Erneut steht die Neheimer Zwockelgruppe vor der großen Herausforderung, ihr zukünftiges Bestehen zu sichern. Die Elterninitiative besteht schon seit über 25 Jahren und bietet den Kleinsten schon seit 1995 einen sanften Einstieg in die Fremdbetreuung, und damit eine zusätzliche Alternative zum Kindergarten oder Tagesmutter. Hier können bis zu 10 Kinder an drei Vormittagen in der Woche, mit anderen Kindern spielen, singen, basteln, toben und turnen, und somit spielerisch ein erstes Sozialverhalten in einer überschaubaren Gruppe, einüben. Die zwei Betreuerinnen – Jutta Ditz und Maria Blöink – kümmern sich „mit Herzblut“ um die in der Regel 2–3‑jährigen Kinder, die die Spielgruppe bis zum Kindergarteneintritt besuchen. Beide haben gemeinsam vor über 9 Jahren die Betreuung der Gruppe übernommen. Diesen Sommer möchte sich Maria Blöink allerdings in den Ruhestand verabschieden. „Wir werden sie und ihre herzliche, fröhliche, aufgeschlossene und musikalische Art sehr vermissen!!!“, so heißt es auf der Internetseite der Zwockelgruppe (www.zwockelgruppe.de).
Die „Zwockel“ suchen eine*n staatlich anerkannte*n Erzieher*in
Seit Monaten versucht die Elterninitiative, bisher vergeblich, Ersatz für Maria Blöink zu finden. „Wir haben schon fast alles versucht“, so Jutta Ditz im Gespräch. Gesucht wird ein*e staatlich anerkannte*r Erzieher*in. Die Stelle ist als Minijob mit 12 Stunden in der Woche ausgeschrieben. „Vielleicht jemand der nach einer langen Pause wieder nebenbei tätig werden möchte, oder kurz vor der Rente steht, und doch noch nicht ganz in den Ruhestand gehen möchte“, überlegt die 2. Vorsitzende – Christina Rairoux – im Gespräch. Alle Bekannten und Verwandten wurden mobilisiert, die Stelle wurde online beworben, sie ist bei der Bundesagentur für Arbeit ausgeschrieben, und es haben auch Gespräche mit der Stadt Arnsberg stattgefunden, aber bisher hat sich noch niemand gefunden.
Betreuungsplätze benötigt – Stadt Arnsberg versucht zu helfen
Die Stadt Arnsberg ist an der Erhaltung von Betreuungsangeboten im frühkindlichen Bereich gelegen, so Fabian Schrieck, Mitarbeiter im Fachdienst Kindertagesbetreuung der Stadt Arnsberg, im Gespräch. Auch im kommenden Kindergartenjahr ist der Bedarf an Kita- und Tagespflegeplätzen höher als das Angebot. Aufgrund des großen Bedarfes an Betreuungsplätzen, wurde schon vor ca. 2 Jahren (April 2019) ein ausführlicher Maßnahmenkatalog für den Ausbau der Arnsberger-Betreuungslandschaft für Kinder im Alter von 0–6 Jahren beschlossen. Mit Hilfe des „Masterplan Kindertagesbetreuung“, der Stadt Arnsberg, konnten in diesem Zeitraum insgesamt 255 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden. Zusätzlich sind 7 neue Großtagespflegestellen mit insgesamt 93 Betreuungsplätzen entstanden. Dennoch gibt es für 2021 Rund 160 Plätze zu wenig (Schätzung, Stand 03.2021). Die Zwockelgruppe hilft den ungedeckten Bedarf zu reduzieren, und bereichert die Stadt Arnsberg mit einer weiteren, alternativen Betreuungsmöglichkeit. Die Stadt Arnsberg ist weiterhin auf der Suche nach Lösungen. Erste Versuche eine Lösung zu finden, waren bisher glücklos, so Schrieck.
Zwockelgruppe stand schon einmal vor dem Aus
Bereits 2015 musste der Verein um seine Existenz bangen, weil die Zwockelgruppe ihre damaligen Räumlichkeiten im Pfarrheim an der Neheimer Goethestraße, aufgrund von Umbauplänen, verlassen musste. Nach langer Suche konnte die Stadt Arnsberg eine Lösung anbieten, und stellt der Gruppe seitdem Räumlichkeiten in der Gemeinschaftsgrundschule Moosfelde zur Verfügung. Nun drücken alle die Daumen, dass es auch dieses Mal beim Bangen bleibt, und ein*e Nachfolger*in für Maria Blöink gefunden wird, so dass sie guten Gewissens ihren Ruhestand genießen kann, und die Kinder der Zwockelgruppe ihre Gruppe behalten und weiterhin gemeinsam spielen, basteln und toben können.