Voßwinkel. Ein ausgewachsener Rußbrand im Schornstein des Wohnhauses eines Gehöfts in der Voßwinkeler Straße „Am Alten Friedhof“ beschäftigte in der Nacht zum 17. April die Arnsberger Feuerwehr. Über den Notruf 112 wurde gegen Mitternacht eine Rauchentwicklung im Keller des betroffenen Hauses gemeldet. Da die Meldung zudem besagte, dass sich noch Personen in dem Gebäude aufhielten und somit von einer unmittelbaren Gefährdung von Menschenleben ausgegangen werden musste, löste die Feuerwehr-Leitstelle in Meschede um 0.08 Uhr Alarm für die Hauptwachen Neheim und Arnsberg, den Basislöschzug 1 mit den Einheiten aus Voßwinkel und Neheim, den Fernmeldedienst der Arnsberger Feuerwehr sowie für den Rettungsdienst aus.
Alle Hausbewohner bereits in Sicherheit
Die ersteintreffenden Einsatzkräfte stellten nach einer ersten Erkundung der Lage fest, dass glücklicherweise kein offenes Feuer im Keller entstanden war, sondern die holzbefeuerte Heizungsanlage für die Rauchentwicklung verantwortlich war. Zudem befanden sich alle Hausbewohner bereits in Sicherheit. Daher konnte der Kräfteansatz an der Einsatzstelle auf die Hauptwache Neheim und die Löschgruppe Voßwinkel reduziert werden. Im weiteren Verlauf der Lagefeststellung stellte sich heraus, dass sich im Schornstein abgelagerter Ruß entzündet hatte und ein Teil des Rauches in Richtung der Heizungsanlage und des Kellers gezogen war.
Starkes Brandgeschehen im Schornstein
Da sich im Schornstein ein starkes Brandgeschehen entwickelt hatte, was nicht unbeträchtlichen Funkenflug aus dem Kamin sowie eine Erwärmung der Kaminwände mit sich brachte, gingen Einsatzkräfte zur Kontrolle der betroffenen Innenwände mit einer Wärmebildkamera vor, um im Haus einer etwaigen Brandentstehung unmittelbar entgegenwirken zu können. Zudem kühlte ein weiterer Trupp das Dach des Wohnhauses von außen über eine Drehleiter mit einem Strahlrohr, um die Entstehung eines Brandes durch Funkenflug zu verhindern.
Auch Bezirkschornsteinfegermeister vor Ort
Parallel zu der Alarmierung der Einsatzkräfte war auch der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister zum Einsatzort gerufen worden. Gemeinsam mit diesem nahmen die Wehrleute die Heizungsanlage außer Betrieb, um anschließend sowohl diese als auch den Schornstein von dem Brandgut befreien zu können. Über die Drehleiter reinigte ein Einsatztrupp unter schwerem Atemschutz danach mehrfach mit einem Kehrgerät den Schornstein. Die herabfallende Glut wurde durch eine Reinigungsklappe an der rückwärtigen Seite des Wohnhauses aus dem Kaminzug entfernt, in stählernen Mulden gesammelt und anschließend abgelöscht.
25 Wehrleute fast drei Stunden im Einsatz
Zum Abschluss der Brandbekämpfung erstickte die Feuerwehr auf Empfehlung des Bezirksschornsteinfegermeisters zwischen dem Abluftausgang der Heizungsanlage und der Reinigungsklappe eine Ansammlung von glühendem Brandgut mit Hilfe eines Sechs-Kilo-Pulver-Handlöschers – eine bei Rußbränden in Schornsteinen eher seltene Maßnahme. Nachdem schließlich auch der Schornstein selbst nach mehrmaligem Kehren von brennenden Rückständen befreit worden war, konnte die Feuerwehr ihren Einsatz beenden. Die letzten der rund 25 vor Ort befindlichen Wehrleute rückten nach knapp drei Stunden wieder in ihren Standort ein.
Am Donnerstag auch Heckenbrand in Voßwinkel
Die Löschgruppe Voßwinkel war übrigens am Nachmittag des Vortages bereits zu einem Einsatz ausgerückt, als eine Hecke in der Wiedhofstraße brannte und von den Wehrleuten aus dem „Dorf der schlauen Füchse“ gelöscht werden musste.