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Sunderner Unternehmen leben mit der Krisensituation – Bericht zur Lage erörtert

Sun­dern. In einer digi­ta­len Pres­se­kon­fe­renz haben acht Mit­glie­der der Sun­derner Initia­ti­ve „ein­sU“ über die Stim­mung zur aktu­el­len Lage berich­tet. Die Unter­neh­mer ste­hen seit Ende Febru­ar in einem engen Aus­tausch unter­ein­an­der in Bezug auf die Coro­na-Kri­se, bera­ten und unter­stüt­zen sich gegen­sei­tig in die­ser schwie­ri­gen Zeit. Daher konn­ten sie früh­zei­tig auf die Kri­se und deren Fol­gen für die Wirt­schaft reagie­ren und dem­entspre­chend geeig­ne­te Maß­nah­men vor­be­rei­ten, sodass sich teils sogar posi­ti­ve Trends abzeichnen.

Positive Trends zu sehen

Die Medi­en sind der­zeit förm­lich geflu­tet mit Berich­ten und Tipps zu effi­zi­en­tem Arbei­ten im Home-Office. In der Wirt­schafts­re­gi­on Sun­dern gibt es aber eine Viel­zahl von Pro­duk­ti­ons­be­trie­ben, die ihre Arbeit nicht kom­plett ins Home-Office ver­la­gern kön­nen und somit vor beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen ste­hen. Dabei zeich­net sich ein drei­schrit­ti­ges Han­deln ab: an ers­ter Stel­le steht die Gesund­heit, dann folgt die Siche­rung der Pro­duk­ti­ons- und Lie­fer­fä­hig­keit und gleich danach die Per­spek­ti­ve für die „Zeit danach“.

Produktionsteams gebildet

Neben zahl­rei­chen wei­te­ren Maß­nah­men wur­den Pro­duk­ti­ons­teams gebil­det, die in unter­schied­li­chen Schich­ten arbei­ten. Die Schicht­wech­sel fin­den ohne direk­ten Kon­takt statt, sodass das Risi­ko an die­ser Stel­le wei­test­ge­hend mini­miert wird. Pan­de­mie­plä­ne, die vor­sorg­lich erstellt wur­den, grei­fen mit unter­schied­li­chen Eska­la­ti­ons­stu­fen. In Ver­dachts­fäl­len konn­te durch das ein­ge­rich­te­te Test­zen­trum von Her­mann Josef Mül­ler schnell Klar­heit geschaf­fen wer­den und auch die ver­ein­zel­ten bestä­tig­ten Fäl­le haben zu kei­ner grö­ße­ren Ver­brei­tung inner­halb der Unter­neh­men geführt, da die Betrof­fe­nen sehr beson­nen gehan­delt haben.

Digitalisierung und neue Produktlösungen schreiten voran

Trotz aller nega­ti­ven Ent­wick­lun­gen, die mit gro­ßer Auf­merk­sam­keit beob­ach­tet wer­den, stel­len sich Trends her­aus, die auch in Zukunft wei­ter­ver­folgt wer­den: Die Digi­ta­li­sie­rung schrei­tet in hohem Maße vor­an. So bei Schul­te Home, deren Online-Geschäft mitt­ler­wei­le 40 bis 50 Pro­zent beträgt. Geschäfts­füh­rer Her­mann-Josef Schul­te weist dar­auf­hin, dass „die Digi­ta­li­sie­rung aus dem Team her­aus ent­ste­hen muss und sie gera­de in die­ser Zeit durch die unglaub­li­che Krea­ti­vi­tät der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter einen star­ken Fort­schritt macht.“ Eben­so bei L&R Käl­te­tech­nik, die sogar eine eige­ne App für die inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on nut­zen. „Vie­le füh­len sich tat­säch­lich sogar pro­duk­ti­ver, wenn sie ihre Arbeit von zuhau­se aus erle­di­gen kön­nen, sodass zahl­rei­che gute Pro­jekt-Ideen ent­stan­den sind“, berich­tet Geschäfts­füh­rer Sebas­ti­an Rüßmann.

Unternehmen aus Sundern kreativ

Und nicht nur im Bereich der Digi­ta­li­sie­rung wer­den die Unter­neh­men aus Sun­dern krea­tiv: Wo an vie­len Stel­len die nor­ma­le Pro­duk­ti­on ein­ge­schränkt ist, wer­den neue Lösun­gen gefun­den. Das Unter­neh­men SIGN-WARE hat aus der Not eine Tugend gemacht und aus den eige­nen Pro­duk­ten ein Hygie­ne-Schutz-Sys­tem für Super­märk­te, Emp­fangs­be­rei­che und ande­re Schnitt­stel­len ent­wi­ckelt, wo wei­ter­hin enge Direkt­kon­tak­te zwi­schen Men­schen bestehen. Bei Franz Mie­der­hoff wird zur­zeit getes­tet, ob die Indus­trie­nä­he­rei, die sonst Gur­te für LKWs her­stellt, auch in die Pro­duk­ti­on von Mund-Nasen-Schutz­mas­ken ein­stei­gen kann. Fun­ke star­tet gleich­zei­tig mit Auf­trä­gen für Beatmungs­ge­rä­te, für die eine Schlauch-Kupp­lung im Betrieb in Wes­ten­feld her­ge­stellt wird.

Arbeiten für Schutzausrüstung

Vie­le Unter­neh­men haben Kurz­ar­beit ange­mel­det, ver­zeich­nen aber auch posi­ti­ve Entwicklungen
In man­chen Bran­chen läuft bis­lang noch alles wie gewohnt, vie­le der „einsU“-Mitgliedsunternehmen haben aber für betref­fen­de Abtei­lun­gen Kurz­ar­beit bean­tragt. Domi­nik Viel­ha­ber, Geschäfts­füh­rer von Lüb­ke & Vogt, stellt fest: „Die Auto­mo­bil­bran­che ist schwer getrof­fen. Man pro­gnos­ti­ziert für 2020 einen Rück­gang des Absat­zes um ca. 20 Pro­zent. Über ver­schie­de­ne Bran- chen ver­teilt, haben ca. 30 Pro­zent unse­rer Kun­den die Pro­duk­ti­on zur­zeit ein­ge­stellt. In Asi­en aber wer­den die Fabri­ken nun wie­der hoch­ge­fah­ren und mel­den einen mas­si­ven Sofort­be­darf, dem wir gerecht wer­den müssen.

Her­mann-Josef Schul­te, Schul­te Home GmbH & Co. KG Julia Bank­stahl, Mues + Schre­we GmbH, Hei­mat­lie­be-Maga­zin Arns­berg-Sun­dern Eli­sa­beth Viel­ha­ber, Bäcke­rei Viel­ha­ber The­re­sa Born­emann, Mues + Schre­we GmbH Mat­thi­as Schä­fer, West­fa­len­post Gis­bert Schef­fer, Mues + Schre­we GmbH / Team Wand­res com­mu­ni­ca­ti­on part­ner GmbH Oli­ver Bren­scheidt, Bren­scheidt Gal­va­nik Ser­vice Dr. Bar­ba­ra Viel­ha­ber, Koor­di­na­to­rin ein­sU Sebas­ti­an Rüß­mann, L+R Käl­te­tech­nik GmbH & Co. KG Ekke­hard Böhm, Till­mann Pro­fil GmbH Domi­nik Viel­ha­ber, Lüb­ke & Vogt GmbH & Co. KG Dr. Thors­ten Mie­der­hoff, Franz Mie­der­hoff OHG und SIGN-WARE GmbH & Co. KG Till Was­ner, Franz Fun­ke Zer­spa­nungs­tech­nik GmbH & Co. KG Ute Bosen, Sau­er­land­ku­rier Foto: einsU

Absatzrückgang um 20 Prozent

Was sich bewährt ist ins­be­son­de­re die inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit und der län­der­über­grei­fen­de Aus­tausch, wir kön­nen von­ein­an­der ler­nen.“ Sofern es freie Kapa­zi­tä­ten gibt, wer­den sie genutzt, um ins­be­son­de­re in der Ent­wick­lung und im Werk­zeug­bau vor­zu­ar­bei­ten oder sich in ande­ren Gebie­ten wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und gut auf­zu­stel­len. „Wir ver­su­chen nach vor­ne zu schau­en, um gemein­sam gestärkt aus die­ser Situa­ti­on her­vor­ge­hen zu kön­nen“, so auch Ekke­hard Böhm von Till­mann Profil.

Hamsterkäufe in der Industrie

Eini­ge Unter­neh­men ver­zeich­nen in den letz­ten Wochen auch in der Indus­trie Hams­ter­käu­fe, die zu einer wei­test­ge­hen­den Aus­las­tung der Pro­duk­tio­nen geführt haben. „Mög­li­cher­wei­se wer­den bei unse­ren Kun­den aktu­ell Lager­be­stän­de auf­ge­baut, sodass in der Fol­ge die nächs­ten Mona­te wie­der etwas ruhi­ger wer­den könn­ten“, so Dr. Thors­ten Mie­der­hoff, Geschäfts­füh­rer der Franz Mie­der­hoff oHG und Oli­ver Bren­scheidt, Geschäfts­füh­rer von Bren- scheidt Gal­va­nik Ser­vice. „Es bleibt aber abzu­war­ten, wie sich die nächs­ten Wochen wei­ter­ent­wi­ckeln wer­den.“ Eli­sa­beth Viel­ha­ber regis­triert seit Mit­te letz­ter Woche wie­der einen Auf­wärts­trend im Umsatz der Müh­len­bä­cke­rei Viel­ha­ber: „Nach einem anfäng­li­chen Umsatz­rück­gang, nicht zuletzt durch die Schlie­ßung der Sitz­be­rei­che unse­rer Filia­len, geht es nun wie­der auf­wärts. Die Men­schen schei­nen in der Situa­ti­on ange­kom­men zu sein.“

Großer Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Gleich­zei­tig lobt sie die Reak­tio­nen ihrer Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in den Bäcke­rei­en vor Ort: „Die meis­ten kamen mit sehr vie­len eige­nen Ideen auf uns zu und zei­gen eine enor­me Fle­xi­bi­li­tät und Ein­satz­be­reit­schaft. Auch aus der Kund­schaft bekom­men wir eine gro­ße Reso­nanz und bemer­ken eine stei­gen­de Wert­schät­zung der Arbeit unse­res Ver­kaufs­teams, manch­mal sogar in Form von Scho­ko­la­de oder Blu­men.“ Auch Till Was­ner, Geschäfts­füh­rer von Fun­ke, hebt die Acht­sam­keit im Team her­vor und ver­zeich­net, wie vie­le wei­te­re Mit­glie­der der Initia­ti­ve, eine posi­ti­ve Ent­wick­lung im Zusammenhalt.

Projekt „Auf den einsU Deckel“ – weitere Teilnehmer sind erwünscht

Gemein­sam haben die ein­sU Unter­neh­mer in der letz­ten Woche das Pro­jekt „auf den ein­sU Deckel“ ins Leben geru­fen. Zur Unter­stüt­zung der Sun­derner Gas­tro­no­men stel­len die Unter- neh­men gemein­sam 11.500 € bereit, die auf mög­lichst vie­le Gas­tro­no­mie­be­trie­be in Sun­dern ver­teilt wer­den sol­len. Noch bis zum 9. April kön­nen sich die Inha­ber anmel­den unter https://eins‑u.de/auf-den-einsu-deckel. Nach Ablauf der Frist wird der Betrag zu glei­chen Antei­len auf die Gas­tro­no­mie­be­trie­be auf­ge­split­tet, die dann im Anschluss jeweils 10 Euro-Gut­schei­ne über die ent­spre­chen­de Sum­me an ein­sU schi­cken sol­len. Die­se wer­den dann an die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Mit­glieds­un­ter­neh­men ver­teilt und kön­nen ein­ge­löst wer-den, sobald die Betrie­be wie­der öffnen.

„einsU“ bewährt sich

Abschlie­ßend zieht Dr. Thors­ten Mie­der­hoff das Resü­mee: „Was wir in die­ser Kri­se ganz deut­lich fest­stel­len kön­nen, ist, dass sich die Initia­ti­ve „ein­sU“ bewährt hat. Seit der Grün­dung vor knapp 6 Jah­ren ist es mitt­ler­wei­le eine Selbst­ver­ständ­lich­keit gewor­den, ver­netzt zu sein, im engen Aus­tausch mit­ein­an­der zu ste­hen und in Sun­dern Schwie­rig­kei­ten gemein­sam anzu- gehen.“ Auch Her­mann-Josef Schul­te ist sich sicher: „In Kri­sen-Zei­ten ist ganz beson­ders zu spü­ren, wie stark der Zusam­men­halt im Mit­tel­stand und ins­be­son­de­re in unse­rer Fami­li­en­un­ter­neh­men-Hei­mat ist.“

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Eine Antwort

  1. Sicher mei­nen Sie unter „Test­zen­trum Dr. Her­bert Mül­ler „das zel­tam­bu­lan­te Ange­bot von Her­mann Mül­ler. Arzt, aber nicht promoviert.

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