Neheim. Der Heimatbund Neheim-Hüsten hat sich in die öffentliche Diskussion um das Gebäude Hauptstraße 14 ((„Cruse am Dom“) eingeschaltet und eine Stellungnahme abgegeben. Heimatbund-Vorsitzender Franz Josef Schulte stellt dabei klar, dass dieses Gebäude für die Hauptstraße stadtbildprägend sei und nach dem Wunsch des Heimatbundes auf jeden Fall erhalten bleiben sollte. Der Heimatbund hat inzwischen auch das Gespräch mit Vertretern der Gebäudeeigentümerin gesucht und erfahren, dass zurzeit noch nicht abgeschlossenen alternativen Planungen für das Haus Hauptstraße 14 laufen. Vieles deute darauf hin, dass die sie im Sinne des Heimatbundes und des Wohles der Stadt Arnsberg in die richtige Richtung zielen, schreibt Schulte, und verweist auf mehrere architektonisch herausragende Projekte, die diese Eigentümerin in der Neheimer City gebaut oder renoviert habe.
Die Stellungnahme des Heimatbunds Neheim-Hüsten
Die öffentliche Diskussion um das Gebäude Hauptstraße 14 hat den geschäftsführenden Vorstand des Heimatbundes Neheim-Hüsten veranlasst, kurzfristig das persönliche Gespräch mit der Gebäudeeigentümerin – der ANH Hausbesitz GmbH & CoKG – zu suchen, um sich die konkreten Pläne für das Gebäude aus erster Hand erläutern zu lassen. Dabei hatte der Heimatbund natürlich auch die Absicht, seine eigenen Ausführungen im Denkmalpflegeplan herauszustellen, dass beispielsweise dieser „dreigeschossige, traufständige verputzte Massivbau mit Walmdach … einen reichen Fassadenschmuck durch Pilaster, Fensterübergiebelungen und das in der Mittelachse angeordnete große Fenster“ aufweist. Und dass das Gebäude „den Umbau der Hauptstraße zur Geschäftsstraße um das Jahr 1900“ markiert und „mit seiner aufwändigen Gestaltung einen Willen zur städtebaulichen Aufwertung der Ortsmitte“ zeigt. (Heimatbund Neheim-Hüsten (2014): Denkmalpflegeplan Arnsberg-Neheim „Strohdorf“. S. 203)
Auch wenn zwischenzeitlich der im Originalzustand vorhandene Zwerchgiebel nicht mehr vorhanden ist und auch das aufgelöste Erdgeschoss ziemlich verhunzt wurde, so ist dieses Gebäude für die Hauptstraße doch stadtbildprägend und sollte nach dem Wunsch des Heimatbundes auf jeden Fall erhalten bleiben. Dabei verkennt der Heimatbund nicht die Notwendigkeit, moderne Geschäftsbauten im Laufe der Zeit neueren Gegebenheiten anzupassen. Die Konkurrenz schläft nicht. Diese alte Weisheit ist auch dem Heimatbund klar, nur: Er ist fest davon überzeugt, dass der Innenstadthandel nur dann eine nachhaltige Zukunft hat, wenn es den potentiellen Käuferinnen und Käufern Spaß macht, sich dort aufzuhalten, zu flanieren und eben auch einzukaufen. Dass die Neheimer Innenstadt diese urbanen Qualitäten hat, lässt sich vor allem an Wochenenden immer wieder erfahren, wenn sie voller fröhlicher, gutgelaunter und einkaufsfreudiger Menschen ist. Insoweit gehören Einkaufen und städtebauliche Aufenthaltsqualität zusammen, sind kein Widerspruch, sondern ergänzen sich. Dass dies auf Dauer auch so bleibt, darauf will der Heimatbund mithinwirken. Darüber hinaus nimmt er erfreut zur Kenntnis, was in den Leserbriefen der letzten Tage meist nicht erwähnt worden ist, dass in der jüngeren Vergangenheit in der Neheimer Innenstadt eine ganze Anzahl gelungener Beispiele des Stadtumbaus entstanden sind, so beispielsweise die Häuser Hauptstraße 1 „Gerry Weber“, Nr. 5 „Biberapotheke“, Nr. 7 „Nanu-Nana“, Nr. 26 „DM“, Nr. 28 „Mommertz“, Nr. 30 „Heimann“, Nr. 32 „ehemals Hussel“, Nr. 44 „Uhren Evers“ und Nr. 53 „Faber“.
Dem Heimatbund war auch schon vor dem Gespräch klar, dass die ANH Hausbesitz GmbH als Eigentümerin des Gebäudes Hauptstraße 14 dieses alles weiß, denn sie hat ja in der Vergangenheit am Neheimer Markt schon mehrere architektonisch herausragende Projekte gebaut oder renoviert, wie beispielweise das „Haus Beste“, das „Haus Risse“ oder das ehemalige Haus „Lederwaren Wiesenhöfer“ (Hauptstraße Nr. 8). Damit hat die ANH in dieser exponierten Lage nicht nur kaufmännische, sondern auch städtebauliche Verantwortung für das Wohl der Stadt und des Einzelhandels übernommen und das langfristig und nachhaltig, denn sie verkauft ihre Immobilien nicht an Dritte, sondern integriert sie in ihren Bestand. Nicht zuletzt zeigt der geschäftsführende Gesellschafter der ANH, Herr Andreas Bremke, ja auch als Vorstandsvorsitzender der BürgerStiftung Arnsberg und als Verwaltungsrat der Sparkasse Arnsberg–Sundern, dass er der Stadt Arnsberg sehr verbunden ist.
In dem besagten sehr konstruktiven und ausgesprochen angenehmen Gespräch erläuterten die Herren Kröber und Kuhne von der ANH dem geschäftsführenden Vorstand des Heimatbundes die zurzeit noch nicht abgeschlossenen alternativen Planungen für das Haus Hauptstraße 14, die mit potenziellen Mietern noch abgestimmt werden müssen, bevor sie öffentlich bekannt gemacht werden können. Vieles deutet aber schon jetzt darauf hin, dass sie – natürlich unter Beachtung der langfristigen kaufmännischen Notwendigkeiten – unter denkmalpflegerischen, architektonischen und stadtplanerischen Aspekten – auch im Sinne des Heimatbundes und des Wohles der Stadt Arnsberg – in die richtige Richtung zielen.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Josef Schulte (Vorsitzender)