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Volksbank stellt fünf Filialen auf Selbstbedienung um

Die Volksbank-Filiale am Neheimer Engelbertplatz wird zur SB-Filiale umgewandelt, weil die Volksbank-Kopfstelle nur 300 Meter entfernt liegt. (Foto: oe)
Die Volks­bank-Filia­le am Nehei­mer Engel­bert­platz wird zur SB-Filia­le umge­wan­delt, weil die Volks­bank-Kopf­stel­le nur 300 Meter ent­fernt liegt. (Foto: oe)

Arnsberg/Sundern. Die Volks­bank Sau­er­land eG wird ihr Geschäfts­stel­len­netz straf­fen und will damit zugleich die Bera­tungs­qua­li­tät aus­bau­en. Fünf Fili­al­stand­or­te – Ame­cke und Hagen in Sun­dern sowie Bruch­hau­sen, Hol­zen und Neheim-Engel­bert­stra­ße in Arns­berg – wer­den künf­tig als Selbst­be­die­nungs­fi­lia­len mit Geld­au­to­mat und Kon­to­aus­zug­dru­cker, aber ohne Mit­ar­bei­ter betrie­ben. Bei wei­te­ren zwölf Filia­len – dar­un­ter Müsche­de, Oeven­trop und Voß­win­kel in Arns­berg sowie Lang­scheid, Endorf und Hel­le­feld in Sun­dern – wer­den „die Öff­nungs­zei­ten an die Kun­den­fre­quen­zen angepasst“.

Strategische Entscheidung, „die der Markt verlangt“

Die Volks­bank-Vor­stän­de Chris­ti­an Esch­bach und Jür­gen Dör­ner haben in einer Pres­se­kon­fe­renz erläu­tert, dass die­ser stra­te­gi­schen Ent­schei­dung eine Lang­zeit­un­ter­su­chung der Kun­den­fre­quenz vor­aus­ge­gan­gen sei. „Mit schon dra­ma­ti­schen Ergeb­nis­sen,“ so Esch­bach. So wür­den an vie­len Stand­or­ten inzwi­schen weni­ger als zehn Pro­zent der klas­si­schen Bank­ge­schäf­te über die Mit­ar­bei­ter am Schal­ter abge­wi­ckelt. Selbst­be­die­nung am Geld­au­to­ma­ten, Kon­to­aus­s­zugs­dru­cker und Über­wei­sungs­ter­mi­nal und Online-Ban­king sei­en dafür ver­ant­wort­lich. „Der Markt ver­langt nicht mehr, dass unse­re Mit­ar­bei­ter den Kun­den ‚Guten Mor­gen‘ sagen beim Geld abhe­ben,“ resü­miert Esch­bach. Des­halb wür­de der Vor­stand kauf­män­nisch fahr­läs­sig han­deln, wenn er nicht reagie­ren wür­de, um die Stär­ken der Volks­bank zu bündeln.

„Angezogene Handbremse“ – keine Standortschließungen

„In die­ser sehr emo­tio­na­len Fra­ge haben wir mit ange­zo­ge­ner Hand­brem­se und so kun­den­freund­lich wie mög­lich reagiert,“ so Dör­ner. „Wir schlie­ßen kei­nen Stand­ort und wir zie­hen uns nicht aus der Flä­che zurück, son­dern sind wei­ter­hin sehr flä­chen­de­ckend in unse­rem Geschäfts­ge­biet ver­tre­ten.“  Die Volks­bank Sau­er­land hat wei­ter­hin 35 Stand­or­te in fünf Städ­ten, dar­un­ter die sie­ben Kopf­stel­len in Hüs­ten, Neheim, Sun­dern, Arns­berg, Mesche­de, Best­wig und Ols­berg, dazu statt sie­ben künf­tig zwölf SB-Filia­len sowie wei­te­re 16 per­so­nen­be­setz­te Filialen.

Kein Mitarbeiter verliert Arbeitsplatz

Die Volksbank-Kopfstelle in Hüsten ist auch Sitz des Kunden-Service-Centers mit rund 170.000  Kundentelefonaten pro Jahr. (Foto: oe)
Die Volks­bank-Kopf­stel­le in Hüs­ten ist auch Sitz des Kun­den-Ser­vice-Cen­ters mit rund 170.000 Kun­den­te­le­fo­na­ten pro Jahr. (Foto: oe)

Als Ter­min für die Umstel­lun­gen ist der 15. Sep­tem­ber vor­ge­se­hen. In Endorf soll die Umstel­lung der Öff­nungs­zei­ten schon am 30. Juni erfol­gen, weil dann dort lang­jäh­ri­ge Mit­ar­bei­ter in Ruhe­stand gehen. „Kein Volks­bank-Mit­ar­bei­ter wird sei­nen Arbeits­platz ver­lie­ren,“ sichern die Vor­stän­de zu. Die betrof­fe­nen 20 Mit­are­bi­ter sol­len in der Nähe ihres bis­he­ri­gen Arbeits­plat­zes und ihrer bis­he­ri­gen Kun­den ein­ge­setzt wer­den. Inwie­weit das Aus­schei­den von Mit­ar­bei­tern aus Alters­grün­den – hier liegt die Quo­te mit etwa zehn Mit­ar­bei­tern pro Jahr recht hoch – in den nächs­ten Jah­ren zu Per­so­nal­ab­bau füh­re, wer­de der Markt ent­schei­den, sag­te Esch­bach. In den letz­ten Jah­ren habe die Zahl der Mit­ar­bei­ter mit 300 Köp­fen auf 250 Voll­zeit­stel­len gehal­ten wer­den kön­nen, weil es Wachs­tum gege­ben habe. „Wenn der Markt es will, stel­len wir auch 20 neue Mit­ar­bei­ter ein.“

Mitarbeiter sollen nicht unterfordert werden

Im Vor­feld der Ent­schei­dung sei­en die Mit­ar­bei­ter inten­siv ein­ge­bun­den wor­den, so Esch­bach, und sie hät­ten nicht nur in außer­ge­wöhn­li­cher Einig­keit alle zuge­stimmt, son­dern den Vor­stand gera­de­zu zu die­ser Ent­schei­dung gedrängt. „Wir wol­len Mit­ar­bei­ter, die sich wohl und nicht unter­for­dert füh­len.“ Des­halb soll die Bera­tungs­kom­pe­tenz gebün­delt und inten­si­viert wer­den. Die Volks­bank-Vor­stän­de ver­wei­sen dabei „nicht ohne Stolz“ auch auf das haus­ei­ge­ne Kun­den-Ser­vice-Cen­ter, das im ver­gan­ge­nen Jahr über 170.000 tele­fo­ni­sche Kun­den­kon­tak­te hat­te und bei dem man von 8 bis 20 Uhr vie­le Bank­ge­schäf­te ganz ein­fach erle­di­gen kann. „Das hat nix mit Call-Cen­ter zu tun. Das sind alles aus­ge­bil­de­te Bank­kauf­frau­en, die bei uns im Haus sit­zen und lang­jäh­ri­ge Erfah­rung in unse­rem Haus haben,“ sagt Dör­ner. Kun­den der künf­ti­gen SB-Filia­len kön­nen aber auch wei­ter per­sön­li­che Bera­tungs­ter­mi­ne in die­sen Filia­len ver­ein­ba­ren, auch nach Fei­er­abend. Und für nicht mobi­le Kun­den wird sogar ein „Geld-nach-Hau­se-Ser­vice“ angeboten.

Filiale am Engelbertplatz ein Sonderfall

Die Filia­len in Ame­cke, Hagen, Bruch­hau­sen und Hol­zen sind die mit der abso­lut nied­rigs­ten Kun­den­fre­quenz. Ein Son­der­fall ist die Filia­le am Engel­bert­platz. Hier war nicht die zu nied­ri­ge Kun­den­fre­quenz der Grund der Umwand­lung. „Wir holen hier legi­ti­mer­wei­se eine Ent­schei­dung nach, die eigent­lich schon vor sechs Jah­ren bei der Fusi­on fäl­lig war,“ so Dör­ner. Denn in der Nehei­mer Innen­stadt gebe es nur 300 Meter ent­fernt eine sehr schö­ne Volks­bank am Nehei­mer Markt. Denn die Vor­stän­de machen kei­nen Hehl dar­aus, dass sie im Inter­es­se der Mit­glie­der nach­hal­tig ren­ta­bel wirt­schaf­ten wol­len. Dabei ver­wei­sen sie auch auf den anste­hen­den demo­gra­fi­schen Wan­del, auch wenn der bei stei­gen­den Mit­glie­der­zah­len bei der Volks­bank der­zeit noch nicht nega­tiv wir­ke. Die Volks­bank Sau­er­land hat aktu­ell über 35.000 Mit­glie­der und über 70.000 Kun­den. 18.000 Kun­den, die von den Ver­än­de­run­gen berührt sind, sind in den letz­ten Tagen per Post infor­miert worden.

„Näher am Kunden trotz mehr räumlichem Abstand“

Die Ver­än­de­run­gen in den zwölf Filia­len mit redu­zier­ten Öff­nungs­zei­ten wer­den indi­vi­du­ell gestal­tet. Eini­ge wer­den auch künf­tig an fünf Tagen die Woche öff­nen, aber nicht mehr jeden Tag von mor­gens bis abends. Die meis­ten wer­den künf­tig an vier Tagen öff­nen, eini­ge an drei Tagen. Der für die Ein­zah­lun­gen von Gewer­be­trei­ben­den wich­ti­ge Mon­tag mor­gen soll weit­ge­hend geöff­net blei­ben. Von allen SB-Filia­len blei­ben per­so­nen­be­setz­te Filia­len in einem Radi­us von höchs­tens fünf Kilo­me­tern erreich­bar. „Wir wer­den näher an unse­ren Kun­den sein, auch bei etwas mehr räum­li­chem Abstand,“ fass­te Chris­ti­an Esch­bach zum Abschluss zusammen.

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