Arnsberg. Zehn Jahre währt der Stadtführungsboom in Arnsberg bereits und nichts spricht dagegen, dass er sich nicht auch 2014 fortsetzt. Das Jahresprogramm ist beim Verkehrsverein Arnsberg zwar noch in Arbeit, denn der Schwerpunkt liegt in den Monaten Mai bis Oktober. Doch auch der Winter ist Stadtführungszeit und der Startschuss ins neue Jahr fällt bereits am dritten Tag. Passend zur dunklen Jahreszeit macht sich am Freitag, 3. Januar die Stadtführung „Grusel, Schauer, Geisterstunde“ nach Einbruch der Dunkelheit auf die Spuren düsterer Stadtgeschichten.
Über 120.000 Gäste in zehn Jahren
Über 120.000 Teilnehmer hat der Verkehrsverein in der Dekade von 2003 bis 2013 bei seinen Stadtführungen gezählt. 2003 war ein Meilenstein in der Entwicklung, denn damals ist der Verkehrsverein nach bescheideneren Anfängen in den 1990-er Jahren groß ins Thema Stadtführungen eingestiegen und hat ein ganzes Team über mehrere Monate ausgebildet. Diese qualifizierten Gästebegleiter haben in der Folgezeit eigene Touren zu den vielfältigsten Themen entwickelt, so dass der Verkehrsverein inzwischen fast drei Dutzend verschiedene Themenführungen im Angebot hat. Die polyglotten Stadtführer führen bei Bedarf auch in Englisch, Französisch, Italienisch und Niederländisch. Aus den Niederlanden buchten 2013 über 1000 Gäste eine Stadtführung.
Besonders beliebt sind die abendlichen Führungen wie die romantische Laternenwanderung, der Rundgang mit dem Nachtwächter oder der Bummel durch die Altstadtschänken, aber auch die alljährliche „Tour d’amour“ oder alle Führungen, die Plätze öffnen, die sonst nicht so einfach zugänglich sind – etwa hohe Türme oder tiefe Keller. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die „Mauerschau“, bei der das Publikum an verschiedenen Stellen der Altstadt wie in einem Theater spannende mittelalterliche Szenen verfolgen kann. Immer wieder gibt es auch Highlights, die die Vielfalt der angebotenen Stadtführungen ganz komprimiert zeigen, etwa die Lange Nacht der Stadtführungen oder der 48-Stunden-Stadtführungsmarathon. Auch Spezialthemen werden gerne aufgenommen – vom Justizwesen bis zur Wasserversorgung. Und außerhalb der Altstadt sind Stadtführer inzwischen regelmäßig auch in Neheim und im Kurfürstlichen Thiergarten unterwegs.
„Grusel, Schauer, Geisterstunde“ berichtet von Kopflosen, Gift, Satan und Rache
Oft ist im Obulus für die Stadtführung auch ein guter Schluck und/oder ein Imbiss enthalten. So wartet am Ende der Führung „Grusel, Schauer, Geisterstunde“ im urigen Ambiente zur Nervenberuhigung ein stärkender Trunk sowie ein pikanter Teufelsspieß auf die Gäste. Der Reigen der Schauerlichkeiten beginnt bei dieser ersten Führung im Jahr 2014 auf dem ehemaligen Kirchhof vor der Propsteikirche. Was würde passieren, wenn just zum „Jüngsten Gericht“ geladen würde? Gibt es in den dunklen Gassen tatsächlich Begegnungen mit Kopflosen und was hat es mit der geheimnisvollen „Jungfer von Plettenberg“ auf sich. Nach wem hält sie Ausschau? Will sie sich für einen perfiden Giftanschlag rächen oder hält sie Ausschau nach einem lebenslustigen Liebhaber? Die Gäste erhalten praktische Lebenshilfe, wenn einmal der Leibhaftige an der Tafel sitzt. Der Satan schätzt Sauerländische Gastfreundschaft und weiß sich auf seine Art zu revanchieren. „Grusel, Schauer, Geisterstunde“ berichtet vom grausamsten und perfidesten Mord des Mittelalters und von der gnadenlosen Rache auf dem Rad.
Im Auftrage des Verkehrsvereins begleitet ein Stadtführer die Gäste am Freitag, 3. Januar 2014. Treffpunkt ist um 20 Uhr auf der Klosterstraße an der Propsteikirche. Erwachsene zahlen 9 Euro inkl. Dunkeltrunk und Teufelshappen. Eine Anmeldung ist erforderlich. Informationen gibt es beim Verkehrsverein Arnsberg e.V. unter Tel. 02931 4055.