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Mammutsitzung für Sunderner Politiker

Ins Rathaus sind 19 neue Ratsmitglieder eingezogen. (Foto: oe)
Im Rat­haus wur­de am Mon­tag lan­ge getagt. (Foto: oe)

Sun­dern. Die Sit­zung de Haupt- und Finanz­aus­schus­ses am Mon­tag war eine Mam­mut­sit­zung, die rund vier Stun­den dau­er­te. Neben den The­men Ersatz­schu­le Lang­scheid und Stadt­mar­ke­ting (sie­he geson­der­te Berich­te https://www.blickpunkt-arnsberg-sundern-meschede.de/?p=16050 und   https://www.blickpunkt-arnsberg-sundern-meschede.de/?p=16074) stan­den zahl­rei­che wei­te­re The­men auf der Tages­ord­nung, dar­un­ter auch der Haus­halt 2015. Die Haus­halts­be­ra­tun­gen, die SPD-Frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le als die schwie­rigs­ten seit vie­len Jah­ren, viel­leicht seit der kom­mu­na­len Neu­ord­nung bezeich­ne­te, wer­den nach der­zei­ti­gem Stand wohl kaum bis zur nächs­ten Rats­sit­zung am 13. Novem­ber abge­schlos­sen sein, so dass sich eine Ver­schie­bung der Ver­ab­schie­dung des neu­en Haus­halts ins neue Jahr abzeichnet.

Thema Eichendorffstraße vom Tisch

Einen Schluß­strich zog der Haupt- und Finanz­aus­schuss unter das lei­di­ge The­ma Ent­wäs­se­rungs­si­tua­ti­on Eichen­dorff­stra­ße. Hier wur­de der im Mai beschlos­se­ne Hoch­was­ser­schutz mit­tels einer Hoch­was­ser­schutz­wand wie­der ver­wor­fen und statt­des­sen die Errich­tung eines Erd­walls beschlos­sen. Die Aus­schrei­bung der Arbei­ten soll unver­züg­lich erfol­gen, für die Durch­füh­rung wird leich­ter Frost emp­foh­len. Die Hoch­was­ser­schutz­wand war nach Vor­lie­gen eines hydro­geo­lo­gi­schen Gut­ach­tens wie­der in Fra­ge gestellt wor­den, weil der Boden bis in eine Tie­fe von 2,50 Metern nicht trag­fä­hig ist und die Grün­dung auf dem Fels hohe zusätz­li­che Kos­ten ver­ur­sacht hät­te. Der nun geplan­te Erd­wall mit einer mit­ti­gen Spund­wand und einer tal­sei­ti­gen Sicker­drai­na­ge soll rund 200.000 Euro kos­ten, rund ein Drit­tel weni­ger als die Schutz­wand ein­schließ­lich Grün­dung. Im Haus­halt 2014 ste­hen hier­für noch 220.000 Euro zur Verfügung.

Laubcontainer kommen frühestens nächstes Jahr

Der CDU-Antrag, nach Arns­ber­ger Vor­bild auch den Sun­derner Bür­gern im Herbst kos­ten­lo­se Laub­sam­mel­con­tai­ner zur Ver­fü­gung zu stel­len, kam für die­sen Herbst zu spät, zumal er auch erst for­mu­liert wur­de, als bereits die ers­ten Blät­ter fie­len. „Das ist ein kom­ple­xes The­ma, auf das es ver­schie­de­ne Blick­rich­tun­gen gibt, und eine Umset­zung ist in der Kür­ze der Zeit nicht rea­li­sier­bar,“ sag­te Bür­ger­meis­ter Lins. Der Aus­schuss folg­te sei­ner Emp­feh­lung, das The­ma an den Fach­aus­schuss zu ver­wei­sen und eine Lösung für den Herbst 2015 zu suchen.

Petition zur Jugendarbeit geht in Fachausschuss

Anna Adamczyk, Gründerin der Initiative "Wir gestalten Sundern", übergibt eine petition zur Jugendarbeit mit 1390 Unterschriften an Bürgermeister Detlef Lins. Foto: oe)
Die Initia­ti­ve „Wir gestal­ten Sun­dern“ über­gab kürz­lich  eine Peti­ti­on zur Jugend­ar­beit an Bür­ger­meis­ter Lins. (Foto: oe)

Eben­falls an den Fach­aus­schuss ver­wie­sen wur­de die Peti­ti­on der Initia­ti­ve „Wir gestal­ten Sun­dern“, die 1390 Unter­schrif­ten für eine ver­bes­ser­te Jugend­ar­beit in Sun­dern gesam­melt und die­se am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag an den Bür­ger­meis­ter über­ge­ben hat­te. Die For­de­run­gen reich­ten von bes­se­rer Infor­ma­ti­on für Jugend­li­che und bes­se­rer Aus­stat­tung des Jugend­amts bis zu güns­ti­gen Pro­be­räu­men und einem Jugend­zen­trum. „Ein qua­li­fi­zier­tes Votum“, mein­te SPD-Frak­tionchef Micha­el Ste­che­le und ver­such­te ein Grund­satz­be­schluss zu errei­chen, dass für eine zumin­dest teil­wei­se Umset­zung der For­de­run­gen auf jeden Fall Mit­tel im neu­en Haus­halt ein­ge­plant wer­den soll­ten. Dies sei für die SPD eine Fra­ge von hohem Inter­es­se, füg­te er hin­zu. „Ganz schmerz­frei“, wie es der Bür­ger­meis­ter for­mu­lier­te, beharr­ten die ande­ren Frak­tio­nen aber auf dem übli­chen Weg, erst im Fach­aus­schuss zu dis­ku­tie­ren. „Ich freue mich auf span­nen­de Dis­kus­sio­nen am 1. Dezem­ber,“ sag­te Sibyl­le Rohe-Tekath (CDU), die Vor­sit­zen­de des Jugendhilfeausschusses.

Thema Wettbüro-Steuer vertagt

In die War­te­schlei­fe ging auch der SPD-Antrag, in Sun­dern eine Wett­bü­ro-Steu­er ein­zu­füh­ren. Zwar gebe es bis­her nur zwei Wett­bü­ros in Sun­dern, sag­te Micha­el Ste­che­le, doch sei­ne Frak­ti­on sehe Hand­lungs­be­darf, hier gegen­zu­steu­ern und Signa­le zu set­zen. Zwei­te Stoß­rich­tung die­ser von der Stadt Hagen ein­ge­führ­ten Abga­be sei neben der abschre­cken­den Wir­kung auch die Unter­stüt­zung der klam­men Kas­sen. Der Bür­ger­meis­ter und die Käm­me­rin signa­li­sier­ten, dass sie ger­ne jede finan­zi­el­le Ent­las­tung mit­neh­men wer­den. Lins gab aller­dings zu Beden­ken, dass man kei­nen Auf­wand betrei­ben sol­le, der nicht gerecht­fer­tigt sei. Des­halb soll zunächst die Ent­wick­lung in Hagen beob­ach­tet und das dort aus­ste­hen­de Urteil abge­war­tet werden.

Laufmöllers Hinterzimmer-Angriff auf Lins und Lange

Ein Schar­müt­zel zwi­schen­durch lie­fer­ten sich FDP-Frak­ti­ons­chef Rüdi­ger Laufmöl­ler, Bür­ger­meis­ter Det­lef Lins und CDU-Frak­ti­ons­chef Ste­fan Lan­ge. Laufmöl­ler warf Lins und Lan­ge vor, bei der Neu­or­ga­ni­sa­ti­on der Stadt­ver­wal­tung in einem Per­so­nal-Zwie­ge­spräch für eine der CDU sehr nahe ste­hen­de Per­son eine zusätz­li­che, vor­her nicht vor­ge­se­he­ne Stel­le geschaf­fen zu haben. Da habe er Pro­ble­me mit der Trans­pa­renz und das sei für ihn abso­lut nicht hin­nehm­bar, sag­te Laufmöl­ler. Lins nann­te Laufmöl­lers Vor­stoß erschre­ckend und ver­wahr­te sich dage­gen, er wür­de im Hin­ter­zim­mer Pöst­chen ver­schie­ben. Er sag­te, er habe die­se Per­so­na­lie ent­schie­den, weil das in sei­ner ori­gi­nä­ren Zustän­dig­keit lie­ge, aber er habe dies in Abspra­che mit Per­so­nal­rat, Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ter und Fach­be­reichs­lei­tung getan, und im übri­gen auch auf Vor­schlag der Fach­be­reichs­lei­tung. Ste­fan Lan­ge sprach von einem Thea­ter, das er total dane­ben fin­de. Er nann­te auch Namen und sag­te offen, er habe beim Bür­ger­meis­ter für sei­nen Par­tei­freund Klaus Büen­feld, den Arns­ber­ger CDU-Vor­sit­zen­den, ein gutes Wort ein­ge­legt, weil der seit 17 Jah­ren in der Sun­derner Stadt­ver­wal­tung gute Arbeit mache und weil ein Par­tei­buch kein Nach­teil sein dür­fe. Laufmöl­ler warf er nicht nur Stil­lo­sig­keit vor, son­dern auch beson­de­re Befan­gen­heit, weil des­sen Lebens­ge­fähr­tin auch in die­sem Fach­be­reich tätig sei.

Neuorganisation im Rathaus spart Personalkosten

Um die Neu­or­ga­ni­sa­ti­on im Rat­haus ging es aber auch noch in einer sach­li­chen Mit­tei­lungs­vor­la­ge über die mone­tä­ren Aus­wir­kun­gen. Dar­in wur­de klar gestellt, dass pri­mä­res Ziel der neu­en Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tur eine Stei­ge­rung der Fle­xi­bi­li­tät und Leis­tungs­fä­hig­keit waren, nicht die Ein­spa­rung bei den Per­so­nal­kos­ten. Für die exter­ne Bera­tung wäh­rend des Pro­zes­ses wur­den knapp 70.000 Euro aus­ge­ge­ben. Der sofor­ti­ge Weg­fall von drei Amts­lei­ter­stel­len habe Ein­spa­run­gen von rund 245.000 Euro gebracht. Für die neu­en Füh­rungs­ebe­nen habe es aller­dings auch Höher­grup­pie­run­gen und Beför­de­run­gen gege­ben, deren Kos­ten aber nur bei 124.000 Euro lägen. Das sei nur ein Pro­zent des gesam­ten Per­so­nal­kos­ten­bud­gets der Stadt, so der Bür­ger­meis­ter. Per­spek­ti­visch wer­den nach Umset­zung des gesam­ten Orga­ni­sa­ti­ons­kon­zepts im Jahr 2019 dau­er­haf­te Per­so­nal­ein­spa­run­gen von 66.000 Euro im Jahr erwar­tet. Zah­len, die die Poli­ti­ker am Ende eines lan­gen Abends ohne Wunsch nach wei­te­ren grö­ße­ren Dis­kus­sio­nen zur Kennt­nis nahmen.
 
 
 

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3 Antworten

  1. Wer sich so mas­siv wehrt, wie Herr Lins und Herr Lan­ge, hat ein schlech­tes Gewissen!
    Wie­so wur­de erst nach der Inter­ven­ti­on des Herrn Lan­ge (CDU) beim Bür­ger­meis­ter (CDU) die neue Stel­le (A12) für Herrn Buen­feld (CDU-Vor­sit­zen­der in Arnsberg)geschaffen? Ein Schelm, der Böses dabei denkt!!

  2. Wie funk­tio­niert eigent­lich die Auf­trags­ver­ga­be in Sun­dern ? da selbst bei einer Euro­pa­wei­ten Aus­schrei­bung, die ver­ga­be der Auf­trä­ge immer bei den bei­den sel­ben Fir­men bleibt (Stras­sen­bau Ame­cke und Ver­le­gung der Röhr)

  3. Inter­es­san­te Zah­len im unte­ren Bereich:
    3 Amts­lei­ter ver­die­nen 245.000€ = 81.666€ pro Per­son = 6.805€ Gehalt je Monat.
    Durch Beför­de­run­gen müs­sen „nur“ 124.000€ bezahlt wer­den. Sagen wir ein­mal es währen
    10 Per­so­nen beför­dert wor­den bekommt jeder Mit­ar­bei­ter 1.000€ Brut­to mehr Gehalt pro Monat.
    Wenn die­se 124.000€ nur ein Pro­zent­punkt der gesam­ten Per­so­nal­kos­ten sind, hät­te die Stadt
    einen Auf­wand von 12,4 Mil­lio­nen €. Ich habe zwar kei­ne Ahnung wie vie­le Mit­ar­bei­ter die Stadt
    Sun­dern hat, rech­ne aber ein­mal mit ca. 250. Das wäh­ren dann im Schnitt 49.600€ = 4.133€
    pro Monat und das sowohl für die Mit­ar­bei­ter der Stadt­wer­ke, Kin­der­gär­ten bis hin zum Bür­ger­meis­ter. Ich kann mir aller­dings schwer vor­stel­len das man bei den Stadt­wer­ken 4.133€
    Brut­to verdient.
    Wirk­lich ein beacht­li­ches Zah­len­werk. Oder wo habe ich mich verrechnet ?
    Ich glau­be ich bewer­be mich bei der Stadt Sundern 🙂

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