Sundern. „Leider hatte eine Trickdiebin am Mittwoch in Sundern Erfolg mit ihrer Masche,“ berichtet Polizeisprecher Luger Rath. Die Frau war in der Fußgängerzone in Sundern unterwegs und näherte sich gegen 12 Uhr einem Rentner. Der 87-Jährige war gerade auf dem Weg in eine Metzgerei, als die Unbekannte ihm einen Zettel vor das Gesicht hielt. Auf diesem Zettel stand, dass die Frau taubstumm sei und für behinderte Menschen Geld sammele. Auf der Liste waren auch Namen von vermeintlichen anderen Spendern zu erkennen.
Nach Spende fehlen Scheine im Portemonnaie
Der 87-Jährige holte sein Portemonnaie hervor und spendete einen Geldbetrag. Daraufhin kam ihm die angeblich Taubstumme sehr nahe und es kam zu körperlichem Kontakt. Anschließend trennten sich die Wege wieder. Der Spender konnte noch sehen, wie die Spendensammlerin am Ende der Fußgängerzone in einen Pkw einstieg und wegfuhr. Erst in der Metzgerei kam dann das böse Erwachen. Als der 87-Jährige seine Einkäufe bezahlen wollte, stellte er einen Diebstahl von Scheingeld aus seinem Portemonnaie fest. Er konnte die Unbekannte beschreiben als 40 bis 45 Jahre alt, etwa 160 Zentimeter groß mit normaler Figur.
Polizei warnt vor Spendensammlermasche
„Bei diesem Trickdiebstahl handelt es sich um die leider bestens bekannte Spendensammlermasche“, so Ludger Rath. „Die Sammlerinnen, bei denen es sich regelmäßig um Frauen aus Osteuropa handelt, sind in Wirklichkeit nicht taubstumm. Es handelt sich schlichtweg um Diebinnen, die ihren Opfern unter dem Vorwand des Spendensammelns sehr nahe kommen wollen. Mit einem Zettel wird den Opfern die Sicht genommen und dann kommt es regelmäßig zu Diebstählen von Bargeld aus den Portemonnaies oder von Wertgegenständen aus der Kleidung der Spendenwilligen. Als Opfer bevorzugen die fingerfertigen Diebinnen ältere Mitmenschen.“
Einige gute Tipps
Wenn man einige Hinweise beachte, könne man sich aber vor dieser Masche schützen. Ludger Rath: “ Lehnen Sie zunächst jede Bargeldspende an derartige Sammlerinnen auf der Straße ab. Lassen Sie sich auch deshalb kein schlechtes Gewissen machen. Spenden kann man auch auf anderen, sicheren Wegen. Halten Sie möglichst großen Abstand zu den Spendensammlerinnen. Lassen Sie keinesfalls Körperkontakt zu. Achten Sie auf die Wertgegenstände, die Sie bei sich tragen. Machen Sie Ihr Umfeld aktiv auf die Situation aufmerksam und bitten Sie um Unterstützung. Gehen Sie in ein nahegelegenes Geschäft, eine Tankstelle, eine Bank oder andere Gebäude, wo sich andere Menschen aufhalten. Denn eines wollen die Trickdiebinnen ganz gewiss nicht: Aufmerksamkeit. Informieren Sie Ihre Polizei über den Notruf 110 und haben Sie keine Scheu eine Anzeige zu erstatten, sollten Sie Opfer geworden sein.“