- Anzeige -

- Anzeige -

- Anzeige -

Störfallübung in Oeventroper Betrieb stellt Einsatzkräfte auf Probe

der Großeinsatz in Oeventrop war eine Störfallübung. (Foto: Feuerwehr Arnsberg)
Der Groß­ein­satz in Oeven­trop war eine Stör­fall­übung. (Foto: Feu­er­wehr Arnsberg)

Oeven­trop. Feu­er­wehr und Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen arbei­ten Hand in Hand Oeven­trop. Ein Groß­auf­ge­bot von Feu­er­wehr, Mal­te­ser Hilfs­dienst und Tech­ni­schem Hilfs­werk war am Sams­tag, 23. August ab dem frü­hen Nach­mit­tag bei der Fir­ma Hein­rich Schul­te Söh­ne GmbH & Co. KG am Oeven­tro­per Widay­weg im Ein­satz. Jedoch han­del­te es sich bei die­ser auf­se­hen­er­re­gen­den Ansamm­lung von Ret­tungs­kräf­ten zum Glück nur um eine groß ange­leg­te Stör­fall-Übung in dem Betrieb, der Hart­chrom-Pro­duk­te her­stellt. Da die Fir­ma Schul­te Hart­chrom und Schleif­tech­nik als sog. Stör­fall-Betrieb beson­de­res Gefah­ren­po­ten­zi­al auf­weist, unter­liegt er auch der Auf­sicht des Hoch­sauer­land­krei­ses, der eben­falls Beob­ach­ter zu die­ser Übung entsandte.

Anspruchsvolles Übungsszenario fordert die Einsatzkräfte

Einsatz unter Atemschutz. (Foto: Feuerwehr Arnsberg)
Ein­satz unter Atem­schutz. (Foto: Feu­er­wehr Arnsberg)

Ins­ge­samt rund 90 Ein­satz­kräf­te mit 13 Fahr­zeu­gen und eini­ge Mimen, die Ver­letz­te dar­stell­ten, waren an der Übung betei­ligt. Die Ret­tungs­kräf­te ent­stamm­ten zum einen der Arns­ber­ger Feu­er­wehr, die den Basis­lösch­zug 3, bestehend aus dem Lösch­zug Oeven­trop und der Lösch­grup­pe Rum­beck, Tei­le des Lösch­zugs Arns­berg, bei­de Haupt­wa­chen, den Fern­mel­de­dienst, die Gefahr­gut-Kom­po­nen­te des Lösch­zugs Neheim sowie den Füh­rungs­stab der Stadt­wehr für die­se Übung akti­viert hat­te. Zudem betei­lig­ten sich Ange­hö­ri­ge der Arns­ber­ger Mal­te­ser und des THW-Orts­ver­ban­des Arns­berg an die­ser nicht all­täg­li­chen und rea­lis­tisch auf­be­rei­te­ten Ein­satz-Simu­la­ti­on. Die Ret­tungs­kräf­te hat­ten ein anspruchs­vol­les und her­aus­for­dern­des Sze­na­rio zu bewäl­ti­gen: Um 14 Uhr mel­det ein Fir­men­mit­ar­bei­ter bei der Leit­stel­le in Mesche­de einen grö­ße­ren Scha­dens­fall auf dem Fir­men­ge­län­de. Der Leit­stel­len­dis­po­nent alar­miert dar­auf­hin den Basis­lösch­zug 3 sowie die Haupt­wa­chen Arns­berg und Neheim. Beim Ein­tref­fen der ers­ten Ein­satz­kräf­te unter Lei­tung des Oeven­tro­per Lösch­zugfüh­rers Kai Spie­gel kann zunächst von außen kein Scha­dens­er­eig­nis fest­ge­stellt werden.

Bald dar­auf mel­det jedoch ein Mit­ar­bei­ter der Fir­ma dem Ein­satz­lei­ter einen Teil­ein­sturz des Fir­men­da­ches. Die­ser wur­de durch eine sehr hohe Dach­last aus­ge­löst, die wie­der­um durch Regen­was­ser ent­stan­den ist, wel­ches sich wegen ver­stopf­ter Dach­ab­läu­fe auf dem Dach gesam­melt hat­te. Meh- rere Mit­ar­bei­ter der Fir­ma wer­den in dem betrof­fe­nen Gebäu­de ver­misst. Der für die Erkun­dung erfor­der­li­che Zugang zur Fir­ma ist nur durch den Haupt­ein­gang mög­lich. Meh­re­re Ver­letz­te wer­den von Feu­er­wehr und THW geret­tet. Nach einer ein­ge­hen­den Erkun­dung lässt der Ein­satz­lei­ter auf Grund der vor­ge­fun­de­nen Lage die wei­te­ren Ein­hei­ten von Feu­er­wehr, Mal­te­ser Hilfs­dienst und Tech­ni­schem Hilfs­werk nach­alar­mie­ren. Zudem nimmt der Ein­satz­füh­rungs­stab nach dem Ein­tref­fen sei­ne Arbeit auf und über­nimmt die Einsatzleitung.

„Verletzte“ kontaminiert und teils eingeklemmt

Die Feuerwehr probte auch die bergung von kontaminierten Verletzten. (Foto: Feuerwehr Arnsberg)
Die Feu­er­wehr prob­te auch die Ber­gung von kon­ta­mi­nier­ten Ver­letz­ten. (Foto: Feu­er­wehr Arnsberg)

Im Ver­lauf der Erkun­dung stellt der Ein­satz­lei­ter fest, dass bei dem Ein­sturz des Daches die unter der Hal­len­de­cke befind­li­che Kran­an­la­ge abge­stürzt ist, in ver­schie­de­ne Behäl­ter mit unbe­kann­ten che­mi­schen Flüs­sig­kei­ten ein­ge­schla­gen ist und die­se beschä­digt hat. Auf­grund des­sen wird zusätz­lich die Gefahr­gut­kom­po­nen­te alar­miert. Meh­re­re Ver­letz­te sind in dem betrof­fe­nen Gebäu­de­teil zu ret­ten. Da die­se zum Teil mit gefähr­li­chen Stof­fen in Berüh­rung gekom­men sind, müs­sen die Ein­satz­kräf­te sehr vor­sich­tig und beson­nen vor­ge­hen, um sich selbst nicht zu gefähr­den. Daher wird zunächst durch die Gefahr­gut­kom­po­nen­te des Lösch­zugs Neheim ein Dekon­ta­mi­na­ti­ons­be­reich auf­ge­baut, um die betrof­fe­nen Per­so­nen vor ihrer Wei­ter­be­hand­lung durch die Sani­täts­ein­heit des Mal­te­ser Hilfs­diens­tes von den Gefahr­stof­fen zu rei­ni­gen. Anschlie­ßend gehen meh­re­re Ein­satz­trupps von Feu­er­wehr und THW mit Schutz­an­zü­gen und unter schwe­rem Atem­schutz in die Fir­men­hal­le vor, um die Ver­letz­ten zu ret­ten. Da eini­ge Ver­letz­te unter Las­ten ein­ge­klemmt sind, muss bei ihrer Ret­tung zum Teil mit schwe­rem Gerät gear­bei­tet wer­den. Par­al­lel dazu bau­en die Ein­hei­ten aus Oeven­trop und Rum­beck eine Was­ser­ver­sor­gung für den Dekon­ta­mi­na­ti­ons­be­reich von der nahe gele­ge­nen Ruhr auf. Der Mal­te­ser Hilfs­dienst baut unter­des­sen eine Ver­letz­ten­ab­la­ge auf, in der die geret­te­ten Per­so­nen noch vor Ort erst­be­han­delt wer­den kön­ne, bevor sie mit Ret­tungs­wa­gen in umlie­gen­de Kran­ken­häu­ser trans­por­tiert wer­den. Nach rund einer Stun­de sind alle Per­so­nen geret­tet und die Scha­dens­la­ge in der Fir­men­hal­le ist kom­plett unter Kon­trol­le, so dass die Übungs­lei­tung das Übungs­en­de ver­kün­den kann.

Übungsziele wurden erreicht

Die mit die­ser Groß­übung ver­folg­ten Zie­le bestan­den zum einen in dem nähe­ren Ken­nen­ler­nen der Fir­ma Schul­te Hart­chrom als Stör­fall­be­trieb mit sei­nen Schwer­punkt­ge­fah­ren in Form von che­mi­schen Stof­fen, den Chrom­bä­dern und ande­ren Ein­rich­tun­gen sowie in der Opti­mie­rung der Zusam­men­ar­beit der ein­ge­setz­ten Ein­hei­ten und Orga­ni­sa­tio­nen. Die Übungs­lei­tung lag in den bewähr­ten Hän­den des Lei­ters des Basis­lösch­zugs 3, Brand­ober­inspek­tor Mar­kus Hei­ne­mann, der zusam­men mit dem stell­ver­tre­ten­den Lei­ter der Arns­ber­ger Feu­er­wehr, Stadt­brand­in­spek­tor Mar­tin Känz­ler, im Rah­men einer kur­zen Manö­ver­kri­tik unter dem Strich ein posi­ti­ves Fazit die­ser beson­de­ren Aus­bil­dungs­ver­an­stal­tung zie­hen konn­te: „Die Übungs­zie­le wur­den erreicht. Ins­be­son­de­re die Zusam­men­ar­beit zwi­schen der Feu­er­wehr und den Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen hat her­vor­ra­gend und rei­bungs­los geklappt.“ Erkann­te Opti­mie­rungs­po­ten­zia­le wer­den nun im Rah­men einer ein­ge­hen­den Übungs­nach­be­rei­tung zusam­men mit der Fir­ma erör­tert. Die­se Erkennt­nis­se flie­ßen dann in die künf­ti­ge Gefah­ren­ab­wehr­pla­nung ein.

Beitrag teilen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

- Anzeige -
Anzeige
- Anzeige -

Kontakt zur Redaktion

redaktion@blickpunktASM.de