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Zahl der Flüchtlinge steigt und steigt

Die Flüchtlingsunterkunft auf der Hammerweide. (Foto: oe)
Die Flücht­lings­un­ter­kunft auf der Ham­mer­wei­de ist der­zeit „rand­voll“. (Foto: oe)

Arns­berg. „Die Zahl der Asyl­be­wer­ber in Arns­ber­ger Flücht­lings­un­ter­künf­ten ver­än­dert sich sprung­haft,“ sag­te Peter Josek vom Büro für Zuwan­de­rung und Inte­gra­ti­on im Sozi­al­aus­schuss und brach­te den Poli­ti­kern gleich ein aktu­el­les Bei­spiel. Für sei­nen Bericht hat­te er die Zah­len zum 31. Okto­ber vor­be­rei­tet und die­se am Diens­tag um 16 Uhr, andert­halb Stun­den vor Sit­zungs­be­ginn, dann noch­mals aktua­li­siert. Von Frei­tag auf Diens­tag war die Bewoh­ner­zahl in den vier Arns­ber­ger Unter­künf­ten von 273 auf 286 gestiegen.

Drei Unterkünfte randvoll

„Die Unter­künf­te am Ber­li­ner Platz in Hüs­ten, auf der Ham­mer­wei­de in Arns­berg und in den Oeren in Oeven­trop sind rand­voll“, berich­te­te Josek. Ins­ge­samt noch halb­wegs ent­spannt sei die Unter­brin­gungs­si­tua­ti­on nur des­halb, weil der­zeit auch die obe­re Eta­ge des Gebäu­des am Schleif­müh­len­weg in Neheim, das im Vor­jahr noch ganz auf­ge­ge­ben wer­den soll­te, wie­der her­ge­rich­tet wer­de. Beim der­zei­ti­gen Tem­po der Ent­wick­lung reich­ten die Kapa­zi­tä­ten noch etwa bis Ostern. Jede Pro­gno­se, wie sich die Zah­len ent­wi­ckeln, sei aller­dings Kaf­fee­satz­le­se­rei, sag­te Josek den Poli­ti­kern. Die Ent­wick­lung hän­ge davon ab, wie vie­le Men­schen neu kom­men, aber auch davon, wie schnell die Gerich­te die Fol­ge­an­trä­ge ent­schei­den und wann die Aus­rei­se­pflich­ti­gen auch tat­säch­lich ausreisen.

Suche nach weiteren Gebäuden läuft

Weil man schon an die Zeit nach Ostern den­ke, aber auch, weil die bestehen­den Unter­künf­te „vol­ler sind als uns lieb und dem Haus­frie­den zuträg­lich ist“, sei das städ­ti­sche Gebäu­de­ma­nage­ment bereits auf der Suche nach neu­en Mög­lich­kei­ten, berich­te­te Josek dem Aus­schuss. Kon­kre­te Ergeb­nis­se gebe es aber noch nicht zu vermelden.
Josek erläu­ter­te auch, dass 168 der ins­ge­samt 226 Ankömm­lin­ge in die­sem Jahr Erst­an­trag­stel­ler sind und 58 einen Asyl­fol­ge­an­trag gestellt haben. Die­se Fol­ge­an­trag­stel­ler kämen meist aus dem ehe­ma­li­gen Jugo­sla­wi­en, vor allem aus Ser­bi­en, von wo inzwi­schen eine visum­freie Ein­rei­se als Tou­rist mög­lich sei. Viel­fach han­de­le es sich um Personen,die bereits in den 1990-er Jah­ren wäh­rend der gro­ßen Bal­kan­kri­sen erst­mals als Asyl­be­wer­ber nach Deutsch­land gekom­men waren. Als Fol­ge­an­trag­stel­ler müss­ten sie immer in die Stadt gehen, wo sie auch damals waren. Die­se Fol­ge­an­trä­ge wür­den, so Josek, von den Gerich­ten meist recht schnell ent­schie­den. Doch dann lie­ßen sich die Aus­rei­se­pflich­ti­gen viel Zeit, vor allem im Win­ter­halb­jahr. Eine Rück­füh­rung von Amts wegen sei ein lang­wie­ri­ger Pro­zess von meh­re­ren Mona­ten und die­se Zeit wer­de viel­fach bis weni­ge Tage vor Ablauf genutzt. Auf eine Rück­füh­rung lie­ßen es die wenigs­ten ankom­men, denn das gebe einen Stem­pel in den Pass, der eine Wie­der­ein­rei­se ver­hin­de­re. In eini­gen Fäl­len sei­en die­se Antrag­stel­ler in die­sem Jahr dann bereits ein zwei­tes Mal wie­der nach Arns­berg gekommen.

Serben deutlich vor Syrern

Bei der Sta­tis­tik nach Natio­na­li­tä­ten, die Josek vor­leg­te, stan­den dann auch die Ser­ben mit 69 Per­so­nen weit an der Spit­ze. Die Syrer ste­hen mit 29 Asyl­be­wer­bern auf Platz 2. Alba­ni­en (19), Bos­ni­en und Her­ze­go­wi­na sowie Koso­vo (je 11) und Eri­trea (9) fol­gen auf den Plät­zen vor Irak, Russ­land und Nige­ria (je 7). Denn Rest tei­len sich wei­te­re Staa­ten aus Afri­ka und der ehe­ma­li­gen Sowjetunion.

Familien mit Chance auf Anerkennung sofort in eigene Wohnung

Josek erläu­ter­te auf Nach­fra­ge zu den syri­schen Flücht­lin­gen auch, dass es sich bei den 29 Syrern in die­ser Sta­tis­tik aus­schließ­lich um Per­so­nen han­de­le, die auf irgend­wel­chen ille­ga­len Wegen die Ein­rei­se nach Deutsch­land geschafft hät­ten. Es gebe aber auch Syrer, die mit einer Arbeits­er­laub­nis ganz nor­mal ein­ge­reist sei­en, und es gebe elf Syrer in Arns­berg, die im Rah­men der Flücht­lings­kon­tin­gen­te von Land und Bund nach Arns­berg gekom­men sei­en. Die­se Syrer hät­ten mit einer Unter­brin­gung in einer der Flücht­lings­un­ter­künf­te aber nichts zu tun. Über­haupt, so Josek, sei die Stadt sehr dar­um bemüht, Flücht­lings­fa­mi­li­en, die auch nur den Sil­ber­streif einer Aner­ken­nung am Hori­zont vor­wei­sen könn­ten, von Anfang an in eige­nen Woh­nun­gen und nicht in Hei­men unter­zu­brin­gen. Der Arns­ber­ger Woh­nungs­markt gebe das noch her und auch die Bereit­schaft der Ver­mie­ter sei vor­han­den, auch wenn eini­ge lie­ber an die Stadt ver­mie­ten wür­den als direkt an die Flücht­lin­ge. Schwie­rig sei die Situa­ti­on auf dem Woh­nungs­markt aller­dings bei klei­nen Woh­nun­gen für Einzelpersonen.

Hohe Belastung mit wenig Personal

Nach­fra­gen der Poli­tik kamen auch zur Arbeits­be­las­tung im Büro für Zuwan­de­rung und Inte­gra­ti­on ange­sichts der stei­gen­den Flücht­lings­zah­len. das sei ein Pro­blem, über des­sen Lösung der­zeit nach­ge­dacht wer­de, sag­te Fach­be­reichs­lei­ter Hel­mut Mel­ch­ert. Die Zahl der Flücht­lin­ge habe inzwi­schen wie­der den Stand von 2004 erreicht. Und damals sei­en in die­sem Bereich sechs Mit­ar­bei­ter mehr als heu­te tätig gewesen.

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