Neheim. Schon zum dritten Mal eröffnet die Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis die landesweite Präventionswoche zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen „Riegel vor! Sicher ist sicherer“ im Kompetenzzentrum der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Neheim-Hüsten. Thomas Wüllner vom Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz stand Mitgliedern und Nichtmitgliedern von Haus & Grund Rede und Antwort.
Wohnungseinbruch immer ein Schock
Mit der Kampagne will die Polizei den Einbrechern den sogenannten Riegel vorschieben. „Ein Wohnungseinbruch ist für die Betroffenen immer ein Schock. Unsicherheit und Ängste nach einem Einbruch belasten die Opfer noch lange nach der Tat“, weiß Wüllner. Mit dem Wechsel in die „dunkle Jahreszeit“ möchte die Polizei auf das besondere Thema hinweisen. „Wir wollen die Bevölkerung sensibilisieren und Tipps geben. Diese sollen den Tätern die Einbrüche erschweren oder sogar unmöglich machen“, betont Wüllner. Auch wenn die Zahl der Einbrüche in Wohnungen oder Wohnhäusern im HSK noch überschaubar sind, so sind die Zahlen in den letzten Jahren gestiegen. Mit Schwerpunkt in Arnsberg verfolgt die Polizei, wie sich die Tatorte entlang der Autobahn 46 von Westen nach Osten bis Bestwig-Velmede ziehen und dann der B 7 entlang. „Wer persönlich noch kein Opfer eines Wohnungseinbruchs geworden ist, kann die Gefühle der Betroffenen nur schwerlich nachvollziehen“, weiß der Fachmann. Es geht nicht um den wirtschaftlichen Schaden, es geht vielmehr um das Gefühl, in seinen „eigenen vier Wänden“ nicht mehr sicher zu sein.
Wirksamer Schutz möglich
Die Erfahrungen der Polizei zeigen, dass man sich wirksam gegen Einbruch schützen kann und das mit relativ einfachen und günstigen Mitteln. Rund 40 Prozent der Einbruchversuche bleiben im Versuchsstadium stecken. „Das hat seinen Grund. Die Fenster und Türen sind in den Fällen gut gesichert“, so Wüllner. Schwachstellen sind Kellereingänge, Garagen Haus- und Terrassentüren sowie Fenster, aber auch Dachfenster gehören dazu. Mit „Riegel vor“ will die Polizei Bürger und Bürgerinnen und ganz besonders Immobilienbesitzer beraten, wie sie sich wirksam gegen Einbruch schützen können. Das Thema haben Gerd Schulte, H&G‑Vorsitzender Neheim-Hüsten, und sein Geschäftsführer Wilfried Gothe aufgegriffen und einen Beratungsnachmittag eingerichtet. Auch 2015 nutzten wieder viele Bürger und Bürgerinnen die Möglichkeit der kostenlosen Fachberatung. Wüllner vereinbarte mit einigen Immobilienbesitzern einen Beratungstermin am Objekt. „Wir wollen und müssen die Bevölkerung sensibilisieren“, wünscht sich Wüllner. Die Dreistigkeit und Energie der Täter hat zugenommen. Auch die Nachbarschaft sollte aufmerksamer sein und sich nicht scheuen bei Beobachtungen von verdächtigen Handlungen den Notruf 110 anzurufen. Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Neheim-Hüsten wird auch weiterhin mit dem Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz in Meschede zusammenarbeiten.