Hüsten. Ratsmitglied Andreas Posta kritisiert den jetzt eingeschlagenen Weg bei der Umbenennung von Straßen als „Politik nach Gutsherrenart und schlechten Stil“. Denn man entscheide möglichst nicht ohne Notwendigkeit über die Köpfe von Betroffenen hinweg.
„Bürgermeister Vogel will den Rat in seiner Sitzung am 11. Dezember über die Umbenennung zweier Straßen beschließen lassen und schlägt auch schon die neuen Namen vor. Ich frage mich, warum er diese Vorgehensweise wählt,“ sagt der Hüstener SPD-Politiker, der zugleich stellvertretender Vorsitzender der SPD-ratsfraktion ist, und klagt, da solle der Rat etwas beschließen, ohne den betroffenen Anwohnern vorher das Wort gegönnt und diese in den Entscheidungsprozess mit einbezogen zu haben. „Vielleicht hätten die Anwohner auch gerne ihre Meinung hierzu kundgetan und vielleicht hätten sie im Falle einer Umbenennung auch Vorschläge für neue Namen Ihrer Straße gehabt. Wollen wir unsere Bürger nicht immer weitestgehend mitnehmen?“
8 Antworten
Anwohner werden selten befragt. Baugebiete bekommen ihre Namen im Bezirksauschuss, meist durch Vorschläge des Ortsheimatpflegers. Wenn es jedoch 3 Jahre dauert einen Antrag der Grünen zu bearbeiten hätte der BA Hüsten oder auch die SPD Fraktion schon lange tätig werden können und eigene Vorschläge unterbreiten
Die Aussage von Herrn Schulte-Ladage („Bürger werden selten befragt“) hat mit einer funktionierenden Demokratie nichts zu tun! Nach Rücksprache mit den Anwohnern der Strasse, ist der Tenor: „ Wir wollen den Namen der Straße behalten.“ Warum werden wir Anwohner nicht in solche Pläne der Partei „die Grünen“ einbezogen?
Wir Grünen haben einen der Namen vorgeschlagen. Ob diese Umbenennung nun statt findet oder nicht entscheidet der Rat, nicht wir Grünen alleine. Es geht hier um nichts anderes als NS Unterstützer nicht weiter zu ehren. Der neue Name ist da nur zweitrangig.
Zum Glück stehen auch die Hüstener Parteimitglieder der CDU und SPD nicht hinter ihrem Vorschlag!
Jedesmal, wenn ich mich mit der Zeit der Nazis auseinandersetze graut mir.Ich begreife bis heute nicht wie es möglich war, dass Menschen bei diesen unvorstellbaren Grausamkeiten mitmachten.
In der Stadt Arnsberg werden Menschen durch Straßenbenennungen geehrt, die diese Verbrechen unterstützten.
Es gibt für mich nur den Weg, die Ehrung dieser Menschen zu beenden.
Es ist ein gute Sache, diese Straßen nach Mitbürgern zu benennen von denen der eine mutig dagegen Stellung genommen hat und dem anderen sein jugendliches Leben in unvorstellbarer Grausamkeit genommen wurde.
Es ist zu entscheiden, ob wir Ehrung dieser Nazis beenden wollen. Entscheiden muss das der Souverän, der Bürger dieser Stadt. Stellvertretend kann das der Rat als gewählte Vertretung machen ansonsten bin ich mir sehr sicher, dass in einem Bürgerentscheid, in dem alle Bürger dieser Stadt gefragt werden, eine weitere Ehrung abgelehnt wird.
Eine Abstimmung über den Namen der Straße nur durch die Anwohner ist angesichts der Bedeutung dieser Frage für die gesamte Stadt nicht möglich.
Es geht hier ja nun mal NICHT um die Frage: „Wünschen die AnwohnerInnen der betroffenen Straßen eine Umbenennung ihrer Straße, die zweifellos nervigen Aufwand für sie bedeutet?“
Nein!
es geht um die Frage. „Wollen wir BürgerInnen von Arnsberg weiterhin mit Straßennamen damalige Nazi-Ideologen ehren?“
Und über die zweite, richtige Fragestellung können dann nicht nur die BewohnerInnen der Straßen gefragt werden. Es käme z.B. auch niemand auf die Idee, in einem eventuellen Bürgerentscheid über die Frauenquote ausschließlich die Frauen abstimmen zu lassen. 😉
Endlich ein Ratsmitglied, das sich nicht der Umbenennungstyrannei der Grünen unterwirft, sondern den demokratischen Weg bevorzugt.
Bevor man Urteile fällt, sollte man sich mehr mit Fachliteratur über die Lebensbedingungen in einem totalitären System beschäftigen. Nellius ist nachweislich entlastet und war zudem nie belastet,
hat niemandem geschadet, aber durch 450 Kompositionen die Kultur des Sauerlandes bereichert.
Seine NS- Kompositionen waren seiner Existenz als Komponist und Ernährer der Familie geschuldet-
mehr nicht. Ihn heute anzuklagen entbehrt jeglicher juristischer Grundlage und ist ein Beispiel
für den Rückfall in längst vergessen geglaubte Zeiten.
Sehr geehrter Herr Klein.
1.Wir treten leidenschaftlich für Demokratie ein. Die Frage ob Arnsberg weiterhin Straßen nach Nazis benennen will, geht aber jeden Bürger dieser Stadt an.
2. Gerade weil ich mich sehr viel mit totalitären Systemen
auseinandergesetzt habe, ist der Respekt vor dem Hüstener Amtsbürgermeister Dr. Rudolf Gunst so groß und ich würde mich freuen, wenn es gelänge, diesen großen, mutigen ehemaligen Hüstener Bürgermeister zu ehren.