HSK. Skifahren in Südwestfalen ohne schlechtes Gewissen auch auf beschneiten Pisten statt der winterlichen Flugreise in die Sonne, das stärkt nach Auffassung des Bestwiger CDU-Europaabgeordneten Peter Liese nicht nur den Tourismus vor Ort, sondern dient auch dem Klimaschutz und sollte deshalb kein schlechtes Gewissen verursachen.
Klimawandel in den Griff bekommen
„Sowohl die Auswirkungen des Klimawandels als auch die europäische Klimaschutzpolitik sind vor Ort bei uns in Südwestfalen wirksam. Deshalb dürfen uns diese Themen nicht kalt lassen“, sagte Liese bei einem Treffen mit Vertretern der sauerländischen Tourismuswirtschaft. „Wenn die Erderwärmung ungebremst zunimmt, werden wir viele Probleme bekommen. Insbesondere die riesigen Fluchtbewegungen durch Menschen, die ihres Lebensraums beraubt werden, wenn sich Wüsten ausbreiten oder große Gebiete überschwemmt werden, müssen uns allen Sorgen machen. Deswegen ist die Frage, ob wir in Zukunft im Sauerland noch Skifahren können, sicherlich ein kleines Problem, trotzdem müssen wir uns damit befassen. Bei einem ungebremsten Klimawandel wird dies wahrscheinlich in einigen Jahrzehnten unmöglich sein. Auch daher müssen wir den Klimawandel in den Griff bekommen“, so Peter Liese.
Beschneiung unterm Strich sinnvoll
Manch einer mag daher ein schlechtes Gewissen haben, wenn er in den kommenden Weihnachtsferien in Winterberg, Schmallenberg oder sonst wo in Südwestfalen Ski fährt, denn dies ist in den meisten Fällen nur durch den Einsatz zahlreicher Schneekanonen möglich. „Aber unter dem Strich glaube ich, dass die Beschneiung sinnvoll ist. Der gesamt CO²-Ausstoß, der Wintersportarena Sauerland entspricht dem CO²-Ausstoß eines einzigen Flugzeugs, das aus Europa in die Karibik fliegt. Daher ist es gut, wenn wir unsere Heimat für Touristen und Einheimische attraktiv gestalten. Wenn dadurch nur einige hundert Menschen in Südwestfalen motiviert werden, ihren Urlaub vor der Haustür zu verbringen, oder einige hundert Niederländer oder Ruhrgebietler auf eine klimaschädliche Flugreise verzichten und bei uns Urlaub machen, ist dem Klima schon geholfen“, so der Europaabgeordnete.
Bus, Bahn und Auto in unfairem Nachteil zu Flugverkehr
Peter Liese setzt sich auch aus diesem Grund dafür ein, dass der Flugverkehr einen wesentlich stärkeren Beitrag zum Klimaschutz leistet. „Für die meisten Touristen ist die Flugreise zum Urlaubsort die größte CO²-Quelle. Daher ist es unfair, dass Touristen die aus dem Ruhrgebiet oder den Niederlanden mit Bus, Bahn oder Auto anreisen, sehr stark von Steuern und Abgaben belastet sind, der Flugverkehr jedoch praktisch nicht. Aus diesem Grund haben wir vor einigen Jahren den Flugverkehr in den europäischen Emissionshandel einbezogen. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat in der vergangenen Woche beschlossen, die Grenzen für den Flugverkehr zu verschärfen und die kostenlose Zuteilung von Zertifikaten zu reduzieren. Gerade für die Konkurrenz zur Bahn ist dies sehr wichtig, weil die Bahn bereits seit langem mit ambitionierten Zielen und Vollauktionierung über ihren Strom im Emissionshandel einbezogen ist. Die Belastungen der Bahn wollen wir deshalb reduzieren.“
Wintersportarena bewegt bis zu 800.000 Menschen
„Ziel muss es sein, Chancengleichheit in der Tourismuswirtschaft herzustellen. Der Winterurlaub vor der Haustür ist immer noch das beste Klimaschutzprogramm“, so der Vorsitzende der Wintersportarena Sauerland und Tourismusdirektor von Winterberg, Michael Beckmann. Dies umso mehr, da der Wintersport auch eine soziale Rendite erwirtschafte. „Wir bewegen jeden Winter zwischen 600.000 bis 800.000 Menschen zu einem sportiven Urlaub in unserer Natur, und das in einer Zeit, in der Smartphones und Tablets immer mehr dazu führen , uns weniger zu bewegen,“ so Beckmann.