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Der Glockenturm in Arnsberg erstrahlt mit neuem Lichtkonzept

Neben dem Glo­cken­turm sind auch die Kapel­le und der Brun­nen Teil des neu­en Licht­kon­zepts. (Foto: Dilek Stadtler)

Arns­berg. Am gest­ri­gen Mon­tag, den 02. August, hat Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner gemein­sam mit dem Licht­pla­ner Her­bert Cybuls­ka aus Frank­furt, die Licht­in­stal­la­ti­on des Glo­cken­turms Arns­berg und der St.-Georgs-Kapelle in Arns­berg im Rah­men des Kul­tur­som­mers 2021 offi­zi­ell an die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Stadt Arns­berg übergeben.

Beleuchtungskonzept mit großem Wiedererkennungswert

„Licht hat seit jeher eine gro­ße Bedeu­tung für die Men­schen.“, so Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner in einer Anspra­che zu Beginn der Ver­an­stal­tung. Es sti­mu­liert Emo­tio­nen und kann bei­spiels­wei­se bewir­ken, dass wir uns wohl oder unwohl füh­len, so Bitt­ner weiter.

Die nun eröff­ne­te und ein­ge­weih­te Beleuch­tung des Glo­cken­turms hat einen gro­ßen Wie­der­erken­nungs­wert, sowohl für uns Arns­ber­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, als auch für die Tou­ris­ten, die die Regi­on besu­chen, so Bittner.

Ein gro­ßer Dank gilt allen Betei­lig­ten, die die­ses Pro­jekt schluss­end­lich ermög­licht haben, und ein beson­de­rer Dank gilt dem Unter­neh­men „Cybuls­ka + Part­ners Light­ing Solu­ti­ons“ für die Idee und die Umset­zung der beson­de­ren Beleuchtung.

Die Turm­spit­ze wird mit Hil­fe von fünf hoch­prä­zi­sen Pro­jek­to­ren und 40 klei­nen Son­der­leuch­ten beleuch­tet. (Foto: Dilek Stadtler)

Lichtkünstler Herbert Cybulska – von der Idee bis zur Verwirklichung

Im Anschluss an die­se ein­lei­ten­den Wor­te hat der Licht­künst­ler Her­bert Cybuls­ka per­sön­lich vor Ort das Kon­zept von der Idee bis zur Umset­zung vor­ge­stellt und erläutert.

Die Beleuch­tung schließt neben dem Glo­cken­turm, auch die Kapel­le und den Brun­nen (unter­halb der Stadt­ka­pel­le), ein. Im Bereich des Brun­nens hat sich das Frank­fur­ter Büro von dem The­ma „Geschich­ten“ und „Mär­chen“ inspi­rie­ren las­sen. Im Brun­nen­be­reich wur­den hier­für zwei Wand­leuch­ten, sowie zwei wei­te­re Leuch­ten inner­halb der „dunk­len“ Kam­mer, die somit „von innen her­aus“ leuch­tet, instal­liert. Auch die Kapel­le leuch­tet von innen her­aus, und wird so von „innen her­aus leben­dig“, so Cybulska.

Im Bereich der Trep­pen hat Cybuls­ka mit sei­nem Team eben­falls eine Beleuch­tungs­lö­sung umge­setzt, die pra­xis­taug­lich ist, d.h., die aus­rei­chend Licht bie­tet, aber gleich­zei­tig ange­nehm und nicht-stö­rend oder gar blen­dend wirkt.

Schattenspiel in der Durchfahrt

Unter­halb des Turms, in der Durch­fahrt, hängt eine Leuch­te, die ein Schat­ten­spiel in der Struk­tur auf das Innen­ge­wöl­be der Durch­fahrt wirft. Hier­für wur­de eine Son­der­lö­sung in Auf­trag gege­ben. Das Licht die­ser Leuch­te bie­tet eine ange­neh­me Wär­me, eine gute Farb­wie­der­ga­be und ins­ge­samt eine gute Licht­qua­li­tät, und hat somit einen beson­de­ren Wohl­fühl­fak­tor, erläu­tert Cybulska.

(v.l.n.r.:) Dani­el Lit­ver, Elek­tro­tech­ni­ker bei der Stadt Arns­berg, Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner, Michae­la Röb­ke, Fach­be­reichs­lei­tung Pla­nen, Bau­en und Woh­nen und Fach­dienst­lei­tung, Stadt­um­bau und Stadt­er­neue­rung der Stadt Arns­berg und Licht­pla­ner Her­bert Cybuls­ka zur Über­ga­be der Licht­in­stal­la­ti­on an die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Stadt Arns­berg. (Foto: Dilek Stadtler)

Hochpräzise Projektoren bestrahlen ausschließlich den Turm

Der Turm sel­ber war eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung. Die Turm­spit­ze wird von ins­ge­samt 5 hoch­prä­zi­sen Pro­jek­to­ren ange­strahlt. Ziel dabei war es, aus­schließ­lich den Turm anzu­strah­len, und nicht auch drum her­um zu strah­len, und somit nur wenig Stör­ein­flüs­se auf die Tier­welt zu haben: Mög­lichst kein Licht soll­te in den Nacht­him­mel streu­en, die Turm­fal­ken und ande­re Nacht­tie­re nicht irri­tiert, aber der Turm weit­hin sicht­bar sein.

Hier­für wur­de in einem auf­wen­di­gen Ver­fah­ren die Sil­hou­et­te des Tur­mes auf­ge­zeich­net und in Spe­zi­al-Objek­ti­ven für die Pro­jek­to­ren ver­baut. Die­se so genann­ten „Gobos“ sind so bedampft, dass das Licht der Schein­wer­fer nur an die gewünsch­ten Stel­len pro­ji­ziert wird. In einem spe­zi­el­len Ver­fah­ren wur­den „Gobos“ gefer­tigt, die wie ein Dia das Licht exakt auf den Turm begren­zen, was in meh­re­ren Anläu­fen immer wie­der opti­miert wer­den muss­te. Die Nist­plät­ze für Fal­ken wur­den dabei exakt ausgeschnitten.

Zusätz­lich zu den 5 Pro­jek­to­ren wur­den am Turm­helm durch einen Fas­sa­den­klet­te­rer 40 klei­ne Son­der­leuch­ten mon­tiert, die den Schie­fer­be­lag mit einem Streif­licht auf­hel­len. Auch hier wur­de dar­auf geach­tet, dass so gut wie kein Neben­licht in den Nacht­him­mel gestreut wird, und die Natur und die Tie­re damit mög­lichst wenig in Mit­lei­den­schaft gezo­gen werden.

Die Licht­far­ben sind von der Manu­fak­tur, die die­se Leuch­ten für Arns­berg maß­ge­schnei­dert hat, nach Pro­ben mit der Stadt und dem Licht­pla­ner exakt auf das Grau der Schie­fer­zie­gel abge­stimmt wor­den. Es gib einen wär­me­ren und einen küh­le­ren Ton. Durch einen durch­ge­hen­den Wech­sel der bei­den Töne ist die Turm­zwie­bel per­ma­nent in Bewe­gung. Es ergibt sich somit kein star­res Bild, son­dern eine Abfol­ge von Bil­dern, die den Turm ein Stück weit leben­dig wir­ken las­sen, so Cybulska.

Auch die Nischen im Turm, Maria-Sta­tue (Nord­sei­te) und „alte Later­ne“ (Süd­sei­te) sind u.a. mit einer Hin­ter­grund­be­leuch­tung aus­ge­stat­tet, deren Far­be sich per­ma­nent ändert.

Beleuchtung schaltet sich um Mitternacht aus

Die Betriebs­zei­ten für die Beleuch­tung wur­den ange­passt: „Nachts um 24 Uhr wird abge­schal­tet – mit Rück­sicht auf die nächt­li­che Fau­na – es sei denn, es gibt was zu fei­ern, dann geht das Spiel län­ger“, erklärt Licht­pla­ner Cybuls­ka. Die Pro­jek­to­ren auf den Stra­ßen­la­ter­nen an Nord und Süd­sei­te kön­nen mit­tels Funk ange­steu­ert wer­den, und somit kann bei­spiels­wei­se an Fest­ta­gen ein ande­rer Licht­wech­sel, oder an beson­de­ren Fei­er­ta­gen, an denen die Stim­mung gedämpft ist, ein küh­le­res, und somit pas­sen­de­res Licht, ein­ge­stellt wer­den, so Cybulska.

Licht­künst­ler Her­bert Cybuls­ka von „Cybuls­ka + Part­ners Light­ing Solu­ti­ons“ erläu­tert im Rah­men der Ver­an­stal­tung den Ent­ste­hungs­pro­zess der neu­en Licht­in­stal­la­ti­on. (Foto: Dilek Stadtler)

Umsetzung war ein langer Prozess

Ins­ge­samt hat Cybuls­ka anschau­lich ver­deut­licht, war­um die Umset­zung der Plä­ne sei­nes Frank­fur­ter Büros eine län­ger­fris­ti­ge Her­aus­for­de­rung war. Gro­ber Natur­stein, der durch­bohrt wer­den muss­te, recht alter Schie­fer, des­sen Durch­boh­rung unge­wiss war, Son­der­an­fer­ti­gun­gen, das Aus­klü­geln eines Befes­ti­gungs-Kon­zepts mit den vor­han­de­nen Mög­lich­kei­ten rund um den Glo­cken­turm, waren eini­ge von vie­len Pro­ble­men und Hür­den, die das Unter­neh­men von Cybuls­ka gemein­sam mit dem Büro für Stadt­ent­wick­lung und Stadt­er­neue­rung der Stadt Arns­berg ein ums ande­re Mal über­win­den und lösen konnte.

Bereits im Mai 2017 hat­ten „Cybuls­ka + Part­ners Light­ing Solu­ti­ons“, Frank­furt den Zuschlag für ihr Kon­zept bekom­men, nun konn­te es end­lich, nach einem mehr­wö­chi­gen Test­lauf, der mit Bra­vour bestan­den wur­de, offi­zi­ell über­ge­ben werden.

Die Umset­zung der Beleuch­tung am Glo­cken­turm selbst konn­te erst im Okto­ber 2019 begon­nen wer­den. Sie wur­de nach einer erneu­ten Aus­schrei­bung Ende 2020 an die Fa. „Light­li­ve“ aus Köln ver­ge­ben, die das Pro­jekt bis zur Fina­li­sie­rung im Früh­jahr 2021 begleitete.

Lichtkonzept – beeindruckend und polarisierend?

Die Stim­mung der anwe­sen­den Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­rer war geprägt von gro­ßem Inter­es­se und posi­ti­vem Ein­druck vom Schaf­fens­pro­zess und der ver­wen­de­ten Tech­nik. Eini­ge Anwe­sen­de kri­ti­sier­ten, dass das Licht, vor allem im Ver­gleich zu ande­ren beleuch­te­ten Objek­ten der Stadt, zu kühl sei. Bür­ger­meis­ter Bitt­ner hat hier­für gro­ßes Ver­ständ­nis, denn eine der­ar­ti­ge Licht­in­stal­la­ti­on ist, wie vie­les ande­re auch, im End­ef­fekt Geschmacks­sa­che, so Bitt­ner, die beein­dru­cken, aber auch pola­ri­sie­ren kann.

 

 

 

 

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