Garbeck/Arnsberg. Bei der jüngsten Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe der Bürgerregion am Sorpesee im Jungferngut der Familie Lösse in Balve-Garbeck wurden drei Projekte zur Förderung durch das Leader-Programm vorgeschlagen. Neben dem Projekt des Flugmodellclubs aus Balve-Beckum waren dies zwei Projekte aus Arnsberg.
Heinrich-Knoche-Welt und Baukultur-App
Die Bürgerstiftung Arnsberg möchte mit dem Projekt „Heinrich-Knoche-Welt“ die Bürgerschaft in Herdringen unterstützen. Hier sollen ein Lehrpfad sowie ein Mehrgenerationenplatz geschaffen werden, die spielerisch die Methoden des Rechenmeisters Heinrich Knoche vermitteln helfen. Die Stadt Arnsberg wiederum treibt mithilfe des Projekts „Baukultur-App“ die Digitalisierung der Stadt weiter voran. Vergleichbar mit der Arnsberger Kunsttour-App, werden hier die baukulturellen Highlights der ehemaligen Grafschaft Arnsberg, die über Sundern und Balve bis nach Neuenrade reicht, digital erlebbar gemacht.
Auf den Spuren Heinrich Knoches
Heinrich Knoche war ein bekannter Rechenlehrer, der zwischen 1850 und 1911 in Herdringen als Lehrer, Geistlicher und Kulturschaffender gewirkt hat. Seine Rechenmethoden finden auch heute noch Verwendung, zum Beispiel bei der Anordnung der Tasten auf dem Handy. Dieses Wissen möchte die Herdringer Bürgerschaft wieder sichtbar und erlebbar werden lassen. Das Projekt ist auch ein Ergebnis der Initiative Projekt X des Forum Herdringen. Im Jahr 2015 haben in einem moderierten Prozess 40 junge Herdringer neue Projektideen für ihr Dorf entwickelt. Dank der Bürgerstiftung Arnsberg und dem Leader-Programm kann nun der gewünschte Treffpunkt für Jugendliche am Heinrich-Knoche Platz aufgewertet werden.
Geschichte entdecken, Geschichten erzählen
In der Stadt Arnsberg gehen die Verantwortlichen schon lange offen mit dem Baukulturellem Erbe der Stadt um. So wird derzeit im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem Namen „Baukultur und Tourismus – Kooperation in der Region“ erprobt, wie unterschiedliche Akteure erfolgreich und dauerhaft zusammenarbeiten können und welche touristischen Impulse von diesem Zusammenspiel ausgehen können. Da passt es sehr gut, wenn mit Unterstützung von Leader die Geschichte der Grafschaft Arnsberg mitsamt seiner Schlösser, Burgen, Klassizismusbauten, aber auch beispielsweise dem renaturierten Ruhrtal über eine App erfahrbar gemacht werden. An den Bauten werden Sender installiert, die den Bürger oder den Gast auf ein baukulturelles Highlight in der Nähe hinweisen. Fotos, Videos oder Animationen helfen, die Geschichte(n) zu vermitteln und die Vorstellungskraft des Betrachters anzuregen. Die App soll pünktlich zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 fertig gestellt werden.
Modellflugzentrum im Beckumer Feld
In Beckum möchte der Verein FMC Beckumer Feld Jungs und vor allem Mädchen der Region für das Modellfliegen begeistern. „Unsere Jugendabteilung besteht aktuell nur aus zwei Jungs, wovon einer mein Sohn ist. Das wollen wir ändern!“ sagt Schriftführer Claus Schuster mit einem Augenzwinkern. „Mit Hilfe der Leader-Förderung wollen wir die Ausstattung des Flugplatzes verbessern. Neben einer Wasserversorgung mitsamt Toilette ist auch ein kleiner Tower geplant. Kern des Projektes ist es jedoch, mithilfe neuer Schulungsmöglichkeiten und im Rahmen von Exkursionen – u.a. zur Fachhochschule Südwestfalen – die Faszination des Modellfliegens erfahrbar zu machen.“
Information
- LEADER ist französisch und steht für: „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“, zu deutsch: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.
- Die Bürgerregion am Sorpesee mit den Städten Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern ist eine von der EU und dem Land NRW anerkannte LEADER-Region. Die Region erhält von 2016 bis 2022 Fördermittel in Höhe von 3,1 Mio. Euro.
- Inhaltliche Grundlage für die gemeinsame Arbeit ist eine Regionale Entwicklungsstrategie. Sie zeigt insgesamt sechs wesentliche Handlungsfelder auf, in denen über Projekte positive Impulse für die „Bürgerregion am Sorpesee“ initiiert werden sollen, so z.B. für die Bereiche Daseinsvorsorge, Mobilität und Willkommenskultur.
- Die Regionale Entwicklungsstrategie kann unter www.leader-sein.de heruntergeladen werden.
- Koordiniert wird die Arbeit der LEADER-Region durch das Regionalmanagement.
- Interessierte Personen oder Vereine können sich mit Projektideen an die Regionalmanager Lars Morgenbrod und Annika Kabbert wenden: Tel. 02375 9373–633, ‑634; Email lars.morgenbrod@leader-sein.de und annika.kabbert@leader-sein.de