Arnsberg. Hörgeschädigte Menschen sind in der Regel genauso gesellig wie Guthörende. Dennoch ist vor mancher Familienfeier, dem örtlichen Schützenfest oder dem Klassentreffen die Vorfreude getrübt. Einerseits freuen sie sich auf den gemütlichen Abend oder das lang erwartete Wiedersehen. Gleichzeitig besteht die Ahnung, dass es ein hartes Stück Arbeit wird und möglicherweise auch mit Frust endet. Oft pflastern Missverständnisse und mangelndes Einfühlungsvermögen der gut hörenden Mitmenschen den Weg. Jeder Hörgeschädigte reagiert darauf anders. Viele nehmen weiterhin an derartigen Events teil, bezahlen dafür aber oft mit nachhaltiger Erschöpfung. Das andere Extrem ist der totale Rückzug. Hier setzt Audiotherapie an. Auch sie kann dem Hörgeschädigten kein gutes Gehör wieder geben. Dafür bringt der Audiotherapeut aber dem Betroffenen bei, wie er trotz Schwerhörigkeit weiterhin seine sozialen Kontakte pflegen kann, welche Kommunikationsbedürfnisse er eigentlich hat, wie er sein Umfeld über diese Bedürfnisse aufklärt und wie man seine Schwerhörigkeit in den Alltag integriert.
Referent aus der Praxis
Der Audiotherapeut Peter Dieler aus Hamm, selbst hörgeschädigt, leistet all dies täglich sowohl in eigener Praxis als auch in einer Reha-Klinik für Hörgeschädigte. Am Freitag, 12.September um 17.30 Uhr wird er im Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg, Clemens-August-Str. 116, in der DSB-Selbsthilfegruppe über seine Arbeit berichten und mit den Betroffenen und Angehörigen über persönliche Bewältigungsstrategien diskutieren. Neue Teilnehmer/innen sind herzlich willkommen. Weitere Information von DSBArnsberg@web.de oder telefonisch bei der AKIS 02931 9638–105.