[fluid][html tag_list_style=„bulletlist-18“]Arnsberg. Die SPD-Ratsfraktion will einen Zukunftsprozess für die Dörfer einleiten und fordert deshalb von der Stadtverwaltung die Organisation eines Startworkshops für die Zukunft der Dörfer. „Ohne die fachliche Unterstützung der Verwaltung geht es nicht!“ so Ewald Hille, Ratsmitglied aus Bruchhausen und stellv. Bürgermeister.
Altes SPD-Thema wird neu konkretisiert
Die Stadt Arnsberg bestehe bekanntlich aus den Siedlungsschwerpunkten Arnsberg, Neheim, Hüsten und Oeventrop und aus einer ganzen Reihe von Dörfern. Gerade vor diesen mache der demographische Wandel nicht halt. „Besonders betroffen sind sie von der Abwanderung junger Leute zur Berufsausbildung oder zum Studium. Die Gefahr einer Überalterung steht im Raum. Nur wer am Ort eine Perspektive sieht und sich wohlfühlt, bleibt dort oder kehrt wieder zurück. Die Politik muss dazu beitragen, die Dörfer für alle Generationen attraktiver und zukunftssicher zu machen,“ so Ewald Hille. Seit Jahren habe sich die SPD-Fraktion mit der Problematik befasst. Zuletzt habe sie im Zuge der Haushaltsberatungen beantragt, das Thema zu einem der kommunalen Strategieziele zu machen. „Das ist zwar so nicht gelungen, aber es wurden einige Elemente des Antrages in die Haushaltssatzung übernommen. Daher greift die SPD-Fraktion das Thema erneut auf und konkretisiert es. Gerade auch die Leaderbewerbung könnte Chancen bieten einen Zukunftsprozess für die Dörfer zu entwickeln und umzusetzen,“ meint Gerd Stüttgen, Ratsherr aus Müschede.
SPD schlägt Organisation eines Startworkshops vor
Einen Beitrag zu einem solchen Zukunftskonzept kann auch die Teilnahme der Dörfer an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ leisten. Nur eine gut vorbereitete Bewerbung, bei der alle maßgeblichen Akteure im Dorf an einem Strang ziehen, habe dabei Aussicht auf Erfolg. Mittelfristig können auch dabei Projekte entwickelt werden, die dazu beitragen, die Dörfer zukunftssicherer zu machen. Natürlich müsse die Teilnahme vor allem von der jeweiligen Dorfgemeinschaft getragen werden, aber dazu bedürfe es auch der Unterstützung der Verwaltung, die bei der Haushaltsberatung zugesichert wurde. Die SPD-Fraktion schlägt daher die Organisation eines „Startworkshops“ vor, um über Ziele, Chancen und Umsetzung eines Zukunftsprozesses und einer eventuellen Wettbewerbsteilnahme zu informieren und zu motivieren.
Das Rad nicht neu erfinden
„Man muss das Rad ja nicht unbedingt neu erfinden, daher ist es sinnvoll, dass über die Dorfkonferenz in Holzen und die aktuelle Teilnahme Holzens am Wettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ berichtet wird,“ so Hille und SPD-Fraktionschef Ralf Bittner. „Andere Orte können von den Erfahrungen sicher profitieren und sich selbst besser einschätzen. Auch die Bezirksausschüsse sowie der Planungsausschuss sollen eingebunden werden. Angesichts der leeren Kassen der Stadt dürfen keine falschen Erwartungen geweckt werden, daher ist es nötig über die Fördermöglichkeit aus nicht kommunalen Mitteln zu informieren.“
Im Wortlaut:
Hier der vollständige SPD-Antrag an den Bürgermeister:
An den Bürgermeister der Stadt Arnsberg
Hans-Josef Vogel – per Mail
Arnsberg 2020: Organisation eines Startworkshops zum Thema „Entwicklung und Umsetzung eines Zukunftsprozesses für die Dörfer“
Antrag
Die SPD Fraktion Arnsberg fordert auf Basis der entsprechenden Beschlüsse zum Haushaltsantrag der SPD „Was wird aus den Dörfern? – Erweiterung der kommunalen Strategieziele im Haushaltsplanentwurf 2014/15“ die Verwaltung auf, zu einem Start-Workshop für die Dörfer einzuladen. Ziel ist auch diese Verwaltungsunterstützung in die jeweiligen Teilnahmen am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ einfließen zu lassen. Wir bitten die Bezirksausschüsse sowie den Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt entsprechend einzubinden.
Begründung:
Der demographische Wandel macht auch vor den Dörfern unserer Stadt nicht halt. Die Gefahr der Abwanderung und einer Überalterung der Bevölkerung steht im Raum. Dem muss durch eine Steigerung der Lebensqualität entgegen gewirkt werden. Dies betrifft alle Generationen. Für Jugendliche und junge Familien müssen die Dörfer als Wohn- und Lebensstandort attraktiv sein und älteren Menschen muss es ermöglicht werden, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung leben zu können. Es ist klar, dass die entsprechenden Initiativen nicht zuletzt auf ehrenamtlich-bürgerschaftlicher Basis in den Orten selbst entstehen müssen. Nur wenn die Dörfer geschlossen dahinter stehen, können Projekte erfolgreich sein. Dennoch bedarf es dazu der Unterstützung durch die Verwaltung.
Die SPD-Fraktion hat sich seit langem diesem Thema angenommen. Im Jahr 2006 beispielsweise hatte die SPD Fraktion einen Masterplan für die Dörfer gefordert. Bei der letzten Haushaltsberatung wurde ein Antrag zur Erweiterung der kommunalen Strategieziele um das Thema Dorfentwicklung eingebracht. Im Laufe der Beratungen wurden Aspekte des Antrages in die Haushaltssatzung übernommen. Darin sagt die Verwaltung zu, die Förderung der Dörfer über die Geschäftsstelle Engagementförderung und die Fachstelle Zukunft Alter sowie die Durchführung des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ zu fördern.
Diesen Punkt möchten wir gerne aufgreifen und konkretisieren. Zur Zeit ist die Bereitschaft, in einigen Dörfern sich an dem Wettbewerb zu beteiligen, begrenzt, hat doch eine ad hoc Teilnahme wenig Sinn auf Erfolg. Eine erfolgreiche Bewerbung ist ein Prozess mit einer je nach örtlichen Voraussetzungen längeren Vorlaufzeit.
Das Fernziel einer Wettbewerbsteilnahme könnte aber dazu beitragen, gemeinsam in den Dörfern konkrete Projekte anzustoßen, um die Orte attraktiver zu machen und mit Blick auf Abwanderungstendenzen und den demographischen Wandel zukunftssicher zu machen.
Uns ist es wichtig, dass die Verwaltung einen „Startworkshop“ für interessierte Dörfer organisiert, um die Verantwortlichen in den Dörfern für eine Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu motivieren.
· Als Teilnehmer denken wir an Vertreter der Bezirksausschüsse sowie der Vereinsringe, Dorfforen oder vergleichbarer Zusammenschlüsse.
· Bei diesem Treffen sollen den Teilnehmern die notwendigen formalen Voraussetzungen und Abläufe einer Bewerbung vermittelt werden.
· Wichtig ist es weiterhin, dass sich dort die Ansprechpartner der Verwaltung vorstellen können.
· Die Dorfkonferenz Holzen war ein Projekt, um die örtlichen Vereine, Verbände und Initiativen zu einem gemeinsamen Vorgehen zu veranlassen. Die Teilnahme von Holzen am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in diesem Jahr kann sicher als eine „Spätfolge“ der erfolgreichen Projektarbeit betrachtet werden. Von den Erfahrungen können sicher auch die anderen Dörfer profitieren. Positive Dinge können übernommen und Fehler vermieden werden. Daher halten wir es für wichtig, dass über die Ziele, Organisation und Erfahrung mit der Dorfkonferenz Holzen berichtet wird.
· Angesichts der durch die Haushaltssperre noch einmal verschärften finanziellen Situation der Stadt Arnsberg dürfen keine falschen Erwartungen in finanzieller Hinsicht bei den Teilnehmern geweckt werden. Es muss daher dargelegt werden, welche Fördermöglichkeiten in dieser Hinsicht überhaupt zu erwarten sind. Mit Blick auf die Haushaltslage ist die Vorstellung nichtstädtischer Fördermöglichkeiten noch wichtiger geworden. In diesem Zusammenhang ist auch an die LEADER-Bewerbung Arnsbergs mit benachbarten Gemeinden zu denken. Gesetzt den Fall, dass die Bewerbung Erfolg hätte, welche Fördermöglichkeiten würden sich daraus ergeben?
Für die SPD-Fraktion
gez. Ralf Bittner gez. Ewald Hille
(Fraktionsvorsitzender) (Ratsmitglied)
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