Enkhausen. Die Motoren heulen gegen die hoffentlich brennende Sonne an, es spritzt Staub und Dreck und durch die Luft wabern die Gerüche von Heu, Stroh und Benzin. Klingt wie ein Motocross-Rennen? Ist es im Grunde auch – nur treten hier am Samstag, den 29. September, ab 13:00 Uhr keine pferdestarken Motorräder an, sondern überwiegend alte Mofas. „Ankommen ist alles“, beschreiben die Organisatoren Björn Allefeld und Thomas Otto die Einstellung vieler Fahrer: Der sportliche Wettbewerb stehe nicht im Vordergrund, es gehe vor allem darum Spaß zu haben.
Von der Bierlaune zum Event
Das Enkhauser 4 Stunden-Rennen findet bereits zum 7.mal statt. Was anfangs eher eine Idee unter Freunden in Bierlaune war, hat sich mittlerweile zu einem, wie man heute neudeutsch sagt, echten Event gemausert: ca. 70 Fahrer – auch „Mofologen“ genannt – in insgesamt 20 Teams treten zu einem Rennen an, das zwei mal zwei Stunden dauert. Bis zu fünf Fahrer können sich in der „Boxengasse“ – gleich neben dem „Fahrerlager“ – abwechseln. Das Team, das am meisten Runden fährt, gewinnt. Ein Transponder zählt die zurückgelegte Strecke.
„Tuning“ ist erlaubt und auch erwünscht, aber mit Maß. Ein getuntes Mofa kann auch mal 70 Stundenkilometer auf die Piste bringen – theoretisch. Für so ein Tempo ist die Strecke zu kurvig und zu steil. Ein eigens angefertigtes Regelwerk gibt die Sicherheit vor, Helme sind Pflicht, Protektoren empfohlen. Auf Hinweisschildern steht: „Motorsport ist gefährlich (auch wenn es sich nur um Mofas handelt).“
„Racing Team Opa“ will Titel verteidigen
Die Gewinner des letzten Jahres, „Racing Team Opa“ aus Allendorf, setzen ganz klar auf Titelverteitigung. Es ist aber davon auszugehen, dass die Konkurrenz über das Jahr massiv nachgelegt hat, um aus den kleinen Motoren das Maximum herauszuholen. Man darf gespannt sein.
Das Frauenteam „Tussi Terror“ ist auch wieder mit von der Partie. Wie man hört, ist hier auch mächtig am Material gearbeitet worden.
Das Mofarennen findet wieder auf der Wiese „Mofadrom“ hinter dem Enkhauser Pfarrheim statt. Die Organisatoren möchten wieder ein „Schüppchen“ drauflegen, wie sie sagen und eine noch herausforderndere Strecke präsentieren. Eine neue Steilkurve direkt an der Zuschauertribüne wird angelegt. Die Strecke selbst wird auf eine weitere angrenzende Wiese ausgeweitet.
Großes Rahmenprogramm mit Nightglow
Wie auch im letzten Jahr hat man sich um ein besonderes Rahmenprogramm bemüht. Spanferkelgrillen am selbstgebauten Spieß, der von einem Mofa angetrieben wird, ist ein Highlight im kulinarischen Bereich. Ein Kuchenschmaus in der bekannten Cafeteria darf während des Rennes nicht fehlen. Eine „VIP-Tribüne“ über der Rennstrecke wird extra angelegt.
Nach dem Rennen beginnen die bekannten Benzingespräche am Lagerfeuer. Hier geben die Fahrer und Schrauber der Rennboliden Auskunft über die Strapazen des abgelaufenen Rennes. Gegen 19:00 Uhr findet dann die Siegerehrung statt. Preise für die ersten drei Plätze, aber auch für die schnellste Runde oder für das optisch „geilste“ Mofa, werden von den Organisatoren überreicht.
Wie im letzten Jahr sind auch wieder 3 Heißluftballone mit von der Partie. Der Night Glow in der Abenddunkelheit hat schon seinen besonderen Charme. Gegen 21:45 Uhr wird dann das traditionelle Höhenfeuerwerk entzündet.