Die Besucher der Infoveranstaltung hatten auch die Möglichkeiten, einen der Klassenräume, die im März belegt werden sollen, zu besichtigen. Sie sahen nicht viel mehr als sechs neue Bettgestelle mit sechs ebenfalls neuen, noch in Schutzfolie verpackten Matratzen sowie sechs alte Wandschränke. Gardinen und Vorhänge, Bettwäsche sowie Trennwände zwischen den Schlafbereichen werden noch kommen, viel mehr aber nicht. „Das wird kein Hotel hier,“ sagte Urny, der aber gleich hinzufügte, dass in diesen Räumen keine Familien und vor allem keine Kinder untergebracht werden. Familien werde man auch weiterhin in Wohnungen unterbringen.
Lins: „Willkommen ist wichtig“
Bürgermeister Lins betonte, dass die Neuankömmlinge im Regelfall schwer traumatisierte Menschen seien, die aus den Teilen der Welt kämen, wo es brenne. Er halte es für wichtig, diese Menschen in Sundern willkommen zu heißen, und für richtig, dass eins der reichsten Länder der Welt ihnen helfe. „Ich hoffe, Sie sehen das genau so!“, sagte er an die Anwohner gewandt.
Bürgermeister gibt Kosovo-Fernsehen Interview
Lins sprach aber auch die nicht begründeten Fälle an, insbesondere die aktuell so zahlreichen Asylsuchenden aus dem Kosovo. Denen werde derzeit von Werbern versprochen, das es hier Arbeit gebe und ihnen gut gehen werde, so Lins. Er werde deshalb am Freitag einem Fernsehsender aus dem Kosovo ein Interview geben und dabei den Menschen dort sagen, sie sollten sich die vielen tausend Euro, die eine Einreise nach Deutschland kostet, sparen, denn das Schlaraffenland, dass ihnen versprochen werde, gebe es hier nicht. Stephan Urny fügte hinzu, dass die Anerkennungsquote für Asylbewerber aus dem Kosovo bei einem Prozent liege. „Der Rest wird wieder gehen müssen.“ Es sei allerdings realistisch, mit einem halben Jahr zu rechnen, bis es soweit sei.
Dank an viele ehrenamtliche Helfer
Er hoffe, dass die Unterbringung der Flüchtlinge in der ehemaligen Schule möglichst reibungslos klappe, sagte Urny machte ebenso wie Lins deutlich, dass sie „ganz dankbar“ sind für die wichtige und vielfältige Unterstützung durch ganz viele ehrenamtliche Unterstützer in der Stadt.