Sichtbare Zeichen des Protests gegen den Gemeindehaus-Neubau, für den Baukosten von rund einer halben Million Euro bei gegengerechnetem Verkaufserlös von etwa 400.000 Euro für das alte Gemeindehaus im Raume stehen, sind auch das am Wochenende mitten im Kirchgarten gepflanzte „Luther-Apfelbäumchen“ und ein unübersehbarer Schriftzug „Hände weg vom Neheimer Kulturgut“ an einem Nachbargiebel. Im Neheimer Tagesgespräch wird angesichts der Pläne der Evangelischen Kirchengemeinde immer häufiger auch der Vergleich mit dem Limburger Bischof herangezogen. Die kurze Verbindung zwischen der Küche des Gemeindezentrums und dem Altar in der Kirche führt zu despektierlichen Fragen, etwa, ob die Gemeinde nun Tieropfer plane oder ob da einer am Altar eine Tasse Kaffee trinken wolle. Ernsthaftere Kritiker bemängeln neben der Bausünde die Instinktlosigkeit, die vorderen Sitzreihen zu opfern und so in den heutigen schwierigen Zeiten die Distanz zwischen den Gläubigen und dem Altar oder der Kanzel noch zu vergrößern.
Pfarrer Dr. Udo Arnoldi hat eine Stellungnahme nach der Presbyteriumssitzung am Donnerstagabend angekündigt. Die Kritiker seiner Pläne erhoffen dann auch Klarheit über die Tagesordnung der Gemeindeversammlung am Sonntag. Denn die ist ihnen bisher nicht bekannt.