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Katholische Priesterstellen werden bis 2024 fast halbiert

Stellten die neue Personalplanung für im Dekanat vor: v. l. Pastor Michael Schmitt, Dechant Hubertus Böttcher, Referent Tobias Klefner, Pastor Sephan Jung, Pastor Dietmar Röttger und Referent Josef Mündelein. (Foto: oe)
Stell­ten die neue Per­so­nal­pla­nung im Deka­nat vor: v. l. Pas­tor Micha­el Schmitt, Dechant Huber­tus Bött­cher, Refe­rent Tobi­as Klef­ner, Pas­tor Sephan Jung, Pas­tor Diet­mar Rött­ger und Refe­rent Josef Mün­de­lein. (Foto: oe)

Arnsberg/Sundern. Den katho­li­schen Kir­chen­ge­mein­den in Arns­berg und Sun­dern ste­hen bedeu­ten­de Ver­än­de­run­gen beim haupt­amt­li­chen Per­so­nal bevor. „Es wird Redu­zie­run­gen, teil­wei­se sogar Hal­bie­run­gen geben,“ sag­te der Arns­ber­ger Dechant Huber­tus Bött­cher, der das neue „Per­so­nal­ein­satz­kon­zept 2024“ am Don­ners­tag zusam­men mit den Pfar­rern Diet­mar Rött­ger (Hüs­ten), Ste­phan Jung (Neheim) und Micha­el Schmitt (Sun­dern) sowie den Deka­nats­re­fe­ren­ten Josef Mün­de­lein und Tobi­as Klef­ner vor­stell­te. Unterm Strich sol­len – Schritt für Schritt – in den bei­den Städ­ten acht Pries­ter­stel­len und 3,25 Stel­len für Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen ein­ge­spart werden.

„Künftig ein Team für einen Raum“

Die per­so­nel­len Ver­än­de­run­gen ste­hen in enger Ver­bin­dung mit dem neu­en Leit­bild, das sich das Erz­bis­tum Pader­born gege­ben hat und das mit zwölf The­sen inhalt­li­che Ver­än­de­run­gen umset­zen will. „Dazu gehört, dass wir künf­tig ein Team für einen Raum sein wer­den“, sag­te Bött­cher. Den Pfar­rer für eine Gemein­de, für einen Ort wer­de es so nicht mehr geben. „Dann wer­de ich von Voß­win­kel bis Moos­fel­de über­all unter­wegs sein,“ erläu­ter­te es Ste­phan Jung. „Das ist schon ein Umbruch, in dem aber auch eine Chan­ce steckt,“ so Bött­cher. Ziel sei die Par­ti­zi­pa­ti­on. Die Lai­en sol­len in den Gemein­den mehr Ver­ant­wor­tung über­neh­men, nicht nur mit­wir­ken, son­dern auch lei­ten und füh­ren. Ein Pro­zess, in dem man bereits mit­ten drin ste­cke. So habe er den Vor­sitz in den Kir­chen­vor­stän­de der elf Sun­derner Dorf­ge­mein­den längst abge­ge­ben, sag­te Micha­el Schmitt. Und Huber­tus Bött­cher nann­te die Nor­ber­tus-Gemein­de, die sich durch die lan­ge Erkran­kung ihres Pas­tor not­ge­drun­gen zur wohl selb­stän­digs­ten des Deka­nats ent­wi­ckelt habe.

Transparenz und einheitliche Kriterien

2015.04.01.Logo.DekanatDie jetzt ver­öf­fent­li­che Per­so­nal­ein­satz­pla­nung ist die ers­te, die bis­tums­weit nach ein­heit­li­chen Kri­te­ri­en durch­ge­führt wur­de und auch trans­pa­rent öffent­lich gemacht wird. Die Kir­che wie im Jahr 1960 gibt es auch in Arns­berg und Sun­dern schon lan­ge nicht mehr, doch das Tem­po der Ver­än­de­run­gen war bis­her unter­schied­lich. „Wir sind bereits ein­mal hal­biert wor­den,“ sag­te Diet­mar Rött­ger, der Hüs­ten in Kür­ze ver­lässt. Sein Abgang wird für die Gemein­de aber noch kei­ne zah­len­mä­ßi­gen Aus­wir­kun­gen haben, der Nach­fol­ger soll im März vor­ge­stellt wer­den. Doch spä­tes­tens, wenn einer der bei­den Vika­re Hüs­ten ver­lässt, wird dort das neue Per­so­nal­kon­zept grei­fen und die Stel­le nicht nach­be­setzt. Die nächs­te abseh­ba­re Ver­än­de­rung ist, dass die Stel­le in Hel­le­feld nicht mehr besetzt wird, wenn Pas­tor Richard Kla­mann 2017 mit 70 in den Ruhe­stand geht.

Insgesamt acht Priesterstellen weniger

Ins­ge­samt soll in Sun­dern in den kom­men­den acht Jah­ren der Stel­len­plan von sechs auf drei Pries­ter und von drei auf zwei Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen redu­ziert wer­den. In Arns­berg sol­len von 5,5 Pries­tern und drei Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen 2,5 Pries­ter und 1,5 Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen übrig blei­ben. In Hüs­ten wer­den aus vier Pries­tern und 2,25 Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen künf­tig zwei Pries­ter und 1,5 Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen. In Neheim schließ­lich wer­den aus 3,5 Pries­tern und 2,5 Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen zwei Pries­ter und 1,5 Gemeindereferentinnen.

Neue Stellen für Gymnasien und Krankenhäuser

Es gibt aller­dings auch eini­ge zusätz­li­che Stel­len. Das Erz­bis­tum möch­te im Rah­men einer soge­nann­ten kate­go­ria­len Pla­nung die seel­sor­ge­ri­sche Betreu­ung der eige­nen Schu­len und der Kran­ken­häu­ser stär­ken. So sind für das Arns­ber­ger mari­en­gym­na­si­um und das Nehei­mer St. Ursu­la-Gym­na­si­um je eine hal­be Pries­ter­stel­le und eine hal­be Gemein­de­re­fe­ren­tin­nen­stel­le mit beson­de­rer Beauf­tra­gung vor­ge­se­hen. Für das Kli­ni­kum sieht der Per­so­nal­plan je eine hal­be Stel­le an allen drei Stand­or­ten vor.

Statt achtmal Osternacht nur noch dreimal

Die­se neu­en Stel­len sol­len in den nächs­ten ein bis zwei Jah­ren umge­setzt wer­den. Damit wird sich die Zahl der Mit­ar­bei­ter erhö­hen, die für einen Teil ihrer Arbeits­zeit mit Son­der­auf­ga­ben betraut sind. Schon jetzt gibt es 50-pro­zen­ti­ge Beauf­tra­gun­gen etwa für die Betreu­ung der Pfad­fin­der, der Hos­piz­ar­beit oder der Facen­das. Des­halb, aber auch wegen Teil­zeit­ar­beit aus gesund­heit­li­chen oder ande­ren per­sön­li­chen Grün­den ent­spricht die Zahl der Stel­len meist nicht der Zahl der Köp­fe. So ver­fü­ge der Pas­to­ra­le Raum Arns­berg bei 5,5 Stel­len der­zeit noch über acht Pries­ter, so Bött­cher. Des­halb kön­ne noch acht­mal die Oster­nacht gefei­ert wer­den. Es wer­de aber der Tag kom­men, wo das nur noch drei­mal mög­lich sein wer­de. „Wo eine Stel­le weg­fällt, wird man das spü­ren. Sonst wäre ja auch was schief,“ sag­te Rött­ger. Einen Schock bei den Gemein­de­mit­glie­dern erwar­ten die Pfar­rer aller­dings nicht. Ste­phan Jung hält es eher für pro­ble­ma­tisch, dass die Nach­richt vie­le nur wenig inter­es­sie­ren könn­te. Rund zwei Drit­tel der Ein­woh­ner von Arns­berg und Sun­dern sind katho­lisch. Zu den Kirch­gän­gern zähl­ten aber mit ört­li­chen Unter­schie­den nur 10 bis 20 Pro­zent, so Josef Mün­de­lein. Selbst Weih­nach­ten, wenn alle Kir­chen voll sei­en, blie­ben mehr als die Hälf­te zu Hau­se, so Böttcher.

„Mehr Christ sein nach außen“

Man wer­de den Rat des Paps­tes befol­gen und zu den Men­schen auf­bre­chen, sag­te Dechant Bött­cher. Dabei wer­de sich die Kir­che ver­än­dern, auch hin zu einem Christ sein nach außen, zu mehr gesell­schaft­li­chem Enga­ge­ment. So wie aktu­ell schon bei der Flücht­lings­ar­beit, bei der die stärks­ten akti­ven Grup­pen aus den Kir­chen kämen.

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