Holzen. Die Firma Naturwerk aus Recklinghausen will im südwestlichen Bereich des Stadtbezirks Holzen nahe der Stadtgrenze zu Sundern und Balve sieben Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von jeweils rund 200 Metern neu errichten und betreiben. Ein entsprechender Antrag liegt beim Hochsauerlandkreis als Genehmigungsbehörde vor. Das Thema steht jetzt als Bericht auf der Tagesordnung der bevorstehenden Sitzungen des Bezirksausschusses Holzen am 18. August und des Planungsausschusses am 17. September, wobei den Arnsberger Politikern lediglich eine Kenntnisnahme eingeräumt wird. In Absprache mit der Firma Naturwerk will die Stadt das Vorhaben den Bürgern am Donnerstag, 27. August im Rahmen einer Infoveranstaltung in der Holzener Schützenhalle vorstellen.
Standorte zwischen Oelinghauser Heide und Eisborn bzw. Hövel
Beantragt sind Windenergieanlagen des Typs Vestas V 117 m mit einer Nennleistung von je 3,3 Megawatt. Sie haben eine Nabenhöhe von 141,5 Metern und einen Rotordurchmesser von 117 Metern, die Gesamthöhe liegt somit bei 200 Metern. Drei Anlagen sollen rund um den Calcit-Steinbruch in Retringen errichtet werden, zwei weitere im Bereich Wenningen, Albringen, Wettmarsen und die restlichen beiden nahe der Landstraße von Hövel nach Herdringen oberhalb von Ainkhausen. Dort in der Nähe im Bereich Kirchlinde liegen auch fünf bereits vorhandene Windkraftanlagen, vier auf Arnsberger und eine auf Sunderner Gebiet. (Plan siehe unten)
Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich
Die Standorte der geplanten Windkraftanlagen liegen damit innerhalb eines räumlichen Zusammenhanges und gelten als Windfarm bzw. Windpark. Für Windfarmen mit drei und mehr Anlagen mit einer Mindestbauwerkshöhe von 50 Metern ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung gesetzlich vorgeschrieben. Geprüft wird dabei Wirkungen und Wechselwirkungen das Vorhaben auf verschiedene Schutzgüter auslöst. Als Schutzgüter nennt das Gesetz
- den Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit
- Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt
- Boden
- Wasser
- Klima / Luft
- Landschaft
- Kultur
- und sonstige Sachgüter
Bereits am morgigen Mittwoch, 12. August 2015 findet deswegen bei der Stadt Arnsberg ein sogenannter Scopingtermin
statt. Bei diesem Behördentermin werden Umfang und Methoden der Umweltverträglichkeitsprüfung erörtert. Der Antragsteller erfährt, welche Fragen bei der Umweltverträglichkeitsprüfung erheblich sind und welche Unterlagen er beizubringen hat.
Anregungen bei öffentlicher Auslegung möglich
Voraussichtlich ab Ende August oder Anfang September ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit geplant. Diese findet in Form einer öffentlichen Auslegung auf Dauer eines Monats statt. In diesem Rahmen können Anregungen zur Planung geäußert werde. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. In der Sitzung des Bezirksausschusses Holzen am Dienstag, 18. August um 17.30 Uhr im Gasthof Hauswirth wird das Windparkvorhaben von Vertretern der Firma Naturwerk vorgestellt und es wird auch über die Ergebnisse des Scopingtermins sowie den weiteren Verfahrensablauf berichtet. Die Sitzung ist öffentlich und Bezirksausschussvorsitzender Theo-Josef Nagel will die Sitzung bei Bedarf auch unterbrechen, so dass Bürger auch selbst zu Wort kommen können, denn während der Sitzung haben Zuhörer kein Rederecht.
CDU kommt mit Zehn-Punkte-Forderungskatalog
Die Holzener CDU will zu der Sitzung auch einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog vorlegen, der dem Kreis als Genehmigungsbehörde an die Hand gegeben werden soll. Zu den CDU-Forderungen werden ein Mindestabstand von 500 Metern zur Wohnbebauung und die Einhaltung von Schallgrenzwerten gehören. Zudem möchte die CDU die hohen Masten dazu genutzt wissen, die Mobilfunk- und Internetverbindungen im Stadtteil zu verbessern. „Wir wollen nicht nur Produktionsort für andere sei, sondern von der Windenergie auch selbst etwas haben,“ sagt Theo-Josef Nagel.
Eine Antwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe Kenntnis von dem Palnvorhaben erhalten die vorhandene Windparkanlage erheblich zu erweitern. Ich bin Eigentümer und Jagdausübungsberechtigter im GJB Enkhausen.
Diese Erweiterung wäre ein unverhältnismäßiger Eingriff in unsere Landschaft und Natur.
Seltene Tierarten und hier gerade der Uhu haben sich genau in dem Buchenhang angesiedelt, wo es geplant ist eine Windanlage zu placieren.
Ich bitte Sie sehr höflich, mich über weitere Schritt im Planvorhaben zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kallenberg