Sundern. „Ich glaube an das Papier“, sagt Dr. Alfons Kaiser, Gastredner des Johannesfestes, das am Freitagabend mit einem feierlichen Pontifikalamt in der Sunderner Johanneskirche begann und im angrenzenden Pfarrheim seinen weltlichen Höhepunkt mit der Patronatsfeier der Stadt Sundern fand. Dr. Alfons Kaiser ist Leiter des Ressorts „Deutschland und die Welt“ bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) und bezeichnet sich selbst als Bauernsohn aus dem Sauerland. Aufgewachsen ist Kaiser im Sunderner Ortsteil Meinkenbracht. Er sprach in Sundern über die Krise (und die Zukunft) der Zeitungen.
Das Johannesfest begann zunächst mit einem feierlichen und eindrucksvollen Pontifikalamt in der Sunderner Johanneskirche. Abt Aloysius Althaus aus der Mescheder Abtei Königsmünster zelebrierte das Pontifikalamt mit neun Konzelebranten aus dem gesamten Stadtgebiet, darunter auch – traditionell – ehemalige Vikare und vertraute Gesichter der St.-Johannes-Gemeinde. In seiner Festpredigt ging Abt Althaus auf die Botschaft des Weihnachtsfestes ein: „Das Wort ist Fleisch geworden“.
Der weltliche Festakt schloss sich im Johanneshaus an. Bei der Feier des Stadtpatronats kommen seit einigen Jahren Töchter und Söhne der Stadt Sundern zu Wort, in diesem Jahr der heute in Frankfurt lebende Journalist Dr. Alfons Kaiser, der seit 1995 für die renommierte Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) arbeitet.
Vor vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft, den Vereinen und aus den beiden Kirchengemeinden der Sunderner Kernstadt sprach Dr. Alfons Kaiser zur Krise (und Zukunft) der Zeitungen und blickte dabei auf seinen persönlichen beruflichen Werdegang vom – wie er sich selbst bezeichnet – Bauernsohn aus dem Sauerland hin zum Ressortleiter einer der renommiertesten Tageszeitungen Deutschlands.
Einen Schwerpunkt legte Kaiser dabei auf den Strukturwandel der Medien und wagte einen düsteren Ausblick auf die Zukunft der Printmedien in Zeiten von stark wachsenden Online-Angeboten: die gedruckte Zeitung werde noch zehn bis 20 Jahre überleben.
Kaiser mahnte an, dass die Zeitung sich verändern müsse. Die Zukunft der Zeitung liege nicht in der Nachrichtenberichterstattung, diese Aufgabe hätten längst Online-Portale übernommen. Vielmehr müsse die Zeitung Geschichten erzählen und ihre Stärke als gedrucktes Medium, als gewachsene „Autorität“ ausspielen, um eine Zukunft zu haben.
Dabei richtete sich der Frankfurter Journalist nicht nur an die „Großen“. Auch die Zeitungen vor Ort, Kaiser selbst sieht sich „sozialisiert“ mit der Westfalenpost, müssten dem Wandel die Stirn bieten. Das sei auch für die Gesellschaft ein wichtiger und notwendiger Schritt. Die Zeitung habe den Vorteil der Zeit. Sie erzähle eben nicht nur Geschichten sondern habe auch die Zeit, die Hintergründe zu recherchieren.
Kaiser Fazit ist am Ende versöhnlich: „Ich glaube an das Papier“.
Eine Antwort
Dieser Artikel in einer Onlinezeitung wird überweigend von Menschen gelsen werden, denen das gedruckte Medium vor Ort nicht reicht oder es längst aufgegeben haben. Sogesehen hat Herr Kaiser ja recht.