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Statt Lichttechnik liegen Nager-Schädel im CT von BJB

BJB-Mitarbeiter Daniel Tauber (links) und Tierarzt Dr. Stefan Gabriel (rechts) mit der Computertomografie eines Nagerschädels. (Foto: BJB)
BJB-Mit­ar­bei­ter Dani­el Tau­ber (links) und Tier­arzt Dr. Ste­fan Gabri­el (rechts) mit der Com­pu­ter­to­mo­gra­fie eines Nager­schä­dels. (Foto: BJB)

Neheim. Unge­wöhn­li­che Unter­su­chungs­ob­jek­te im Com­pu­ter­to­mo­gra­fie-Labor von BJB: Wo das Nehei­mer Licht­tech­nik-Unter­neh­men eigent­lich LED-Pro­duk­te und Fas­sun­gen unter­sucht, machen Inge­nieur Dani­el Tau­ber und sein Team jetzt auch Rönt­gen­bil­der von Nager­schä­deln. Von Kanin­chen, Meer­schwein­chen, Chin­chil­las & Co.. Auf­trag­ge­ber ist der Mesche­der Tier­arzt Dr. Ste­fan Gabri­el. Er ver­fasst ein Fach­buch über Zahn­krank­hei­ten von Nage­tie­ren und infor­miert regel­mä­ßig Tier­arzt-Kol­le­gen über die­ses The­ma – bei BJB gefer­tig­te CT-Auf­nah­men und Nager-Model­le sind für ihn dabei von gro­ßem Wert.

Kaninchen mit Zahnschäden

In Neheim arbeiten rund 560 der weltweit 800 BJB-Mitarbeiter. (Foto: oe)
BJB in Neheim. (Foto: oe)

Die Nager­kie­fer lie­gen gut geschützt in einem Holz­kas­ten. Zart sind sie, mit win­zig klei­nen Zäh­nen. Vor­sich­tig nimmt Dr. Gabri­el einen klei­nen Kanin­chen­schä­del her­aus. Er erklärt, dass die­ses Tier mas­si­ve Zahn­schä­den hat, weil es falsch ernährt wor­den ist – letzt­lich ist es qua­si am rand­vol­len Fut­ter­trog ver­hun­gert. Sol­che Dia­gno­sen sind nicht ein­fach – CT-Auf­nah­men brin­gen Dr. Gabri­el und mit ihm die gesam­te Vete­ri­när­me­di­zin ein gutes Stück vor­an. „Es ist ein Vor­stoß ins Uner­forsch­te“, sagt der Tier­arzt. Im gesam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum gibt es maxi­mal fünf Medi­zi­ner, die sich mit Zahn­krank­hei­ten von Nagern so gut aus­ken­nen wie Dr. Gabri­el. Ent­spre­chend gefragt ist der Exper­te aus dem Sau­er­land. Er hält Vor­trä­ge und bie­tet an der Uni Mün­chen Fort­bil­dungs­kur­se an.
Die Rönt­gen­bil­der aus dem BJB-CT bil­den die Nager­schä­del auf 100stel Mil­li­me­ter genau ab. Damit sind sie exak­ter als CT-Bil­der, die in der Human­me­di­zin von Men­schen gemacht wer­den. „Beim leben­den Men­schen sind die Medi­zi­ner bestrebt, die Strah­len­do­sis mög­lichst gering zu hal­ten. Wir kön­nen dage­gen alles aus den Unter­su­chungs­ob­jek­ten her­aus­ho­len“, sagt Dani­el Tau­ber, „totes Mate­ri­al kann man so lan­ge bestrah­len, wie man möch­te.“ In ganz NRW, so schätzt Dani­el Tau­ber, gibt es maxi­mal zehn sol­cher indus­tri­el­ler CT-Geräte.

Exakte Modelle aus Kunststoffpulver

Das BJB-CT-Labor lie­fert Dr. Gabri­el nicht nur CT-Bil­der. Die dort gewon­ne­nen Daten wer­den genutzt, um Tei­le zu sin­tern. Das ist ein Ver­fah­ren, bei dem aus Kunst­stoff­pul­ver Schicht für Schicht ein Modell ent­steht, das bis ins aller­kleins­te Detail dem Ori­gi­nal-Tier­schä­del ent­spricht. Auch eine sol­che Anla­ge gehört zum BJB CT-Labor. Der Vete­ri­när­me­di­zi­ner ist von die­ser Mög­lich­keit begeis­tert: „Ich kann die Schä­del bei mei­nen Vor­trä­gen her­um­rei­chen, ohne dass ich fürch­ten muss, dass die emp­find­li­chen Tei­le zer­stört wer­den“, sagt er, „und in mei­ner Pra­xis zei­ge ich sie den Tier­be­sit­zern, die damit die Pro­ble­me ihrer Tie­re buch­stäb­lich begrei­fen kön­nen.“ Bei den gesin­ter­ten Objek­ten sind belie­bi­ge Ver­grö­ße­run­gen und Ein­fär­bun­gen mög­lich: „Die sind so gut, dass sich Vete­ri­nä­re über die Grö­ße von Meer­schwein­chen­schä­deln wun­dern. So täu­schend echt sehen sie aus.“

Etliche Unternehmen nutzen BJB-Labor

Die Mög­lich­keit, Nager­schä­del bei BJB im indus­tri­el­len CT zu unter­su­chen, war für Dr. Gabri­el eher ein Zufalls­be­fund: Max, der Hund von Labor­lei­ter Dani­el Tau­ber, muss­te wegen Zahn­schmer­zen beim Mesche­der Spe­zia­lis­ten behan­delt wer­den. Dabei kamen Tier­arzt und Herr­chen ins Gespräch über die BJB-Com­pu­ter­to­mo­gra­fie. Mitt­ler­wei­le hat Dani­el Tau­ber zig Tier­kie­fer im CT unter­sucht. Und das ist nicht alles: Etli­che Unter­neh­men las­sen mitt­ler­wei­le im BJB-Labor ihre Metall- und Kunst­stoff­tei­le durch­leuch­ten. Die Palet­te reicht von klei­nen Zulie­fer­tei­len für die Auto­mo­bil­in­dus­trie über Töp­fe und Tie­gel für die Kos­me­tik­in­dus­trie bis hin zu kom­plet­ten Auto­schein­wer­fen. „Wir machen rund 5000 Mes­sun­gen im Jahr, haben 1500 Auf­trä­ge jähr­lich. Damit ist die Anla­ge knapp sie­ben Stun­den täg­lich im Betrieb“, bilan­ziert Dani­el Tau­ber, „die Nager-Schä­del sind aller­dings ein High­light – eines hat­te sogar Schinken-Aroma.“

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