Neheim. Am 22. und 23. Februar kamen in Paris, Chartres und Arnsberg-Neheim Freunde Franz Stocks aus Anlass seines Todestages (24. Februar 1948) zusammen. In Neheim begann der Gedenktag mit einem feierlichen Gottesdienst in seiner Heimatkirche St. Johannes Baptist. Die Mitgliederversammlung des Franz-Stock-Komitees, an der etwa 80 Mitglieder aus nah und fern teilnahmen, schloss sich am Nachmittag an. Unter den Gästen waren der Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Patrick Sensburg, die stellv. Bürgermeisterin Rosemarie Goldner und Marie-France Benoist von „Les Amis de Franz Stock“ aus Frankreich.
Ein Jahr voller Höhepunkte
Der Vorsitzenden Pfarrer Stefan Jung erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an die Höhepunkte des vergangenen Jahres:
- Die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Umbettung von Paris nach in die Kirche Saint-Jean-Baptiste in Rechèvres mit über 100 Teilnehmerm, unter ihnen elf Jugendliche. Beeindruckend für alle war der Besuch auf dem Mont Valerien, dem Ort, an dem Franz Stock die zum Tode verurteilten Franzosen auf ihrem letzten Weg beistand. Vielfältige Veranstaltungen in Chartres, die Eröffnung der bereits im Sauerland-Museum in Arnsberg gezeigten Ausstellung „Franz Stock – und der Weg nach Europa“; das großartige Pontifikalamt mit dem Erzbischof von Paris, André Kardinal Vingt-Trois,in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kathedrale von Chartres; die vielfältigen Begegnungen und Gottesdienste.
- Am Montag dann wieder in Paris der Besuch des Institut Catholique, an dem Franz Stock studiert hatte. Und die Ansprache von Jaques Delors in der Kirche Saint-Jaques-du–Haut-Pas, in der das Seelenamt für Franz Stock gefeiert worden war.
- Die Überreichung der Gedenkmedaille für den Nobelpreis durch Dr. Peter Liese (CDU; MdEP).
- Das gemeinsame Treffen der Vorstände der Les Amis de Franz Stock für Frankreich und dem deutschen Komitee im September in Köln diente in jeder Hinsicht der Förderung der gemeinsamen Ziele.
- Der Abschluss des Informativprozesses des Seligsprechungsverfahrens im November nach nur vier Jahren. Die rund 16.00 Seiten umfassende Unterlagen erlauben wohl ein nach wissenschaftlichen Kriterien abgesichertes Urteil für das nun folgende Verfahren im Vatikan.
Erfreuliches konnte Pfarrer Jung auch über die Zunahme der Mitgliederzahl, den Kontakt zu Jugendlichen, den Besuch der Dauerausstellung im Fresekenhof und Elternhaus von Franz Stock, die Akzeptanz der Wanderausstellung und des Zenetti-Kreuzweges, die Gründung eines Beirates, und über viele Vorträge bundesweit sagen. Erfreut war er auch darüber, dass das Franz-Stock-Gymnasium die Kopie des Reifezeugnisses von Franz Stock dem Komitee überlassen hat.
Marie-France Benoist berichtete von der Arbeit in Frankreich und stellte die Planungen zur weiteren Ausgestaltung der Europäischen Begegnungsstätte Chartres im Gebäude des ehem. Stacheldrahtseminars sowie Veranstaltungen in Bayeux zum Jahrestag der Invasion (D‑Day) vor. Franz Stock wird hier im Rahmen einer Ausstellung präsent sein. Der Domchor aus Paderborn wird hier und in Chartres ein Konzert geben. Die Kathedrale in Bayeux erhält eine neue Glocke. Jugendliche aus den neun alliierten Ländern und Deutschland werden Pate der Glocke sein. Der Vertreter aus Deutschland wurde vom Komitee benannt und stammt aus Neheim.
Der Französische Botschafter kommt zum Festakt
Das Franz-Stock-Komitee feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag und hat deshalb bereits in Neheim den Neujahrsempfang des Heimatkreises ausgerichtet. Am 20. September wird es im Kaiserhaus einen Festakt geben, bei dem der französische Botschafter in Deutschland, Maurice Gourdault-Montagne, die Festrede halten wird. Eine Ausstellung zum Thema ‚Franz Stock‘ von Schülern des Franz-Stock-Gymnasiums wird zu diesem Zeitpunkt in der Zweigstelle der Sparkasse Arnsberg-Sundern in Neheim zu sehen sein. Am Sonntag, 21. September um 17 Uhr wird es ein Konzert in der St. Johannes Kirche geben. Auch eine umfangreiche Festschrift wird in der Reihe der Heimatblätter des Heimatbundes Neheim-Hüsten e.V. erscheinen. Auch die kurz vor dem Abschluß stehenden Arbeiten für die deutsche Übersetzung des Buches von Raymond Loonbeek „Franz Stock – la fraternité universelle“ wurden vorgestellt. Das Buch wird voraussichtlich im Mai/Juni dieses Jahres herauskommen. Es hat sich gelohnt zu kommen, so der Tenor der Teilnehmer, bevor sie die Rückfahrt antraten.