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Freundeskreis Kloster Brunnen: Wie katholisch ist Luther?

Mon­si­gno­re Prof. Dr. Kon­rad Schmidt bei sei­nem enga­gier­ten Vor­trag. (Foto: Josef Schmidt)

Dörn­holt­hau­sen. Anläss­lich der Mit­glie­der­ver­samm­lung des Freun­des­krei­ses Klos­ter Brun­nen e. V. refe­rier­te Mon­si­gno­re Prof. Dr. Kon­rad Schmidt vor zahl­rei­chen inter­es­sier­ten Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rern zum The­ma „Wie katho­lisch ist Luther?“ In der katho­li­schen Kir­che habe sich die Sicht­wei­se auf Mar­tin Luther im Lauf der Zeit geän­dert, so der Refe­rent. Wäh­rend man ihn jahr­hun­der­te­lang als Ket­zer und Kir­chen­spal­ter ver­ur­teil­te, gera­te nun auch das Posi­ti­ve, was Luther der Kir­che gebracht habe, in dem Blick­win­kel. So wür­de Luther nun als Vater im Glau­ben, als Pro­phet der Frei­heit und als gro­ßer Refor­mer angesehen.

Neue Sichtweise auf Luther

Der Buch­ti­tel „Die Katho­li­zi­tät von Luther“ gab Schmidt den Anstoß zur For­mu­lie­rung sei­ner Vor­trags­über­schrift. Um die Fra­ge zu beant­wor­ten, wie lan­ge und bis wann Luther katho­lisch gewe­sen sei, gab er einen kur­zen Über­blick über das Leben Luthers, der 1483 in Eis­le­ben gebo­ren wur­de. Ein Gewit­ter­er­leb­nis 1505 in Erfurt brach­te Luther zu den dor­ti­gen Augus­ti­ner-Ere­mi­ten. Er stu­diert Theo­lo­gie und lebt als Mönch mit dem Namen Augus­ti­nus 20 Jah­re im Klos­ter. 1507 erhielt er die Pries­ter­wei­he. Seit 1508 hielt er Vor­le­sun­gen in Wit­ten­berg, wo er 1512 zum Dr. theol. pro­mo­vier­te. Sein Spe­zi­al­ge­biet war die Bibel­ex­ege­se. 1521 wur­de Luther vom Papst exkom­mu­ni­ziert. 1546 starb er in Eisleben.

Für gegenseitige Wertschätzung der Konfessionen auf Augenhöhe

Schmidt bezeich­ne­te die Art, wie sich Luther für den Glau­ben ein­setzt, als „urka­tho­lisch“. Er mach­te zwei Vor­bil­der Luthers aus, zum einen den Kir­chen­leh­rer und Hei­li­gen Augus­ti­nus (354–430) und zum ande­ren den Grün­der des Zis­ter­zi­en­ser-Ordens und „letz­ten Kir­chen­va­ter“, den hei­li­gen Bern­hard von Clairvaux (1090–1153). So bezie­he nach Augus­ti­nus der Mensch die Wert­schät­zung von Gott her und nicht durch sein eige­nes Tun. Luther teil­te die­se Auf­fas­sung. Augus­ti­nus sage auch, dass die Kir­che immer und jedes Mal aufs Neue refor­miert wer­den müs­se. Die­ses fän­den wir bei Luther wieder.
Der hei­li­ge Bern­hard von Clairvaux sei, so Schmidt, ein gro­ßer Ver­eh­rer des gekreu­zig­ten Hei­lan­des gewe­sen. Eine Dar­stel­lung im Alten­ber­ger Klos­ter zei­ge denn auch die lie­ben­de Zuwen­dung des Gekreu­zig­ten Bern­hard und Mar­tin Luther gegen­über, die bei­de unter dem Kreuz dar­ge­stellt sei­en. So habe Luther gesagt: „Bett­ler sind wir, das ist wahr.“ Er habe wie Bern­hard die Auf­fas­sung, dass sich die Men­schen von Gott beschen­ken las­sen. Zusam­men­fas­send stell­te Schmidt fest, dass Katho­li­zi­tät und Reform in Luthers Werk vor­han­den sei­en. Für ein öku­me­ni­sches Mit­ein­an­der emp­fahl Kon­rad Schmidt eine gegen­sei­ti­ge Wert­schät­zung der Kon­fes­sio­nen auf Augenhöhe.

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