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Sundern fährt Flüchtlinge mit eigenen Bussen zum BAMF

In der Ratssitzung stand auch ein Bericht zur Flüchtlingssituation auf der Tagesordnung. (Foto: oe)
In der Rats­sit­zung stand auch ein Bericht zur Flücht­lings­si­tua­ti­on auf der Tages­ord­nung. (Foto: oe)

Sundern/Westenfeld. FDP-Frak­ti­ons­chef Rüdi­ger Laufmöl­ler ver­las in der Rats­sit­zung einen offe­nen Brief von 34 Flücht­lin­gen, die in der ehe­ma­li­gen Wes­ten­fel­der Grund­schu­le woh­nen. Die­se schrei­ben, dass sie seit nun­mehr fünf Mona­ten in Sun­dern leben und ger­ne an Inte­gra­ti­ons­kur­sen teil­neh­men, arbei­ten oder wei­ter stu­die­ren möch­ten, dass dies aber nicht mög­lich sei, weil sie noch auf einen Ter­min für die Abga­be des Asyl­an­trags und die ers­te Anhö­rung war­ten. Sie sei­en frus­triert, dass sich nichts bewege.

460 warten monatelang auf Antrag und Anhörung

„Das liegt nicht an uns in Sun­dern und wir sor­gen jetzt dafür, dass es Bewe­gung gibt,“ ver­sprach Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del. Fach­be­reichs­lei­ter Ste­phan Urny berich­te­te, dass dies kein Ein­zel­fall sei. Ins­ge­samt sei­en es in Sun­dern inzwi­schen 460 Per­so­nen, die teils auch schon sechs, sie­ben oder acht Mona­te auf die Abga­be des Asyl­an­trags und die ers­te Anhö­rung war­te­ten. Bun­des­weit gehe die Zahl in die Hun­der­tau­sen­de. Die Stadt Sun­dern wer­de ihre Flücht­lin­ge des­halb jetzt mit selbst gechar­ter­ten Bus­sen nach Bie­le­feld zur dor­ti­gen Außen­stel­le des BAMF brin­gen, damit sie ihren Asyl­an­trag abge­ben  und auch die ers­te Anhö­rung absol­vie­ren kön­nen. Schon am Frei­tag sol­le es losgehen.

Noch Kapazitäten für zwei Monate

Die Stockumer Sporthalle soll ab Januar mit 40 bis 50 Menschen auf der Flucht belegt werden. (Foto: oe)
In der Sto­cku­mer Sport­hal­le sind inzwi­schen acht Flücht­lin­ge unter­ge­bracht. (Foto: oe)

Urny gab auch einen Rück­blick auf die dra­ma­ti­sche Stei­ge­rung der Flücht­lings­zah­len um 500 Pro­zent im ver­gan­ge­nen Jahr. Nie­mand kön­ne sagen, wie­viel Flücht­lin­ge – nach 620 in 2015 – im neu­en Jahr kom­men wer­den. Im Rat­haus rich­te man sich nach wie vor auf bis zu 1000 ein. Der­zeit sei­en die Zuwei­sun­gen etwas zurück­ge­gan­gen, da Sun­dern sein Soll über­erfüllt habe, und man habe noch freie Kapa­zi­tä­ten für etwa zwei Mona­te. Die Sto­cku­mer Turn­hal­le sei der­zeit mit acht Per­so­nen belegt und es gebe noch eini­ge freie Woh­nun­gen, man sei aber stän­dig an Neu­an­mie­tun­gen interessiert.

141 Personen aus „sicheren Herkunftsländern“

Urny schlüs­sel­te auch auf, dass von den der­zeit in Sun­dern leben­den Flücht­lin­gen 449 aus Asi­en, 92 aus Afri­ka und 132 aus Euro­pa kämen. Syrer und Ira­ker sei­en die häu­figs­ten Natio­na­li­tä­ten. 141 Per­so­nen kämen aus soge­nann­ten siche­ren Her­kunfts­län­dern und könn­ten des­halb nicht auf Dau­er blei­ben, davon sei­en 126 vom west­li­chen Bal­kan. Es gebe bereits frei­wil­li­ge Aus­rei­sen, aber im ein­stel­li­gen Bereich, und Abschie­bun­gen im nied­ri­gen zwei­stel­li­gen Bereich.

Drei Viertel leben in Wohnungen

Urny berich­te­te auch, dass nur 24 Pro­zent der Flücht­lin­ge, also ein knap­pes Vier­tel, in städ­ti­schen Gemein­schafts­un­ter­künf­ten leben. 13 Pro­zent sei­en in städ­ti­schen Woh­nun­gen unter­ge­bracht und 63 Pro­zent in pri­va­ten Objek­ten. „Unse­re Kon­zep­ti­on geht auf,“ sag­te Bür­ger­meis­ter Brodel.

Erste Jugendlichen-WG in Hachen

Fach­be­reich­lei­ter Mar­tin Hustadt berich­te­te über den aktu­el­len Stand bei den unbe­glei­te­ten Jugend­li­chen auf der Flucht. Die Auf­nah­me­quo­te der Stadt Sun­dern lie­ge bei 22 Per­so­nen, von denen elf bereits zuge­wie­sen sei­en. Alle sei­en Jun­gen, einer 14 Jah­re alt, die ande­ren alle 16 oder 17. Der­zeit sei­en alle noch in einer Ein­rich­tung des SkF in Arns­berg, doch es wer­de gera­de eine Woh­nung an der Hach­e­ner Stra­ße 31 her­ge­rich­tet, wo in Kür­ze eine WG mit fünf Jugend­li­chen ein­zie­hen sol­le, die wei­ter vom SkF betreut werden.

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