Arnsberg. (des) Was für ein Anlass, dass sich heute fünf ehemalige Regierungspräsidenten und der amtierende im Gästehaus der Bezirksregierung in der Wedinghauser Straße 19 eingefunden haben: Bis auf Renate Drewke, die sich wegen „dringender Termine“ entschuldigen ließ, waren Fritz Ziegler, Richard Grünschläger, Raghilt Berve, Wolfram Kuschke, Helmut Diegel und Gerd Bollermann erschienen, um ihre gemeinsame Sekretärin Bärbel Krieger in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden. Nach 45 Jahren Treue zur Bezirksregierung, davon 40 Jahre für acht Regierungspräsidentinnen und ‑präsidenten eine loyale und unermüdliche Mitarbeiterin, beginnt für sie jetzt die passive Phase der Altersteilzeit. Für ihre besondere berufliche Lebensleistung sagten viele Begleiter am Freitag „Danke“. Die Presseabteilung hatte ihr ein selbstgestaltetes Buch überreicht, in dem sich alle Präsidentinnen und Präsidenten mit einem persönlichen Brief an ihren „Guten Geist“ verewigt hatten.
Begonnen hatte Bärbel Krieger im Chefzimmer der Regierung als 20-jährige Vertretung. RP war 1973 der inzwischen verstorbene Ernst Schlensker. „Ich war damals schrecklich aufgeregt, aber Ernst Schlensker war zu mir wie ein Vater“, hatte Bärbel Krieger in einem früheren WR-Zeitungsinterview berichtet. Perfektioniert hatte Bärbel Krieger dann ihr Handwerk unter Fritz Ziegler, der von 1973 bis 1977 an der Seibertzstraße regierte. Ziegler hielt gestern auch die Laudatio. Auf Ziegler folgte Richard Grünschläger von 1977 bis 1990 als Regierungspräsident. Nach Grünschläger kam die erste Präsidentin: Dr. Raghilt Berve. Die Chefsekretärin indes blieb. Niemand wollte auf sie verzichten. Auch Helmut Diegel nicht, der erste Regierungspräsident auf CDU-Ticket. Diegel gestand gestern, dass zu Beginn seiner Amtszeit eigentlich Bärbel Krieger regiert habe, weil er die ersten Wochen von „Tuten und Blasen“ keine Ahnung gehabt habe. Ein Geständnis, das gestern erstmals die Öffentlichkeit erreichte. Nach Diegel kam Gerd Bollermann im Jahre 2010. Nach fast vierjähriger Zusammenarbeit schwärmt der Dortmunder in höchsten Tönen von seiner scheidenden Sekretärin. Und nicht nur einmal wurde gestern ihr Erfolgsrezept preisgegeben: Absolute Loyalität und Vertrauen. Das haben alle acht geschätzt.