Arnsberg. Knapp 15 Monate nach dem Raubüberfall auf den Aldi-Markt am Arnsberger Schützenhof wurden die beiden Täter zu Freiheitsstrafen verurteilt. Die Jugendkammer des Arnsberger Landgerichts – zuständig, weil ein Täter zum Tatzeitpunkt erst 17 war – fällte ihr Urteil bereits am ersten von zwei terminierten Prozesstagen und verurteilte den damals 31 jahre alten Täter wegen schweren Raubes zu fünf Jahren Haft, den jüngeren zu drei Jahren Jugendstrafe.
Maskiert und mit Pfefferspray „zur Tierabwehr“
Kurz vor Weihnachten 2012 hatten die Männer, die von staatlichen Unterstützungen lebten und Geld unter anderem für Weihnachtsgeschenke brauchten, kurz vor Geschäftsschluss gegen 20.40 Uhr maskiert und ausgerüstet mit Softair-Pistolen und Pfefferspray „zur Tierabwehr“ den Aldi-Markt betreten. Sie trafen dort eine Verkäuferin, die gerade den Laden reinigte, und den Filialleiter an, den sie aufforderten, Geld herauszugeben. Die Ausbeute für die Räuber war allerdings enttäuschend. Aus dem Tresor konnten sie lediglich drei Geldkassetten mit Wechselgeld mitnehmen. Das Urteil geht von einer Beute von lediglich 1500 Euro aus, nachdem in der Anklage noch 3000 Euro standen.
Beide Täter sind bereits vorher mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, der ältere hat bereits rund elf jahre in Haft gesessen. Bei beiden bildete das Gericht unter Vorsitz von Willi Erdmann Gesamtfreiheitsstrafen unter Einbeziehung anderer Verurteilungen. Die Urteile blieben damit am unteren Ende des Strafrahmens für schweren Raub. Ein Zeichen der Hoffnung für noch junge Menschen, sagte der Vorsitzende, auch wenn die Sozialprognosen nach deren bisherigen schweren Lebenswegen nicht besonders gut seien.