Oeventrop. Mit Monatsbeginn hat eine neue zentrale Annahmestelle für Kleiderspenden in der Stadt ihre Arbeit aufgenommen. Die Stadtverwaltung hat diese reine Annahmestelle, die keine Kleidung an Einzelpersonen ausgibt, in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband im Arbeits- und Bildungszentrum (ABZ) Oeventrop eingerichtet, einem Standort der Caritas-Werkstätten für Menschen mit Behinderung im Neyl. Die Annahmestelle soll die Beschaffung von Kleiderspenden für Bedürftige erleichtern, insbesondere bei der Erstversorgung von ankommenden Flüchtlingen, die einen hohen organisatorischen Aufwand erfordert.
Trocken, warm und viel Platz, also ideale Bedingungen
Fachbereichsleiter Helmut Melchert hatte von einer zentralen Annahmestelle gelesen, die in Hamburg eingerichtet wurde, und überlegt, ob das auch in Arnsberg die Abläufe erleichtern könnte, die vor allem die vielen ehrenamtlichen Helfer stark belasten. Denn immer wieder und auch mitten in der Nacht kommen insbesondere in der Notunterkunft des Landes in der Pestalozzischule Flüchtlinge in großer Zahl an, die oft nicht mehr besitzen als Flipflops und eine Plastiktüte mit Habseligkeiten. Auf er anderen Seite stehe die nicht nachlassende Spendenbereitschaft der Arnsberger Bevölkerung, die kofferraumweise Kleider und andere Spenden herbeischaffe. In solchen Mengen, dass die ehrenamtlichen Helfer in den Unterkünften und Kleiderkammern nicht mehr Herr der Lage sind. „Da wollten auch wir nicht nur dabei stehen und gucken, sondern handeln,“ sagt Christian Stockmann, Vorstand des Caritasverbands. Und Melchert spricht von einem „Glücksgriff“ und freut sich, dass es so schnell zu einer so konstruktiven Lösung gekommen ist. Frisch renoviert stellen die Caritas-Werkstätten im Untergeschoss 300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, die früher als Retourenlager benutzt wurde. „Trocken, warm und viel Platz, also ideale Bedingungen,“ findet die stellv. Bürgermeisterin Rosi Goldner, die auch die nötige Finanzquelle aufgetan hatte. Aus einer sechsstelligen Spende, die ein ungenannt bleiben wollender Arnsberger Unternehmer für die Flüchtlingsbetreuung gegeben hat, konnte sie einen Teil hierher lenken. Es wurden Regale, eine Waschmaschine und ein Trockner angeschafft und zunächst bis Ende 2016 ist auch die personelle Ausstattung gesichert. Maria Dressel, langjährige ehrenamtliche Leiterin der Kleiderkammer von Hl. Geist in Hüsten, wird die Annahmestelle leiten, dazu sollen vom Jobcenter geförderte Langzeitarbeitslose kommen und auch Behinderte aus dem Berufsbildungsbereich des ABZ sollen in die Arbeit eingebunden und an den neuen Aufgaben gefördert werden. „Also auch ein Inklusionsprojekt,“ freut sich Stockmann.
Regale gefüllt – aber Bedarf ist groß
Die Regale sind derzeit gut gefüllt, denn bei einem Spendenaufruf des Laurentianums ist ein ganzes Klassenzimmer voll Material zusammengekommen. „Das ist aber auch schnell wieder weg,“ weiß Maria Dressel aus Erfahrung. Schon in dieser Woche werden wieder 150 Neuankömmlinge in der Pestalozzischule erwartet. Deshalb sind neue Spenden wichtig, insbesondere gut erhaltene und saubere Damen‑, Herren- und Kinderoberbekleidung. Besonders gebraucht werden jahreszeitbedingt vor allem Winterjacken und dicke Pullover. Dazu immer auch Jeans und Schuhe. Nicht so gefragt sind allerdings Schuhe über Größe 43 und Kleider in den Größen 50 oder 52. „Die Flüchtlinge haben kleine Füße und sind meist sehr dünn,“ so Maria Dressel. Möbel und Fahrräder, Heimtextilien und Bettwäsche werden in der neuen Annahmestelle nicht gebraucht – und Unterwäsche wandert sofort in den blauen Sack. Die gereinigten und sortierten Spenden werden in Oeventrop nicht an Einzelpersonen abgegeben, sondern nach gemeldetem Bedarf an die Flüchtlingsunterkünfte und bestehenden Kleiderkammern abgegeben. Stockmann weist darauf hin, dass nicht nur für Flüchtlinge gesammelt wird. „Unsere Kleiderkammern sind nach wie vor für alle da, wir vergessen niemanden!“
Autobahnnah und mit vielen Parkplätzen
„Die neue Annahmestelle ist aus der ganzen Stadt über die Autobahn gut erreichbar und hat viele Parkplätze“, sagt Miriam Lutter, Marketing- und Kommunikationskoordinatorin des Caritasverbands. das ABZ im Oeventroper Neyl liegt aus Richtung Rumbeck oder Uentrop kommend noch vor dem Oeventroper Ortseingang in einem Gewerbegebiet rechts der Straße. Geöffnet ist die Annahmestellea b sofort montags und mittwochs von 13.30 bis 15.30 Uhr. „Wer uns helfen will, das System zu entlasten, der nutzt diese Öffnungszeiten,“ sagt Christian Stockmann. Wer es partout nicht schafft, Spenden zu diesen Zeiten nach Oeventrop zu bringen, kann diese wie bisher auch weiter bei den Kleiderkammern abgeben, von wo sie nach Oeventrop geschafft werden. Die Adressen der Kleiderkammern und auch der Sozialkaufhäuser, wo auch Möbel, Gebrauchsgegenstände, Tisch- und Bettwäsche willkommen sind, stehen auch im Infoflyer, der in Kürze im gesamten Stadtgebiet ausliegt. Die begehrten Fahrräder werden weiter über das Büro für Zuwanderung und Integration im Rathaus weitervermittelt.
Eine Antwort
Hallo, sind die Daten vom Bericht oben noch aktuell, würde gerne gut gebrauchte Kleidung von meinem Mann angeben. Von Unterwäsche Gr. 7 und U- Hemden Gr.9 weiter auch Hemden, sowie Hosen und Jacken Sommer wie Winter auch in großen Größen. Also Abgabe Montags und Mittwochs?