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Bürgermeister: In Sundern gibt es keine Übergriffe

Sun­dern. „Bis zum heu­ti­gen Tage gibt es in Sun­dern kei­ne Über­grif­fe durch Men­schen auf der Flucht,“ sag­te Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del im Rah­men der Monats­pres­se­kon­fe­renz der Stadt und beklag­te zugleich „schlim­me und bös­ar­ti­ge Gerüch­te“, die auch in sozia­len Medi­en ver­brei­tet wür­den, und die „alles ande­re als ein Spaß“ seien.

„Bösartige Gerüchte“ alle widerlegt

Bei der Polizei sind weder Übergriffe noch Zechprellereien bekannt. (Foto: oe)
Bei der Poli­zei sind weder Über­grif­fe noch Zech­prel­le­rei­en bekannt. (Foto: oe)

Bro­del sag­te, er sei mit Hil­fe der Poli­zei allen Gerüch­ten gezielt nach­ge­gan­gen und nichts habe sich bewahr­hei­tet. Eine Frau, die in Hach­en angeb­lich von drei Män­nern ange­gan­gen wor­den sein soll, sei nach eige­nen Anga­ben von zwei Män­nern ein­fach nur ange­spro­chen wor­den. Nur Zeu­gen, die die Sze­ne aus der Distanz beob­ach­tet haben, hät­ten mehr dar­aus gemacht. Die Behaup­tung, dass Men­schen auf der Flucht 3000 Euro im Monat bekä­men, sei ein­fach nur bös­ar­tig, eben­so Berich­te über Zech­prel­ler, die sich bei Sun­derner Wir­ten den Bauch voll schla­gen und mit den Wor­ten „Mama Mer­kel zahlt!“ ver­schwin­den wür­den. Bei der Poli­zei sei nicht ein ein­zi­ger Vor­fall in die­ser Art bekannt.

Zahlen und Fakten sprechen für Sicherheit in Sundern

Der Bür­ger­meis­ter sag­te, dass sich nach den Vor­fäl­len in Köln auch in Sun­dern die Stim­mungs­la­ge und das wich­ti­ge sub­jek­ti­ve Sicher­heits­ge­fühl ein biß­chen gedreht hät­ten. Doch dem stün­den Zah­len, Daten und Fak­ten gegen­über. Deutsch­land sei nach wie vor eins der sichers­ten Län­der der Welt und Sun­dern eine der sichers­ten Städ­te Deutsch­lands. Und gefühl­te Unsi­cher­hei­ten in der Dun­kel­heit in Unter­füh­run­gen, auf schlecht beleuch­te­ten Wegen oder im Umfeld von Spiel­hal­len habe es vor­her auch schon gege­ben. „Bis­her leben wir in Sun­dern fried­lich zusam­men,“ sag­te Bro­del. Und er glau­be, dass das auch so blei­ben wer­de, wenn sich die Zahl der Men­schen auf der Flucht noch verdoppele.

Aufnahmequote zur Zeit übererfüllt

Wie sich die Zahl der Neu­an­kömm­lin­ge in den nächs­ten Wochen tat­säch­lich ent­wi­cke­le, dass kön­ne nie­mand sagen, sag­te der Bür­ger­meis­ter. Auf jeden Fall habe Sun­dern sei­nen Job bis­her gut gemacht und mit der­zeit 660 Men­schen auf der Flucht sei­ne Auf­nah­me­quo­te der­zeit zu 103,61 Pro­zent erfüllt. Des­halb gebe auch die Zusa­ge des Lan­des, dass zunächst ein­mal die Kom­mu­nen dran sei­en, die deut­lich unter ihren Quo­ten liegen.

Wohnungen für junge Männer dringend gesucht

Bei der Ver­sor­gung der Flücht­lin­ge mit Wohn­raum sei man dank der her­vor­ra­gen­den Arbeit von Fach­be­reichs­lei­ter Ste­phan Urny und sei­nen Mit­ar­bei­tern und der Unter­stüt­zung der Sun­derner Bevöl­ke­rung „vor die Lage gekom­men“. Ein drin­gen­des Pro­blem gebe es aller­dings noch. Es feh­le Wohn­raum für allein­ste­hen­de jun­ge Män­ner, so der Bür­ger­meis­ter. Ide­al wären Drei-Zim­mer-Woh­nun­gen, in denen jeweils sechs jun­ge Män­ner unter­ge­bracht wer­den könnten.

Bald erster Minderjähriger in Gastfamilie

Von den der­zeit 660 Men­schen auf der Flucht sind 191 Kin­der und Jugend­li­che unter 18 Jah­ren. Zwölf davon leben ohne ein Eltern­teil in Sun­dern, wovon sie­ben einen ande­ren Ver­wand­ten – Onkel, Tan­te oder erwach­se­ne Geschwis­ter –  als Vor­mund haben. Die rest­li­chen fünf sind der­zeit noch in Jugend­hil­fe­ein­rich­tun­gen in Arns­berg, wo sie das Clea­ring­ver­fah­ren durch­lau­fen. Ein 14-Jäh­ri­ger soll in Kür­ze in eine Gast­fa­mi­lie in Sun­dern wech­seln, die ande­ren wer­den vor­aus­sicht­lich in einer ambu­lant betreu­ten Wohn­grup­pe unter­ge­bracht. Da bereits 14 wei­te­re Jugend­li­che ohne Eltern ange­kün­digt sind, ist Fach­be­reichs­lei­ter Mar­tin Hustadt froh, das bereits fünf Gast­fa­mi­li­en zur Ver­fü­gung ste­hen und wei­te­re Inter­es­se bekun­det haben.

Zwei neue Auffangklassen am Gymnasium

(Foto: knipseline / pixelio.de)
(Foto: knip­se­li­ne / pixelio.de)

Unter den der­zeit 69 noch nicht schul­pflich­ti­gen Kin­dern sind 23, die im Som­mer ein­ge­schult wer­den. Davon besu­chen bis­her aller­dings nur neun einen Kin­der­gar­ten. Es sei eine wich­ti­ge Auf­ga­be, auch die rest­li­chen 14 noch kurz­fris­tig unter­zu­brin­gen, damit sie Kon­takt mit Gleich­alt­ri­gen bekom­men und Deutsch ler­nen, so Hustadt. Von den der­zeit 122 schul­pflich­ti­gen Kin­dern gehen inzwi­schen rund 80 Pro­zent in die Schu­le. Hier sei es gelun­gen, die War­te­zeit auf vier bis maxi­mal acht Wochen zu sen­ken, so Hustadt. Ein­mal monat­lich gebe es ein Tref­fen aller Schul­lei­ter, bei dem bera­ten wer­de, wer auf wel­che Schu­le kom­me. Mit dem am 1. Febru­ar begin­nen­den zwei­ten Schul­halb­jahr wer­den neben den bestehen­den Auf­fang­klas­sen an der Haupt- und der Real­schu­le zwei neue Auf­fang­klas­sen am Gym­na­si­um ein­ge­rich­tet, die 30 Schü­ler auf­neh­men. „Die von der Bezirks­re­gie­rung finan­zier­ten zusätz­li­chen Stel­len konn­ten auch mit Päd­ago­gen mit Son­der­aus­bil­dung besetzt wer­den,“ so Hustadt. In allen Auf­fang­klas­sen steht mor­gens zunächst drei Stun­den kon­zen­trier­ter Deutsch­un­ter­richt auf dem Stun­den­plan. Danach geht es drei Stun­den in den regu­lä­ren Unter­richt mit Gleichaltrigen.

Integration Point kann in Sundern sofort loslegen

Wich­tig für den sozia­len Frie­den in der Stadt sei es vor allem auch, die Men­schen auf der Flucht schnell in den Arbeits­markt zu inte­grie­ren, so Bro­del. Des­halb sei es „eine rich­tig gute Sache“, dass der Inte­gra­ti­on Point der Bun­des­an­stalt für Arbeit mit kreis­weit drei Mit­ar­bei­tern in der nächs­ten Woche mit der Arbeit anfan­ge. „Die kön­nen hier in Sun­dern sofort los­le­gen,“ so der Bür­ger­meis­ter, denn das Bür­ger­netz­werk habe bereits 180 Men­schen erfasst. Die von der Bun­des­an­stalt sei­en rich­tig über­rascht gewe­sen über die gute Vor­ar­beit, so Bro­del. Gute Arbeit, die sich auch zur Arns­ber­ger Bezirks­re­gie­rung rum­ge­spro­chen hat. Denn die hat Sun­dern für eine Unter­su­chung, die in Kür­ze star­ten soll, als Modell­kom­mu­ne ausgesucht.

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