Sundern. Der Antrag der SPD-Fraktion, die für die Neuordnung der Wirtschaftsförderung in Sundern ein Drei-Säulen-Modell mit Tourismus, Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung vorgeschlagen und vor allem eine klare politische Steuerung gefordert hat, wird nun in einem Strategieworkshop münden. Bürgermeister Detlef Lins, der die von der SPD aufgeworfenen Fragen als „zu recht gestellt“ bezeichnete, hat diesen Workshop in der Sitzung des Hauptaussusses vorgeschlagen und die Politiker aller Fraktionen zeigten sich einverstanden. Lins will neben den Mitgliedern des Hauptausschusses auch Vertreter von Stadtmarketing und Sorpesee GmbH sowie Wirtschaftsförderung einladen und einen von der Stadtverwaltung ausgearbeiteten Vorschlag mitbringen. Der Workshop soll, so Lins, aufzeigen, wo die Schwächen liegen und wie es besser werden kann.
Gutachter gibt in kleinen Städten wie Sundern Projektteams den Vorzug vor GmbHs
Die Politiker nutzten auch die Chance, den Gutachter Dr. Adnan Elci, der soeben seine Vorschläge für eine Neuorganisation der Stadtverwaltung vorgestellt hatte, auch zum Thema Wirtschaftsförderung zu befragen. Der Organisationsfachmann machte keinen Hehl daraus, dass er bei Städten in der Größenordnung von Sundern die Gründung von GmbHs eher skeptisch sehe. Bei einer GmbH müsse man erst mal Geld auf den Tisch legen, Geschäftsführung, Sekretariat und Buchhalteung kosteten leicht 500.000 Euro. Da müsse man sich vorher klar machen, wie groß das Volumen sei und ob es eine GmbH rechtfertige. „Viel mehr Charme“ haben für Elci interdisziplinäre Projektteams, die straff organisiert an realisierbaren Zielkonzepten arbeiten. In diesen Projekten könne man auch vorhandene Reserven einsetzen und durch neu herangezogene Projektmitglieder immer wieder neue Motivation schaffen.
Neue Rathausorganisation mit fünf Fachbereichen und ohne Beigeordneten
Projektarbeit, an der rund 80 Rathaus-Mitarbeiter über Monate intensiv beteiligt waren, war auch eine wesentliche Grundlage der neuen Organisationsstruktur, die der Unternehmensberater dem Hauptausschuss vorstellte. Bisher nur als Powerpoint-Präsentation und noch nicht in gedruckter Form stellte Elci sein Werk vor, das von den Politikern mit Spannung erwartet wurde, weil es das Rathaus umkrempeln wird. Die neue Struktur, die Bürgermeister Lins schon in einigen Monaten umsetzen will, sieht flachere Hierachien vor und soll zu mehr Effizienz und Transparenz führen. Direkt unter dem Bürgermeister werden – wenn der noch bis 2019 gewählte Beigeordnete Meinolf Kühn ausgeschieden sein wird – fünf Fachbereichsleiter stehen und jeweils drei bis fünf Untergliederungen verantworten. Für zwei dieser fünf Fachbereiche fehlt noch die Leitung. Der Bürgermeister hat die Stellen deshalb hausintern ausgeschrieben. Die im Vorfeld von der CDU geäußerte Kritik, Lins hätte damit bis zur Ausschusssitzung warten sollen, wurde von der SPD geteilt, doch war diese Angelegenheit schnell vom Tisch, als Lins erklärte, die Organisationskompetenz liege hier beim Bürgermeister, er habe aber nicht den Eindruck erwecken wollen, dass er die Politik übergehen wolle. (Ein ausführlicher Bericht über die neue Organisationsstruktur folgt.)
Zum Regionale-Projekt nichts Neues
Nichts Neues gab es im Hauptausschuss zum Thema Regionale-Projekt in Amecke. Die Taskforce, die am Mittwoch nochmals getagt hatte, will zunächst nochmals das Gespräch mit den holländischen Investoren suchen. In der Ratssitzung am 6. Februar sollen die für den Fortbau wichtigen Grundstückangelegenheiten aber unbedingt auf die Tagesordnung kommen.