Arnsberg. Ein prägnanter „Leuchtturm“ für das Alte Feld – dieses Signal soll der Neubau eines Schulungsgebäudes im bbz Arnsberg ausstrahlen. Der Startschuss für die zukunftsweisende Maßnahme ist jetzt gefallen. Die Handwerkskammer Südwestfalen hat einen mit 50.000 Euro dotierten Architektenwettbewerb ausgelobt, zu dem neun Büros eingeladen wurden. Wenn die Entscheidung gefallen ist, soll zügig mit dem Neubau begonnen werden. bbz-Leiter Christoph Dolle wünscht sich den ersten Spatenstich noch im Sommer 2019. Am Bau, dessen Kosten mit 2,5 Millionen Euro veranschlagt sind, sollen möglichst viele Betriebe aus der Region beteiligt werden: „Dies ist eine Investition in die Zukunft des Handwerks in Südwestfalen.“
Neues Schulungsgebäude in exponierter Lage
„Mit diesem Wettbewerb möchten wir viele Ideen sammeln für ein Gebäude, das wir im Bestand ersetzen müssen“, beschrieb Hauptgeschäftsführer Meinolf Niemand beim Einführungskolloquium. Nicht mehr zeitgemäß ist das Gebäude für den Fachbereich Friseure und Kosmetik, in dem neben den Praxis- auch diverse Theorieräume für alle Fachrichtungen untergebracht sind. Welche Bedeutung die Maßnahme für die Kammer hat, machte Niemand deutlich: Mit dem Neubau solle dokumentiert werden, wie anspruchsvoll Berufsbildung im Handwerk sei. „Gleichzeitig schaffen wir eine weitere Landmarke für die Stadt Arnsberg.“ Der Wettbewerb, den das Dortmunder Architekturbüro Post Welters + Partner mbB betreut, wurde als Einladungs-Wettbewerb ausgeschrieben. Neun Büros werden in einem anonymen Verfahren um die Prämierungen wetteifern.
„Selbstbewusster“ Bau mit Strahlkraft
Auf 1.200 Quadratmeter Nutzfläche entsteht gegenüber dem Altbau ein neues Gebäude mit architektonisch moderner Sprache. Die besondere Herausforderung dabei: Zum einen die harmonische Einfügung in den Campus, der zwischen 2005 und 2007 durch ein prägnantes Internatsgebäude und Kundenzentrum erweitert wurde, zum anderen soll sich das Gebäude „selbstbewusst“ von den anderen Hallen absetzen. Die Lage des Baufeldes in exponierter Lage unterstreiche dessen gute Sichtbarkeit. Der Neubau werde das Gesicht des Bildungsstandorts zukünftig verändern.
Ziel ist es, einen Neubau von hoher Nutzungs- und Arbeitsplatzqualität unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit zu schaffen. Wichtig dabei: Ein hohes Maß an Flexibilität, um die Räume an zukünftige Bedürfnisse anpassen zu können. Von Bedeutung sind zudem Qualität und Wohlfühlcharakter: Natürliche Belüftung und Belichtung sowie Barrierefreiheit werden vorausgesetzt, ein repräsentativer Eingangs- und Wartebereich im Loungestil soll die Kunden willkommen heißen.
Preisgericht tagt am 31. Januar
Den beteiligten Architekturbüros bleibt bis zum 18. Dezember Zeit, ihre Ideen umzusetzen, in der Preisgerichtssitzung am 31. Januar 2019 fällt die Entscheidung über den Gewinner. Der Jury gehören vier Sachpreis- und vier Fachpreisrichter an.
Sachpreisrichter sind Ralf Paul Bittner, Bürgermeister der Stadt Arnsberg, Kammerpräsident Willy Hesse, Hauptgeschäftsführer Meinolf Niemand und Christoph Dolle, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und bbz-Leiter. Als Fachpreisrichter wirken mit: Franz-Jörg Feja, Architekt und Stadtplaner (Recklinghausen), Sabine Kordt, Architektin, Technische Beratung der Handwerkskammer, Judith Kusch, Architektin und Stadtplanerin (Köln) sowie Thomas Vielhaber, Stadtplaner (Stadt Arnsberg).
Die Handwerkskammer hat neun Architekturbüros eingeladen, davon vier aus Arnsberg: Banz + Riecks Architekten BDA, Bochum; Halfmann Architekten, Köln; Keggenhoff und Partner, Arnsberg; Nebel Pössl Architekten, Köln; Pier 7 Architekten GmbH, Düsseldorf ;Raumkontrast, Frank Rocholl und Simone Hillebrand, Arnsberg; RKW Architektur +, Düsseldorf; Tepe Grützbach Architekten, Arnsberg; Walenta GmbH, Architekten und Generalplaner, Arnsberg.