Auch wenn zwischenzeitlich der im Originalzustand vorhandene Zwerchgiebel nicht mehr vorhanden ist und auch das aufgelöste Erdgeschoss ziemlich verhunzt wurde, so ist dieses Gebäude für die Hauptstraße doch stadtbildprägend und sollte nach dem Wunsch des Heimatbundes auf jeden Fall erhalten bleiben. Dabei verkennt der Heimatbund nicht die Notwendigkeit, moderne Geschäftsbauten im Laufe der Zeit neueren Gegebenheiten anzupassen. Die Konkurrenz schläft nicht. Diese alte Weisheit ist auch dem Heimatbund klar, nur: Er ist fest davon überzeugt, dass der Innenstadthandel nur dann eine nachhaltige Zukunft hat, wenn es den potentiellen Käuferinnen und Käufern Spaß macht, sich dort aufzuhalten, zu flanieren und eben auch einzukaufen. Dass die Neheimer Innenstadt diese urbanen Qualitäten hat, lässt sich vor allem an Wochenenden immer wieder erfahren, wenn sie voller fröhlicher, gutgelaunter und einkaufsfreudiger Menschen ist. Insoweit gehören Einkaufen und städtebauliche Aufenthaltsqualität zusammen, sind kein Widerspruch, sondern ergänzen sich. Dass dies auf Dauer auch so bleibt, darauf will der Heimatbund mithinwirken. Darüber hinaus nimmt er erfreut zur Kenntnis, was in den Leserbriefen der letzten Tage meist nicht erwähnt worden ist, dass in der jüngeren Vergangenheit in der Neheimer Innenstadt eine ganze Anzahl gelungener Beispiele des Stadtumbaus entstanden sind, so beispielsweise die Häuser Hauptstraße 1 „Gerry Weber“, Nr. 5 „Biberapotheke“, Nr. 7 „Nanu-Nana“, Nr. 26 „DM“, Nr. 28 „Mommertz“, Nr. 30 „Heimann“, Nr. 32 „ehemals Hussel“, Nr. 44 „Uhren Evers“ und Nr. 53 „Faber“.
Dem Heimatbund war auch schon vor dem Gespräch klar, dass die ANH Hausbesitz GmbH als Eigentümerin des Gebäudes Hauptstraße 14 dieses alles weiß, denn sie hat ja in der Vergangenheit am Neheimer Markt schon mehrere architektonisch herausragende Projekte gebaut oder renoviert, wie beispielweise das „Haus Beste“, das „Haus Risse“ oder das ehemalige Haus „Lederwaren Wiesenhöfer“ (Hauptstraße Nr. 8). Damit hat die ANH in dieser exponierten Lage nicht nur kaufmännische, sondern auch städtebauliche Verantwortung für das Wohl der Stadt und des Einzelhandels übernommen und das langfristig und nachhaltig, denn sie verkauft ihre Immobilien nicht an Dritte, sondern integriert sie in ihren Bestand. Nicht zuletzt zeigt der geschäftsführende Gesellschafter der ANH, Herr Andreas Bremke, ja auch als Vorstandsvorsitzender der BürgerStiftung Arnsberg und als Verwaltungsrat der Sparkasse Arnsberg–Sundern, dass er der Stadt Arnsberg sehr verbunden ist.
In dem besagten sehr konstruktiven und ausgesprochen angenehmen Gespräch erläuterten die Herren Kröber und Kuhne von der ANH dem geschäftsführenden Vorstand des Heimatbundes die zurzeit noch nicht abgeschlossenen alternativen Planungen für das Haus Hauptstraße 14, die mit potenziellen Mietern noch abgestimmt werden müssen, bevor sie öffentlich bekannt gemacht werden können. Vieles deutet aber schon jetzt darauf hin, dass sie – natürlich unter Beachtung der langfristigen kaufmännischen Notwendigkeiten – unter denkmalpflegerischen, architektonischen und stadtplanerischen Aspekten – auch im Sinne des Heimatbundes und des Wohles der Stadt Arnsberg – in die richtige Richtung zielen.
Mit freundlichen Grüßen
Franz Josef Schulte (Vorsitzender)