cher­zen­tra­le an der Burg­stra­ße in Neheim. (Foto: oe)

Ab in den Waren­korb, Adress­da­ten ein­ge­ben, Zah­lungs­art aus­wäh­len und Bestel­lung auf­ge­ben, immer mehr Kon­su­men­ten wis­sen die Vor­tei­le des Online­shop­pings zu schät­zen. „Doch bereits beim Bestell­vor­gang kön­nen kos­ten­träch­ti­ge Gefah­ren lau­ern. Dass wesent­li­che Pro­dukt­merk­ma­le oder End­prei­se nicht ange­ge­ben wer­den, Kun­den bei unbe­merk­ten Extras oder wegen kos­ten­pflich­ti­ger Zah­lungs­ar­ten drauf­zah­len, hat 2015 für vie­le Nach­fra­gen gesorgt“, so Mar­lies Albus. Über­haupt: Ver­brau­cher­pro­ble­me in der digi­ta­len Welt bestim­men zuneh­mend den Bera­tungs­all­tag. Ob Wet­ter­vor­her­sa­gen, Rezep­te oder Spie­le – tau­send­fach wur­den Nut­zer bei die­sen Anwen­dun­gen nicht nur mit Infos oder Unter­hal­tung ver­sorgt, son­dern durch arg­lo­ses Tip­pen auf mit­ge­lie­fer­te Wer­be­ban­ner unbe­ab­sich­tigt in ein kos­ten­pflich­ti­ges Abo gelotst: „Von dem angeb­li­chen Ver­trags­ab­schluss haben die Betrof­fe­nen jedoch erst erfah­ren, als das Abo­Ent­gelt ein­fach über die monat­li­che Mobil­funk­rech­nung abge­bucht wor­den war. Die Ruf­num­mer des Nut­zers war auto­ma­tisch über­mit­telt wor­den, was den Abzo­ckern den Weg zum Mobil­funk­an­bie­ter weist und die Zah­lung aus­ge­löst hat­te“, zeigt Mar­lies Albus die Fall­stri­cke beim WAP-Bil­ling auf, dem unkom­pli­zier­ten Bezah­len per Smart­phone. In der Bera­tungs­stel­le gebe es nicht nur Hin­wei­se zum Sper­ren sol­cher Abo­fal­len, son­dern auch recht­li­che Hil­fe­stel­lun­gen, um unrecht­mä­ßig ein­be­hal­te­ne Beträ­ge zurückzuholen.

Mit Tricks und falschem Namen

Unter dem Deck­man­tel von Deut­scher Ren­ten­ver­si­che­rung,  Micro­soft oder auch der Ver­brau­cher­zen­tra­le hat­ten Gau­ner per Tele­fon ver­sucht, Kon­to­da­ten oder Pass­wör­ter aus­zu­hor­chen oder Geld­zah­lun­gen ein­zu­trei­ben. „Was sich zunächst aben­teu­er­lich anhört, ist in Zei­ten der IP-Tele­fo­nie mit einem ein­fa­chen Trick zu bewerk­stel­li­gen. Der Tele­fon­an­schluss wird so mani­pu­liert, dass beim Ange­ru­fe­nen auf dem Dis­play eine ande­re Tele­fon­num­mer als die tat­säch­li­che ange­zeigt wird“, berich­tet Mar­lies Albus, dass die Masche des IP Spoo­fing für Ärger und Ver­un­si­che­rung sorgte.

Wie­der fan­den Inter­net­be­trü­ger dreis­te Metho­den, um Nut­zer über den Tisch zu zie­hen: Da hat­ten Ban­ken ver­meint­lich ein neu­es Sicher­heits­sys­tem an den Start gebracht, bei dem nun per­sön­li­che Daten ein­zu­ge­ben waren. In Wirk­lich­keit woll­ten Betrü­ger aber über eine gefälsch­te Web­sei­te zur Ein­ga­be von Kre­dit­kar­ten- oder Log-in-Daten ver­lei­ten und mit die­sen dann spä­ter Kon­ten leer­räu­men. In den Spam­ord­ner gehör­ten Mails, die mil­lio­nen­schwe­re Erb­schaf­ten oder lukra­ti­ve Arbeits­an­ge­bo­te ver­spra­chen, aber für die Ver­spre­chen erst eini­ge Hun­dert Euro Vor­schuss für Trans­fer- und Anwalts­kos­ten oder als Bei­trag zur Auf­nah­me in eine Daten­bank verlangten.

Probleme mit Telekommunikationsanbietern

2015.04.14.logo.VerbraucherzentraleBei vie­len außer­ge­richt­li­chen Rechts­be­ra­tun­gen und ‑ver­tre­tun­gen stan­den ein­mal mehr Pro­ble­me mit Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bie­tern im Mit­tel­punkt: Zumeist ging es um nicht nach­voll­zieh­ba­re Pos­ten in der Rech­nung oder um Schwie­rig­kei­ten bei der Kün­di­gung von Ver­trä­gen. Oft­mals gab es mit den Unter­neh­men gleich meh­re­re Pro­ble­me. Eine blei­ben­de Beläs­ti­gung: Unge­be­te­ne Wer­be­an­ru­fer, die zur Teil­nah­me an Gewinn­spie­len drän­gen oder Ener­gie­lie­fer­ver­trä­ge oder Dienst­leis­tun­gen rund um Tele­fo­nie und Inter­net unter­ju­beln wollten.

Auch Flüchtlinge haben erste Verbraucherprobleme

Auch ers­te Ver­brau­cher­pro­ble­me von Flücht­lin­gen sind bei der Ver­brau­cher­zen­tra­le ange­kom­men: „So hat­ten umtrie­bi­ge Mit­ar­bei­ter in Tele­fon­shops Flücht­lin­gen ein kos­ten­lo­ses Smart­phone oder Tablet ver­spro­chen, sie damit dann in zwei oder gar drei Ver­trä­ge mit 24-mona­ti­ger Lauf­zeit gelockt“, zeigt Mar­lies Albus auf, dass die Uner­fah­ren­heit die­ser Men­schen zum Bei­spiel bei Ver­trags­ab­schlüs­sen aus­ge­nutzt wird. Aber auch die Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten bei der Ener­gie­ver­sor­gung mit Abschlä­gen für Strom und Gas und der Jah­res­ab­rech­nung für den Gesamt­ver­brauch sind viel­fach unbe­kannt. Die Bera­tungs­stel­le bringt sich in Arns­berg in das loka­le Netz­werk ein, damit Inte­gra­ti­on auch im Ver­brau­cher­all­tag gelingt. Ins­be­son­de­re Ehren­amt­li­chen in der Flücht­lings­hil­fe gibt sie etwa in Vor­trä­gen gezielt Hil­fe­stel­lun­gen eben­so wie Flücht­lings­grup­pen, die in Beglei­tung von Betreu­ern die Bera­tungs­stel­le aufsuchen.

Ärger mit Energie-Abschlägen

Ein häu­fi­ges Ver­brau­cher­är­ger­nis bei Ener­gie­rech­nun­gen hat die Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW 2015 vor Gericht klä­ren las­sen. „Viel­fach wur­de beklagt, dass Ener­gie­ver­sor­ger die Abschlä­ge für Strom nach Gut­dün­ken anstatt nach dem tat­säch­li­chen Ver­brauch berech­ne­ten. Das Ober­lan­des­ge­richt Düs­sel­dorf hat auf eine Kla­ge der Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW hin ent­schie­den, dass der tat­säch­li­che Ver­brauch hier­für Maß­stab sein muss und sich die Abschlags­for­de­rung hier­an zu ori­en­tie­ren hat“, zeigt Mar­lies Albus, dass ver­brau­cher­freund­li­che Recht­spre­chung umge­hend Nie­der­schlag im Ver­brau­cher­all­tag fin­det: „Wir haben Rat­su­chen­den dann mit auf den Weg gege­ben, dass sie ihren Ener­gie­lie­fe­ran­ten auf­for­dern kön­nen, zu hohe Abschlä­ge zu sen­ken. Zum Bei­spiel, wenn Haus­halts­mit­glie­der aus­zie­hen und sich dadurch der Ver­brauch ändert.“

Energieberatung weiter sehr gefragt

Mit der Kam­pa­gne „Bes­ser hei­zen – Kos­ten regeln“ hat die Ver­brau­cher­zen­tra­le auch in Arns­berg wis­sens­wer­tes zum Ener­gie­spa­ren für jedes Bud­get mit auf den Weg gege­ben. Zudem hat sie auf­ge­zeigt, dass ein Wech­sel des Gas­ta­rifs vie­le Haus­halts­kas­sen sicher ent­las­ten kann. „Neben dem Preis sind dabei vor allem kur­ze Lauf­zei­ten und Kün­di­gungs­fris­ten, die rich­ti­ge Ein­schät­zung von Preis­ga­ran­tien und eine beson­de­re Vor­sicht bei Bonus­ver­spre­chen ent­schei­dend“, erläu­tert Ener­gie­be­ra­ter der Arns­ber­ger Bera­tungs­stel­le Cars­ten Peters die For­mel, um mit Sicher­heit den güns­tigs­ten Gas­ta­ri­fe zu fin­den. 960 Rat­su­chen­de erhiel­ten 2014 bei Bera­tun­gen wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen rund um das The­ma Ener­gie­ein­spa­rung, Erneu­er­ba­re Ener­gien und Gebäu­de­sa­nie­rung. Davon ent­schie­den sich 105 für eine „Ener­gie­be­ra­tung bei Ihnen zu Hau­se“. Durch die Vor-Ort-Ener­gie­be­ra­tun­gen wur­den nach eige­ner Sta­tis­tik der Ener­gie­be­ra­tung Arns­berg Inves­ti­tio­nen in Höhe von etwa einer Mil­li­on Euro mit einer Ein­spa­rung von knapp 900 Ton­nen Koh­len­di­oxid vor­ge­schla­gen. Wei­te­re 2216 Rat­su­chen­de infor­mier­ten sich bei Vor­trä­gen und Aktio­nen zum The­ma Energie.

Verbraucherzentrale geht an die Schulen

Auch 2015 hat die Ver­brau­cher­zen­tra­le Schu­le gemacht: Mit 13 Ver­an­stal­tun­gen rund um die The­men Geld und Smart­phonen­ut­zung hat sie 131 Schü­le­rin­nen und Schü­lern in Arns­ber­ger Schu­len das klei­ne Ein­mal­eins des Ver­brau­cher­all­tags nahe gebracht.

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