Sundern. „Bis zum heutigen Tage gibt es in Sundern keine Übergriffe durch Menschen auf der Flucht,“ sagte Bürgermeister Ralph Brodel im Rahmen der Monatspressekonferenz der Stadt und beklagte zugleich „schlimme und bösartige Gerüchte“, die auch in sozialen Medien verbreitet würden, und die „alles andere als ein Spaß“ seien.
„Bösartige Gerüchte“ alle widerlegt
Unter den derzeit 69 noch nicht schulpflichtigen Kindern sind 23, die im Sommer eingeschult werden. Davon besuchen bisher allerdings nur neun einen Kindergarten. Es sei eine wichtige Aufgabe, auch die restlichen 14 noch kurzfristig unterzubringen, damit sie Kontakt mit Gleichaltrigen bekommen und Deutsch lernen, so Hustadt. Von den derzeit 122 schulpflichtigen Kindern gehen inzwischen rund 80 Prozent in die Schule. Hier sei es gelungen, die Wartezeit auf vier bis maximal acht Wochen zu senken, so Hustadt. Einmal monatlich gebe es ein Treffen aller Schulleiter, bei dem beraten werde, wer auf welche Schule komme. Mit dem am 1. Februar beginnenden zweiten Schulhalbjahr werden neben den bestehenden Auffangklassen an der Haupt- und der Realschule zwei neue Auffangklassen am Gymnasium eingerichtet, die 30 Schüler aufnehmen. „Die von der Bezirksregierung finanzierten zusätzlichen Stellen konnten auch mit Pädagogen mit Sonderausbildung besetzt werden,“ so Hustadt. In allen Auffangklassen steht morgens zunächst drei Stunden konzentrierter Deutschunterricht auf dem Stundenplan. Danach geht es drei Stunden in den regulären Unterricht mit Gleichaltrigen.
Integration Point kann in Sundern sofort loslegen
Wichtig für den sozialen Frieden in der Stadt sei es vor allem auch, die Menschen auf der Flucht schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren, so Brodel. Deshalb sei es „eine richtig gute Sache“, dass der Integration Point der Bundesanstalt für Arbeit mit kreisweit drei Mitarbeitern in der nächsten Woche mit der Arbeit anfange. „Die können hier in Sundern sofort loslegen,“ so der Bürgermeister, denn das Bürgernetzwerk habe bereits 180 Menschen erfasst. Die von der Bundesanstalt seien richtig überrascht gewesen über die gute Vorarbeit, so Brodel. Gute Arbeit, die sich auch zur Arnsberger Bezirksregierung rumgesprochen hat. Denn die hat Sundern für eine Untersuchung, die in Kürze starten soll, als Modellkommune ausgesucht.