Sundern/Amecke. In der Diskussion um die Ferienhausanlage der Fa. HELMA liefert jetzt der BUND, namentlich Klaus Korn aus Sundern, neue Nahrung in der Sache. Dem BUND geht es dabei in seiner Presseerklärung um die Flächenverbrauch und den negativen Einfluss auf das bestehende Öko-Symstem. Dazu schreibt Klaus Korn vom BUND im Wortlaut:
Stellungnahme im Wortlaut
„Der BUND lehnt den Bau der Ferienhausanlage Amecke eindeutig ab. Wir haben eine weltweite Klima- und Artenkrise. In Nordrhein- Westfalen gibt es etwa 40000 Pflanzen- Pilz- und Tierarten. Davon sind 45 Prozent vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Ein Grund dafür ist der ungebremste Flächenverbrauch. In Deutschland werden jeden Tag 56 ha für Siedlungs- und Straßenbau ausgewiesen.
„Täglich 56 ha Flächenverbrauch “
Der massive Flächenverbrauch für eine derartige Anlage ist nicht mehr zeitgemäß und daher müssen aus unserer Sicht sämtliche Planungen eingestellt werden. Auf der Fläche der geplanten Ferienhausanlage ist in den vergangenen Jahren eine wertvolle Vorwaldstufe herangewachsen, die vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum gegeben hat. Im Mai wurden hier von der Helma GmbH illegale Rodungen während der Brutzeit beauftragt und von einem Lohnunternehmer ausgeführt.
„Gesetzlich geschützte Biotope“
Dabei ist neu entstehender Wald ein wichtiger CO-2-Speicher und Bremse gegen den Klimawandel. Zudem befinden sich im Plangebiet zwei gesetzlich geschützte Biotope mit der Leitart Dunkers Quellschnecke. Es ist zu befürchten, dass bei den Bauarbeiten die Grundwasserströme geschädigt werden und die Quellen versiegen.
Die Stadt Sundern muss sich endlich ihrer Verantwortung stellen und ihren Beitrag zur Eindämmung der Klimaerwärmung und des Artensterbens leisten. Ein Weiter-So wie bisher darf es nicht geben, es muss jetzt gehandelt werden.“
(Quelle: BUND, Klaus Korn, Sundern)
Eine Antwort
Seit nunmehr 16 Jahren wird die Bürgerschaft der Stadt Sunden durch das inkonsequente und vernunftwidrige politische Handeln dieser Stadt in ihrer Geduld auf das Härteste geprüft.
Klaus Korn, der hier für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Stellung bezieht, war auch jahrelang für die Grünen im Rat der Stadt Sundern aktiv.
Er hat sich immer standhaft und konsequent mit seinem damaligen Parteikollegen im Rat (Matthias Schulte-Huermann) dezidiert und fachlich gut begründet gegen das Ferienhausprojekt Amecke ausgesprochen (im Gegensatz zu den heute aktiven Grünen) und auch stets dagegen gestimmt, – sie wurden deshalb damals tatsächlich sogar schon einmal öffentlich von anderen Ratsmitgliedern für ihre „respektable Haltung und Weitsicht“ gelobt, da schon mehrmals aus dem inkonsequenten Handeln des Rats heraus, wie heute wieder, „die Hütte brannte“! Mehrmals wurden damals schon von Klaus Korn und Matthis Schulte-Huermann vorausschauend Grenzen aufgezeigt, die besser nicht überschritten werden sollten, – sie wurden aber fortwährend, wie leider von vielen Entscheidungsträgern auch heute noch, ignoriert.
Die politischen Fehlentscheidungen der vor mehr als 16 Jahren konzipierten Planung zum Ferienhausgebiet Amecke manifestierten sich in dem in vielerlei Hinsicht fehlerhaften Bebauungsplan A26. Dieser fragwürdige Bebauungsplan darf und kann nach der Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Veränderungssperre durch das Gericht (OVG Münster) niemals „reanimiert“ werden.
Wenn die aktuelle Kommunalpolitik immer noch, nach einer derart langen und schmerzhaften Leidensgeschichte, an solchen anachronistischen, einer dermaßen grob das Gemeinwohl schädigenden Planung festhält, dann ist das niemandem, keinem normal denkenden Menschen mehr verständlich zu vermitteln.
Hermann‑J. Jürgensmeier