Sundern. Die SPD-Fraktion im Sunderner Rat sieht sich durch die jüngste Diskussion um die Zukunft der ärztlichen Versorgung und die Neubesetzung frei werdender Arztpraxen in Sundern im Fachausschuss Arbeiten und Leben „in ihrer Ausrichtung bestärkt, dass eine gestalterische und strategische Planung vorgenommen werden muss“. SPD-Ratsmitglied Jens Kuhnen: „Die Politik muss bei der Entscheidungsfindung zum Akteur werden und eine langfristige Strategie bei ihren Entscheidungen verfolgen. Die bisherige Politik des Reagieren hat Sundern unattraktiv für Neuansiedlungen von Arbeitsplätzen und Menschen werden lassen. Hier bedarf es dringend einer neuen Gangart, wie sie seit der letzten Kommunalwahl durch die SPD-Fraktion vertreten wird.“
Hausarztversorgung noch gut – Probleme in 10 bis 15 Jahren
Auf Antrag der SPD-Fraktion ging es in der jüngsten Ausschusssitzung vor allem um die hausärztliche Versorgung in der Stadt Sundern. „Die SPD-Fraktion wollte vor allem geklärt haben, ob aktuell sämtliche Regionen der Stadt Sundern mit entsprechender ärztlicher Versorgung abgesichert sind und ob die Bürgerinnen und Bürger auch langfristig mit einer optimalen Versorgung rechnen können,“ so Jens Kühnen. der als Ausschussvorsitzender Marco Lucius, den Referenten für Strategische Projekte der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, begrüßen konnte. Anhand einer Präsentation erläuterte dieser, dass aus haus- und fachärztlicher Sicht in Sundern derzeit die Versorgungslage bei rund 94,6 Prozent liege. Das sei ein relativ guter Wert. Allerdings rechnet er damit, dass aufgrund der Altersstruktur der Ärzteschaft in den kommenden 10 bis 15 Jahren ein Problem entstehen könnte – dann dürften zahlreiche Ärzte ihre Praxen aufgeben.
Umfeld in der Stadt für junge Ärzte wichtig
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat bereits heute ein Nachwuchsprogramm gestartet und versucht mit Unterstützung und finanziellen Anreizen eine Niederlassung von Nachwuchsärzten im ländlichen Raum attraktiv zu gestalten. Aber auch die Städte seien gefragt. Für angehende Haus- und Fachärzte sei das Umfeld einer Stadt bei der Auswahl sehr wichtig. Dabei gehe es vor allem um die Fragen nach Kinderbetreuung, Arbeitsplatzangeboten für den Partner und Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Hier, so Kuhnen, müsse die Stadt jetzt aktiv werden.