Amecke. Die kleine Sorpebrücke an Haus Amecke macht große Probleme. Die von der Stadt angekündigte Wiederaufnahme der Arbeiten nach Klärung rechtlicher Schwierigkeiten lässt auf sich warten und die Anlieger haben längst die Geduld verloren. Auch wenn das akute Hochwasser und damit die größte Gefahr für die Versorgungs- und Telekommunikationsverbindungen erst einmal zurückgegangen ist, fürchten hinterliegende Firmen wie auch der Golfplatz mit Gastronomie im bevorstehenden Winter um ihre Erreichbarkeit. Während Bürgermeister Ralph Brodel für Dienstag, 8. Dezember zu einem runden Tisch eingeladen hat, erreichte ihn und die Fraktionen im Rat ein geharnischter offener Brief des Hüstener Bauunternehmers Paul Gordes.
„Unsachliche und unverschämte Anmerkungen“
Unterschwellige Anmerkungen aus dem Sunderner Rathaus, es gebe‚Probleme mit dem Subunternehmer´, seien sehr fehl am Platz, eher unsachlich und unverschämt, schreibt Gordes an Brodel. Das Esloher Baugeschäft, das den Auftrag erhalten habe, sei ein reiner Hochbauer und bediene sich für den Rückbau der alten Brücke, den Bodenaushub und die spätere Straßenwiederherstellung seines Straßen- und Tiefbauunternehmens. Das sei eine fachlich sinnvolle und legitime Zusammenarbeit. „Beide Firmen sind Ausbildungsbetriebe, Mitglieder der Handwerkskammer zu Arnsberg, inhabergeführte Meisterbetriebe. Beide Firmen haben diverse Erfahrungen in ihren Gewerken und beste Referenzen,“ schreibt Gordes und fügt hinzu: „Der Imageschaden durch Gerede und Leserbriefe für unser beider Unternehmen nimmt täglich zu. Ich bin nicht weiter gewillt, hier vorgeführt zu werden. Wir haben Kunden in Sundern!“ Die Kritik des Unternehmers richtet sich gegen die Bauleitung der Stadt Sundern: „Aus unserer Sicht wird der Schaden durch das Nichthandeln ihrer Bauleiter nun wohl eine sechsstellige Summe zum Nachteil der Sunderner Bürger erreichen. Ein runder Tisch mit besagten Bauleitern wird vermutlich wieder nur ein leeres Stroh dreschen. Es wäre nett, wenn Sie einfach mal einen Bauleiter benennen, der es kann!“
„Städtische Bauleitung ein Totalausfall“
Technisch geht es um die Wasserführung und die Versorgungsleitungen im Baugrubenbereich, darunter eine Gasleitung. Hier habe er im August „Gefahr in Verzug!“ gemeldet, so Gordes. Von Seiten der Stadt seien Nachträge abgelehnt worden, aber keine Anweisungen gegeben worden, wie weiter mit dem Problem umgegangen werden solle. Gordes weiter: „Um es in eine Kurzform zu bringen: Ihre Bauleiter treffen keine Entscheidung. Sie kennen das eigene Leistungsverzeichnis nicht. Sie sind nicht in der Lage, Probleme zu lösen. Sie finden sich in der baulichen Örtlichkeit nicht zu recht. Sie wollen keine sachliche Kommunikation.“ Und weiter. „Resümee: Eine Bauleitung, die komplett fachlich keine Verantwortung trägt. Totalausfall! Ein Jurist auf ihrer Seite, der technische Fragen für die Bauleitung stellt und gerade in Baurechtsgeplänkel verfällt. Zwei Baugrundgutachter und ein Statiker die sagen, so kann man das nicht bauen wie ihr es ausgeschrieben und angefangen habt. Rechnungen werden nicht bezahlt!“
Dienstag Thema im SUI-Auschuss
Im Haupt- und Finanzausschuss am letzten Donnerstag hatte die CDU beantragt, dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Auf Bitten des Bürgermeisters wurde dies jedoch auf die Sitzung des zuständigen Fachausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Infrastruktur vertagt. Der tagt am Dienstag um 17.30 Uhr im Ratssaal, also kurz nach dem runden Tisch. Bürgermeister Ralph Brodel hat zugesagt, dort ausführlich Stellung zu nehmen. Die Politiker interessiert dabei insbesondere auch, welche Auswirkungen der Amecker Brückenbau auf den Haushalt 2016, den sie am Donnerstag beschließen wollen, noch haben wird.