Holzen. Anwohner und Betroffene haben eine Unterschriften- und Widerspruchsaktion gegen die rund um Holzen beantragten acht Windenergieanlagen gestartet und laden weitere Bürger und Anwohner ein, sich daran zu beteiligen. „Die Unterschriftenlisten und vorgefassten Widersprüche, die nur noch mit vollständigem Namen, Adresse, Datum und Unterschrift versehen werden brauchen, liegen in den Geschäftsräumen des Lebensmittelmarktes Markant und der Bäckerei Jürgens in Holzen aus“, so Birgit Jakubzik aus Kirchlinde. „Dieser vorgefasste Text kann auch gerne dazu verwendet werden, um einen eigenen Widerspruch zu schreiben.“ Es geht um die sieben Anlagen der Firma Naturwerk, die jüngst auch wegen des gemeindlichen Einvernehmens in den Ausschüssen und im Rat diskutiert wurden, und eine weitere Anlage von Reg.En. Die Anlagen sind im Stadtbezirk Holzen zwischen der L 682 in Holzen Richtung Asbeck, der K 26 bei Ainkhausen und K1 bei Kirchlinde und Oelinghauser Heide geplant.
Landschaftszerstörung und Gefährdung der Gesundheit
„Diese wunderschöne Landschaft wird von gigantischen 200 Meter hohen Anlagen verbaut. Unsere Sorge ist, dass das nur der Anfang sein wird und womöglich später weitere rund um Holzen und Oelinghauser Heide folgen werden. Selbst wenn hier vorerst nur die bisher neun geplanten WEA, oder auch weniger entstehen, dann werden wir inmitten eines riesigen Windkraftparks leben und wohnen. Bedenken Sie, das in Arnsberg-Kirchlinde schon fünf Anlagen – davon eine kleine ausser Betrieb -, nordöstlich von Volkringhausen drei, bei Eisborn, Holzen und Oelinghauser-Heide jeweils eine stehen und im MK, in Balve, Sundern und Arnsberg auf der Hellefelder Höhe einige weitere geplant sind. Der unverbaute Ausblick auf Wälder und Wiesen wird zerstört. Auch die Belastung durch hörbaren Lärm und Infraschall, welche gesundheitsschädlich sind, wird enorm sein“, so Werner Schiffer, ein Betroffener.
Artenschutz und Flächenbelastung
Viele Tiere geschützter Arten werden davon betroffen sein. „Die Artenvielfalt wird zerstört und die Tiere gefährdet. Die Nist- und Ruheplätze von geschützten Arten wie Rotmilan, Schwarzstorch und Uhu werden durch die geplanten Anlagen massiv beeinträchtigt. Diese Plätze befinden sich dann inmitten eines großen Windkraftparkes mit riesigen Windenergieanlagen. Die erforderlichen Mindestabstände zur Wohnbebauung und die Mindestabstände der staatlichen Vogelschutzwarten für die Jagdgebiete, den Nist- und Ruheplätzen von Rotmilan, Schwarzstorch und Uhu werden nicht eingehalten und sind nicht gesetzeskonform. Außerdem kommt es zu einer enormen Flächenbelastung durch den Bau und die Zuwegung. Erneuerbare Energien Ja, aber nicht um jeden Preis“, so Birgit Jakubzik, eine Anwohnerin.
Einspruch beim Hochsauerlandkreis
„Wenn Sie Einspruch gegen die geplanten WEA beim Hochsauerlandkreis erheben wollen, dann haben Sie bis zum 11. Juli 2016 Zeit diesen beim Hochsauerlandkreis, Fachdienst 51/52, Am Rothaarsteig 1, 59929 Brilon, z.Hd. Frau Schreckenberg abzugeben“, so Birgit Jakubzik. „Die ausgefüllten Unterschriftenlisten und Widersprüche werden am Abend des 10. Juli abgeholt und am Vormittag des 11. Juli persönlich beim Hochsauerlandkreis eingereicht.“