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Leserbrief: „Hyänen-Journalismus“

Sun­dern. Zum The­ma Ger­man­wings-Absturz erreich­te uns fol­gen­der Leserbrief:

„Er mäht immer noch auf dem gleichen Fleck“

Ein offe­nes Wort über Betrof­fen­heit, Trau­er , Heu­che­lei und den Nie­der­gang einer jour­na­lis­ti­schen Berichterstattungs-Kultur.…..

Nach­dem die Medi­en, allen vor­an die Fern­seh­sen­der, seit Tagen nur noch ein The­ma mit geheu­chel­ter und maß­los über­trie­be­ner „Betrof­fen­heit“ im Pro­gramm haben, dem sicher­lich trau­ri­gen und dra­ma­ti­schen Absturz eines Flug­zeu­ges, (ich bin selbst Frei­zeit ‑Flie­ger) bleibt mir nur noch ein Aus­weg: Aus­schal­ten, Ste­cker raus!

Berich­tet wird nicht über ein Ereig­nis, das sich fort­führt, in dem neue wich­ti­ge Ver­än­de­run­gen statt­fin­den, (wie etwa bei einer Ret­tungs­ak­ti­on ein­ge­schlos­se­ner Berg­leu­ten, nein.….. Stun­den­lang ver­su­chen sich Jour­na­lis­ten in der Fähig­keit zu über­tref­fen, auch noch das kleins­te, noch so unwich­ti­ge Detail ans Licht zu zer­ren. Poli­ti­ker geben sich ent­setzt, Repor­ter trai­nie­ren den „Geschock­ten und betrof­fe­nen Blick“. Sen­de­mi­nu­ten und Sen­de­stun­den wer­den gefüllt mit nichts­sa­gen­den Bil­dern, mehr oder weni­ger fach­kun­di­gen Kom­men­ta­ren der angeb­li­chen Flug-Exper­ten. Immer wie­der wer­den die glei­chen Bil­der gezeigt, die sel­ben State­ments gesen­det. Im Sau­er­land gibt es das pas­sen­de Sprich­wort dafür: – Er mäht immer noch auf dem glei­chen Fleck – Das sagt alles aus! Gebets­müh­len­ar­tig wird von dem unsäg­li­chen Leid berich­tet. Von einem Leid, das für mich weit ent­fernt ist. Nie­mand der Opfer ist mir per­sön­lich bekannt. Ich sehe kei­nen Unter­schied, ob die­ses Flug­zeug in Asi­en oder in Euro­pa abstürzt. Betrof­fen macht mich die­ses Schick­sal genau­so, wie mich der Tod der Sol­da­ten in der Ukrai­ne berührt, der Tod der hin­ge­rich­te­ten des Isla­mi­schen Staa­tes und auch der Tod des ver­un­glück­ten Rad­fah­res im Stras­sen­ver­kehr. Der Tod und das Leben lie­gen dicht neben­ein­an­der. Untrennbar.

.……alles das ist nicht neu. Aber neu ist die­ser pri­mi­ti­ve, unver­ant­wort­li­che Sen­sa­ti­ons-Jour­na­lis­mus, der die nied­ri­gen Instink­te der Sen­sa­ti­ons­hung­ri­gen bedient: Aus­schlach­ten eines The­mas bis zur letz­ten Sil­be. Das war frü­her weni­gen Blät­tern vor­be­hal­ten, sowie eini­gen Pri­vat­sen­dern. Nicht nach­voll­zieh­bar für mich, dass auch die ehe­mals „seriö­sen“ Bericht­erstat­ter an die­sem „Hyä­nen-Jour­na­lis­mus“ teil­ha­ben wol­len. Das ist ein­fach nur noch  wider­lich  und nervig.

Ach ja :.… was gibt es eigent­lich in Grie­chen­land Neues?

Hans Klein, Sundern-Amecke

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