Amecke. Anwohner und Geschäftstreibende, die unmittelbar vom Stillstand beim Bau der neuen Brücke über die Sorpe in Richtung Henninghausen betroffen sind, trafen sich jetzt zum Ortstermin, um ihrem Unmut Luft zu machen. Die Anwohner und Betroffenen fordern von der Verwaltung, dass nun weitergebaut wird. Eberhard von Wrede hat zudem Bürgermeister Ralph Brodel angeschrieben (Brief Brücke BM neu) und um eine bürgernahe Lösung gebeten.
Auch Golfplatz und Gastronomie betroffen
Die Brücke war Anfang des Jahres als unbefahrbar erklärt und stillgelegt worden, da sie im Fundament abgesackt ist und die Gefahr für Autofahrer zu groß geworden ist. Die Zufahrt zum Haus Amecke, zum Golfplatz und nach Henninghausen wurde neben der möglichen Umfahrung über Bruchhausen mit einem Brücken-Provisorium sichergestellt, während ein Tiefbauunternehmen und dessen Subunternehmer mit den Abrissarbeiten und dem geplanten Neubau der alten Brücke begannen. „Sehr zu unserem Leidwesen konnten wir beobachten, dass die Arbeiten an der Brücke schnell auf Eis gelegt wurden“, so Eberhard von Wrede, der durch die Lage seines Anwesens und als Eigentümer des Golfplatzes unmittelbar selbst betroffen ist. „Seit Stilllegung der Baustellen vor nunmehr sechs Wochen gibt es bis zum heutigen Tage keinen Baufortschritt.“
Offenbar Sorge um Folgeschäden
Es gebe keinen Fortschritt, obwohl bereits mehrere Anfragen aus dem politischen Raum an die Stadtverwaltung gerichtet worden seien und diese beteuere, mit Hochdruck an einer Lösung der Dissonanzen zwischen ihr und dem Bauunternehmen zu arbeiten, klagen die Anlieger. Offenbar scheine es darum zu gehen, dass unvorhersehbare Probleme in der Bodenbeschaffenheit aufgetreten seien und weder Verwaltung noch Unternehmer die Haftung für Folgeschäden übernehmen möchten, wenn die Brücke auf geplante Bauweise errichtet würde. Genaue Details wolle die Verwaltung aber nun mit dem Tiefbauer festlegen und nun schnell zu einer Entscheidung zum weiteren Vorgehen gelangen.
Zufahrt von Bruchhausen im Winter nicht praktikabel
Auch Golfplatz-Geschäftsführer Tim Hoffmann hält die Situation für untragbar und einen schnellen Weiterbau nicht nur im Hinblick auf den Golfplatzbetrieb und die angeschlossene öffentliche Gastronomie „Weitblick“ für „lebensnotwendig“. „Es darf nicht sein, dass in einer Zeit, in der Niedrigwasser herrscht, nicht gebaut wird und in der Folge, durch erhöhte Niederschläge bzw. Schneeschmelze das Provisorium unterspült wird, da der Durchfluss dann schnell überfordert sein könnte,“ so Hoffmann. Eine erneute Sperrung der Zufahrt können und wollen die Anwohner nicht akzeptieren. „Die Zufahrt von Bruchhausen nach Henninghausen ist bei Schneetreiben durch die einspurige Fahrbahn, der häufig unzureichenden Räumung und durch überdurchschnittliche Steigung nicht praktikabel“, führt ein sehr besorgter Anwohner aus.
Sorge um Telekommunikationsausfall für ganz Amecke
„Wenn hier nicht bald eine Fertigstellung der Brücke erfolgt, sehe ich auch die freigelegten Telekommunikationskabel als Problem an“, so Freiherr von Wrede über die Sorge, dass es durch Unterspülung und zu hohen Wasserdruck zu Ausfall von Internet und Telefon für größere Teile Ameckes kommen könne. „So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben!“, sagt Britta Schäfer als Inhaberin vom Restaurant Weitblick treffend zum Abschluss.