Arnsberg. Nicht wundern, wenn Sie demnächst jemanden sehen, der in Arnsberg sein Smartphone kräftig schüttelt und dann gespannt aufs Display schaut. Die Person hat vermutlich eine virtuelle Schneekugel in Gang gesetzt und wartet nun, dass die rieselnden Schneeflocken zu Boden fallen und möglichst den Blick frei geben auf einen von 1400 attraktiven Sofortgewinnen. Möglich macht dies die neue und innovative Arnsberger Adventskalender-App, die mit gleich vier Funktionen – neben dem Gewinnspiel auch noch mit Grußbotschaften, Rabatt-Gutscheinen und einem Veranstaltungskalender – die Wartezeit auf das Fest verkürzen und zugleich noch Werbung für Arnsberg machen soll.
Moderner Adventskalender ist digital
Viel habe sich getan, seit Sauerländer Eltern mit Kreide 24 Striche auf die Tür malten und ihre Kinder jeden Tag einen davon wegwischen durften. Bürgermeister Hans-Josef Vogel gab bei der Vorstellung der App im Rathaus einen Rückblick auf über 150 Jahre Adventskalender-Geschichte. Auf die Zählhilfe aus Kreidestrichen oder auch Strohhalmen in der Weihnachtskrippe folgten Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Arnsberg die ersten gedruckten Adventskalender, zunächst nur mit Bildchen hinter den Türchen, später auch mit kleinen Schokoladenstücken. Und jetzt gibt es den digitalen Adventskalender, „denn die Geschichte des Adventskalenders ist auch die Geschichte der Veränderung unserer Medien,“ so Vogel.
Gesamtstädtisch, interkommunal und von Sponsoren getragen
„Wir müssen die Sprache und die Medien der jungen Menschen nutzen, wenn wir sie erreichen wollen,“ sagte auch Bernd Lepski, Chef der Arnsberger Wirtschaftsförderung, der aber auch betont, dass der Adventskalender an sich generationenübergreifend positiv besetzt sei und damit ein ideales Objekt, Arnsberg positiv in Erinnerung zu bringen, vor allem, da es gelungen sei, alle Werbegemeinschaften der Stadt zum mitmachen zu bewegen. Auch für den Bürgermeister sind es drei Punkte, die ihm bei der Adventskalender-App besonders gut gefallen: „Es ist ein interkommunales Projekt, es ist ein gesamtstädtisches Projekt und es ist ein Sponsorenprojekt.“ Denn Arnsberg hat sich mit Meschede die technische Entwicklung der App geteilt und neben den Werbegemeinschaften noch die Sparkasse und die Veltins-Brauerei, das Nass, Fort Fun und die Villa Wesco als Großsponsoren ins Boot geholt.
1400 attraktive Sofortgewinne
Die Sponsoren haben die 1400 Gewinne im Wert von über 12.000 Euro zur Verfügung gestellt. Es gibt von Fort Fun Abenteuerland 107 Eintrittskarten in der Saison 2016, vom Nass 368 Gutscheine für Eintritt ins Bad oder in die Sauna, von der Villa Wesco 150 Gutscheine, von den Werbegemeinschaften „Aktives Neheim“, VGH Hüsten, Verkehrsverein Arnsberg und „Wir in Arnsberg“ insgesamt 185 Einkaufsgutscheine und von der Veltins-Brauerei neben 600 Sixpacks auch 4x2 Schalke-Karten. Die Sofortgewinne werden vom 1. bis 24. Dezember täglich ausgespielt. Jeder kann einmal pro Tag mitspielen und erfährt sofort, ob er gewonnen hat. Über die App kommt man zur Schneekugel, die tatsächlich erst dann ihre Flocken fallen lässt, wenn das Smartphone kräftig geschüttelt wird. „persönlich anmelden muss man sich erst, wenn man tatsächlich gewonnen hat“, sagt Andreas Wolff, der die App entwickelt hat und technisch, und er versichert, dass es seines Wissens im letzten Jahr in ganz Deutschland noch keine Adventskalender-App mit diesem Funktionsumfang gegeben habe.
Grußbotschaften mit Vereinsvideos
Karin Glingener vom Bürgermeisterbüro hat einiges unternommen, um diese Funktionen mit Inhalt zu füllen. So wurde ein Vielzahl von Vereinen in der Stadt – Schützen und Karnevalisten, Musikvereine und Chöre, Sportler und viele andere mehr- sowie alle Schulen und Kindergärten angeschrieben, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit einem 45 bis 60 Sekunden langen Video zu präsentieren, das dann von den App-Nutzern als Grußbotschaft verschickt werden kann. Weil dies durchaus etwas Arbeit macht und die Adventskalender-App noch unbekannt war, matte Karin Glingener diesmal noch nicht die Qual der wahl, sondern kann alle teilnehmenden Vereine jeweils an einem Tag an den Start schicken. Sie und Andreas Wolff sind allerdings überzeugt, dass sich das im kommenden Jahr ändern wird.
Gutscheine von Händlern und Gastronomen
Über die Werbegemeinschaften sind auch die Einzelhändler und Gastronomen der Stadt angesprochen worden, um ihnen die Möglichkeit zu einer Gutschein-Aktion zu geben. So gibt es Angebote wie zum Beispiel „Für 49 Euro einkaufen und 10-Euro-Gutschein kassieren“. 18 Geschäfte machen bereits mit, weitere können jederzeit einsteigen. Im vierten Bereich der App gibt es schließlich einen Veranstaltungskalender für die Zeit von Mitte November is Ende Januar. Es sind keine anderen Termine als die, die der Stadt gemeldet wurden und bereits im Online-Kalender der städtischen Webseite stehen. Mit der App werden sie aber bequemer serviert, da diese automatisch auf den aktuellen Tag springt. Zudem gibt es bequeme Links zur Webseite und zum Telefon des Veranstalters.
Im App-Store ist noch Geduld gefragt
Die Arnsberger Advntskalender-App soll, so Andreas Wolff, spätestens am Mittwoch morgen freigeschaltet sein. Er ist zuversichtlich, dass sie dann für alle Besitzer eines Android-Smartphones im Google-Playstore herunterladbar ist. Für Apple-Kunden mit IOS-System werde es wohl eher etwas länger dauern, bis die Arnsberg-App im App-Store auftaucht, mein Andreas Wolff. Weil Apple jede neue App einer Prüfung unterziehe, gebe es im Weihnachtsgeschäft eine einigermaßen lange Wartezeit in Irland. Noch sind es ja knapp drei Wochen bis zum 1. Dezember. Für die Fotografen haben die App-Macher Karin Glingener und Andreas Wolff ihre Smartphones schon mal kräftig zur Probe geschüttelt. „Ich bin gespannt, wie gut die App performt,“ sagt der Techniker, der sich schon aufs Feedback freut. Denn Gewinnern ist ihr positives Feedback sicher. Sie können sich ihre Gewinne bis zum 13. Januar im Rathaus abholen.