Arnsberg. Am gestrigen Montag wurde der neue Aus‑, Fort- und Weiterbildungscampus des Klinikum Hochsauerland in Hüsten eröffnet.
Feierstunde zur Eröffnung des neuen Bildungscampus
Das Klinikum Hochsauerland hat über 2700 Beschäftigte, und bildet jährlich ein Vielzahl von Fachkräften aus. Da der bisherige Schulstandort im Kaiserhaus in Neheim die räumlichen Anforderungen nicht mehr ausreichend erfüllen konnte, hat das Klinikum Hochsauerland im Dezember 2020 das Gebäude der ehemaligen Petrischule in Hüsten, welche in fußläufiger Nähe des Karolinen-Hospitals liegt, erworben und seit Beginn des Jahres 2021 umfangreich umgebaut und modernisiert. Mit einer kleinen Feierstunde wurde der neue Aus‑, Fort- und Weiterbildungscampus am 2. August 2021 planmäßig eröffnet und in Betrieb genommen.
Großer Fachkräftebedarf im Gesundheitswesen
Der Bedarf an Fachkräften ist groß und steigt kontinuierlich. Gesetzliche Rahmenbedingungen, aber auch die demografische Entwicklung erhöhen den Fachkräftebedarf in Krankenhäusern. Die steigende Anzahl älterer Menschen führt zu einer steigenden Anzahl von Krankenhausbehandlungen und auch zu längeren Krankenhausaufenthalten, erläutert Prof. Dr. Norbert Roeder, Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikums Hochsauerland GmbH zum Auftakt der Feierstunde in einer Ansprache. Die Demografie wirkt aber nicht nur bei den Patienten, sondern auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, so der Aufsichtsratsvorsitzende weiter. Dem großen Bedarf an Fachkräften, der sich daraus ergibt, kann der neue Bildungscampus positiv begegnen und dazu beitragen die Zukunft der Krankenversorgung im Hochsauerland besser zu gestalten.
Ausweitung der Ausbildung – wichtiger Baustein zur Sicherung des Fachkräftebedarfs
„Die Ausweitung der Ausbildung ist der wesentliche Baustein um dem steigenden Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen.“, erläutert Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland. Daher ist der Ausbau der Aus‑, Fort- und Weiterbildung ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklungsstrategie des Klinikums Hochsauerland zur Sicherung der Gesundheitsversorgung und des Fachkräftebedarfs im Hochsauerlandkreis, so Kemper weiter.
Seit 2018 hat das Klinikum Hochsauerland die eigene Ausbildung enorm ausgeweitet und massiv in zusätzliche Plfegeausbildungsplätze investiert. Das Klinikum hat die Zahl der Auszubildenden seitdem kontinuierlich gesteigert. Im Jahr 2018 waren es 190 Auszubildende, im aktuellen Jahr werden es insgesamt voraussichtlich 285 sein, wovon nach aktuellem Stand mindestens 120 Auszubildende im aktuellen Jahr ihre Ausbildung beginnen. Für 2022 wird eine Zielgröße von 360 Auszubildenden erwartet.
„Nur mit einer zweigleisigen Entwicklung bei der wir die Aus‑, Fort- und Weiterbildungsinitiativen des Klinikums parallel zur baustrukturellen Entwicklung vorantreiben, können wir die zukünftigen Herausforderungen meistern.“, so Werner Kemper.
Modernste digitale Ausstattung – Ausbau der ehemaligen Turnhalle zu Kommunikationszentrum
Im neuen Bildungscampus stehen rund 2000 Quadratmeter für insgesamt 15 Klassenräume (bisher 6), Seminarräume, Gruppenräume, Büroräume, Lehrerzimmer, Aufenthaltsräume, Labore und weitere Nebenräume zur Verfügung.
Die Räumlichkeiten sind mit modernsten Ausbildungsmedien und der Nutzung aller Möglichkeiten der Digitalisierung ausgestattet. Neben einem leistungsfähigen W‑LAN-Netz als Basis, erfolgt die Ausbildung stark Tablet-basiert. Digitale Tafeln in den Klassenräumen ermöglichen die volle Bandbreite an digitalen und modernen Lehr- und Lernmöglichkeiten.
Auch die ehemalige Turnhalle wurde enorm modernisiert und steht jetzt mit bis zu 250 Sitzplätzen, und modernen Akustik- und Visualisierungs-Technologien für interne und externe Veranstaltungen und als Kommunikationszentrum zur Verfügung.
Große Bandbreite an Angeboten zur Aus- und Weiterbildung
Zusätzlich zur Ausbildung zum/zur Pflegefachman/frau, sind ab 2022 weitere neue Ausbildungsangebote im neuen Bildungscampus in Planung. So startet im Januar 2022 die neue Ausbildung zum/zur Operationstechnischen/r Assistent/in. Die Pflegeassistenzausbildung ist ab April 2022 in Planung, und die Ausbildung zur Medizinisch-technischen/r Assistent/in-Radiologie (MTR‑R) ist ab August 2022 vorgesehen.
Auch das neue FOM-Hochschulzentrum wird in den neuen Räumlichkeiten untergebracht. Durch die Kooperation des Klinikums Hochsauerland mit der FOM – Hochschule für Ökonomie & Management ist es ab dem 01. September möglich, sich in dem neuen Bildungszentrum mit dem Ausbildungs- und berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang „Pflege“ (B.A.) für eine akademische Laufbahn zu qualifizieren. Ab September 2021 werden nach aktuellem Stand mindestens 25 Studentinnen und Studenten in dem Bachelorstudiengang „Pflege“ aufgenommen werden.
Zudem werden für berufserfahrende Kräfte hochwertige und bedarfsgerechte Fort- und Weiterbildungen zu vielfältigen Themen angeboten.
Ausbildungsstandort Meschede bleibt bestehen
Die Verbundkrankenpflegeschule Meschede bleibt weiter als zweiter Schulstandort erhalten. Auch dieser Standort wird von bisher vier Seminarräumen auf sechs Seminarräume erweitert.
Stadt Arnsberg begrüßt den neuen Bildungscampus
Peter Kleine, Fachbereichsleiter Bildung, Kultur, Sport beglückwünscht das Klinikum Hochsauerland stellevertretend für die Stadt Arnsberg, und bedankt sich bei Werner Kemper für die Idee und sein erhebliches, persönliches Engagement und bei dem gesamten Team des Klinikums für den Einsatz dieses Projekt voranzutreiben und zu realisieren. Die Stadt Arnsberg habe sich bemüht, dieses Projekt zu ermöglichen, so Kemper, indem sie den Verkauf der Petrischule möglichst schnell in die Wege geleitet hat. „Ich habe selten gesehen, dass in einer Ratssitzung ein so großes Projekt so einstimmig und so einig entschieden worden ist.“, so Kemper, und ich bin begeistert, wie schnell Sie es geschafft haben dieses Projekt real werden zu lassen.
Freude sich ausbilden zu lassen, aber auch auszubilden
„Ich bin sicher an unserem neuen umfangreich digital unterstützten Bildungscampus wird es Freude machen sich ausbilden zu lassen, aber auch auszubilden. Mit diesem Schritt ist ein ganz wichtiger Meilenstein für die Zukunftsgestaltung der Krankenhausversorgung im Hochsauerlandkreis geschaffen worden. Nun kann das Klinikum Hochsauerland noch stärker als bisher den Nachwuchs selbst ausbilden und so dem Fachkräftemangel begegnen. Der Aufsichtsrat ist davon überzeugt, dass dies mit den nun getroffenen Maßnahmen gelingen kann“, so Prof. Dr. Norbert Roeder.
Mehrheitsgesellschafter des Klinikums Hochsauerland ist der bundesweit aktive Alexianer-Verbund mit Sitz in Münster. Das Klinikum Hochsauerland ist somit Teil eines der größten katholischen Gesundheitsunternehmen in Deutschland.