Sundern. In der Sitzung des Rates der Stadt Sundern am Donnerstag griff der Bürgermeister Ralph Brodel zu der ungewöhnlichen Maßnahme, die Tagesordnung zu erweitern, um eine persönliche Erklärung zu den jüngsten Ereignissen rund um die Freibad-Affäre abzugeben. Diese wurde zuvor vom freien Journalisten Ludwig Greven über die sozialen Medien und seinen Blog verbreitet und hat damit für einiges Aufsehen in der Bürgerschaft gesorgt (wir berichteten)
Brodel hat in seinem Statement die Vorwürfe des Journalisten aufs Schärfste kritisiert und zurückgewiesen. Im Anschluss daran nahm der Geschäftsführer der Sorpesee GmbH, Martin Levermann, Position zu den Unterstellungen. Levermann berichtete u.a., dass er Strafanzeige wegen Verleumdung gegen Greven gestellt hätte.
Wir berichten weiter.
Hier die Rede des Bürgermeisters im Wortlaut:
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Rates,
werte Vertreter der Presse,
es ist ungewöhnlich, dass ich vor einer Ratssitzung in dieser Art und Weise das Wort ergreife. Ergreifen muss.
Wie wir alle hier im Saal wissen, haben wir seit einiger Zeit einen Besucher in Sundern, der sich als Journalist ausgibt. Sich aber auch gerne mit Maikäfersammlern am Sorpesee unterhält. Der diese sagen lässt, bei uns herrscht tote Hose.
Ausgerechnet an unserem Sorpesee, der zu den meist besuchten Seen in ganz NRW zählt.
Eigentlich ist damit schon alles gesagt: schlecht recherchiert, tendenziös geschrieben und armen unschuldigen Maikäfersammlern vielleicht in den Mund gelegt.
Aber er kommt nicht los von unserer Stadt, die er als verschlafen und als provinzielle Kleinstadt hinstellt. Warum nur?
Weil er hier vielleicht die Bühne hat, die er ansonsten nicht hat? Wo er doch, wie er selber gerne schreibt, in der Bundespolitik zuhause ist. Wo doch Berlin oder Hamburg sicher viele gute, echte Geschichten bietet. Vielleicht weil ihm dort keiner die große Bühne gibt? Weil niemand auf ihn wartet?
Ich weiß es nicht.
Was ich weiß: Wasser zieht den Hamburger Schreiber scheinbar magisch an, aber irgendwie, so scheint es, versteht er es nicht, das Wasser. Aber dazu nachher mehr.
Dieser Mensch wird aber nicht nur von Wasser geleitet sondern scheinbar auch von bösen Kräften schlecht geleitet, und gibt sich diesen gerne hin.
Dieser Mensch höhnt über unsere Stadt. Rührt selbst Schmutz und Dreck zusammen. Kippt diesen eigenhändig hergestellten Schmutz über uns aus.
Über uns alle.
Der unser Sundern damit Stück für Stück, Bürger für Bürger, der Lächerlichkeit preisgeben will.
In der Giftküche dieses Menschen wird mit Zitaten hantiert, die nachweislich nie gegeben wurden. Sei es von Ratsmitgliedern, Bürgermeistern oder honorigen Bürgerinnen und Bürgern.
In dieser Giftküche werden Aussagen erfunden, die nie gemacht wurden.
Werden die erfundenen Zitate und ausgedachten Aussagen zu bizarren Zusammenhängen zusammengezimmert, die es so nie gegeben hat.
Werden am Ende Behauptungen aufgestellt und veröffentlicht, die im besten Falle falsch, oft aber schlicht unwahr sind.
Dieser Mensch wirft dann noch der heimischen Presse, wenn diese nüchtern und sachlich um Aufklärung bemüht ist, Unfähigkeit vor. Und damit nicht genug beschuldigt er, diese bekannten und geachteten heimischen Journalisten, sich instrumentalisieren zu lassen, anders ausgedrückt: die Unwahrheit zu schreiben. Alles nachzulesen auf den Facebook-Seiten dieses Menschen.
Der dort im Übrigen auch schreibt, dass Bürger dieser Stadt auf ihren Schützenfesten evtl. fähig wären auf andere Mitbürger zu schießen.
Da darf, da muß die Frage gestellt werden: Was für ein Weltbild hat dieser Mensch?
Mit Journalismus hat dies auf jeden Fall nichts zu tun. Soll es wohl auch nicht.
Wie sauber der Mensch recherchiert, wird auch mit der Behauptung deutlich, ich hätte wohl zu ausgiebig auf einem der Schützenfeste gebechert. Das mag sein, aber bislang ist mir kein Fall bekannt, dass man von Fassbrause seinen klaren Kopf verliert.
Aber meinen klaren Kopf mag er auch nicht, da ich, wie er schreibt, mit meiner Glatze zu unkonventionell auftrete. Tja, was soll ich und die restlichen Glatzenträger da machen? Den ganzen Tag Mütze tragen?
Lustig, eigentlich.
Am Ende ist es aber nur eine verrohte, laute und völlig schräge Begleitmusik, zu zusammen fantasierten Geschichten.
Nachdem dieser Mensch erst die Projektierungen rund um den Tigges-Platz bewusst falsch dargestellt hat und im selben Artikel auch noch mehrere seit Jahren und Jahrzehnten ehrenamtlich tätigen Bürgern und Ratsmitgliedern kriminelle Handlungen unterstellt hat (die dagegen gerichtlich vorgehen), hat er sich nun eine neue Spielwiese ausgesucht.
Auch hier mit dem einzigen Ziel zu skandalisieren. Mit abenteuerlichen Geschichten, wie einst Baron Münchhausen, sein Publikum zu faszinieren.
Damals, wie heute, ist natürlich ein Ritt auf einer Kanonenkugel eine spannende Geschichte. Münchhausen konnte sicher sein, dass seine Leser gebannt sind.
Diesmal geht es aber nicht um die Kanonenkugel, es geht auch nicht um den Tigges-Platz oder um meine Glatze. Es geht um das Freibad.
Und wieder mit dem üblichen Rezept von erfundenen Zitaten und Behauptungen.
Und es fängt schon bei der Recherche an.
So stellte mir dieser Mensch via Mail etliche Fragen zum Freibad, begründet mit der schriftlichen Aussage: „Für die Westfalenpost werde ich darüber berichten.“
Auf Nachfrage bei der Westfalenpost bekomme ich die Antwort, dass dies nicht stimmt.
Kurz: eine Lüge. Ein Ritt auf einer Kanonenkugel.
In seinem dann selbst veröffentlichten Artikel behauptet dieser Mensch dann ein langjähriges und verdientes Ratsmitglied, hätte ihm gegenüber gesagt, dass der Geschäftsführer der Sorpesee GmbH vom damaligen Bürgermeister Lins angewiesen worden sei, das Bad zu plündern und die technischen Einrichtungen heimlich zu verkaufen.
Auf Nachfrage von mir bei dem zitierten Ratsmitglied bekomme ich die Antwort: Nichts davon habe ich gesagt.
Kurz: eine Lüge. Ein Ritt auf einer Kanonenkugel.
Weiter schreibt der Mensch einer Witwe zu, dass diese Unterlagen im Auftrag ihres Sohnes, der Mitglied der Geschäftsführung der Sorpesee GmbH ist, verbrannt zu haben.
Auf Nachfrage von mir bei dem Betroffenen bekomme ich die Antwort: Nichts davon ist wahr.
Kurz: eine Lüge. Der Ritt auf der Kanonenkugel geht weiter.
Weiter wird so getan, als seien Akten der Sorpesee GmbH verschwunden.
Auf Nachfrage bei der Sorpesee GmbH bekomme ich die Antwort: Nichts davon ist wahr, alle Akten sind da.
Kurz: eine Lüge. Ein Ritt auf der Kanonenkugel, die aber leider ihr Ziel findet. Es sind die Bürgerinnen und Bürger, es ist unsere Stadt.
Ein Ziel, welches wohl von Anfang an im Visier war. Misstrauen säen, unbescholtene Bürger und Amtsträger zu verunglimpfen. Bei dem Angriff dieses Menschen auf mich, blieb ich noch relativ ruhig.
Jetzt aber soll die Kanonenkugel andere treffen. Andere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wahllos.
Das lasse ich nicht zu! Das sollten wir nicht zulassen!
Wir sollten nicht zulassen, dass ein Einzelner mit Unwahrheiten, mit Lügen und mit erfundenen Geschichten unser aller Ruf in den Schmutz tritt.
Schauen wir alle genau hin, wie dieser Mensch auf die Klarstellungen der letzten Tage reagiert. Wie er die intensiven Recherchen der heimischen Leitmedien einfach wegwischt und diesen allen unsaubere Methoden unterstellt.
Wie er einen Generalverdacht nach dem nächsten als Brandbomben des Mistrauens in die Menge wirft.
Wie er die gesamte Stadtverwaltung verunglimpft.
Kurz: alle und jeden beschuldigt.
Wie er Richtigstellungen von Betroffenen vom Tisch fegt, nur weil deutlich wird, wie er sie wohl erfunden hat.
Seine jüngsten Einlassungen zu all dem, sind nur zu beschreiben mit einem Schlag ins Gesicht.
Ein Schlag ins Gesicht von allen heimischen Journalistinnen und Journalisten.
Ein Schlag ins Gesicht von allen je gewählten Bürgermeistern.
Ein Schlag ins Gesicht von allen Ratsvertreterinnen und Ratsvertretern.
Ein Schlag ins Gesicht von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sorpesee GmbH.
Ein Schlag ins Gesicht von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung.
„Meine aufklärerische journalistische Arbeit“, wie dieser Mensch schreibt, „habe ich auch bei dieser Recherche wie immer sauber, korrekt und fair nach bestem Wissen und Gewissen gemacht. Ob das im gleichen Maße für die Geschäftsführung der Sorpesee GmbH, die drei Bürgermeister, die städtische Verwaltung und die lokalen Medien gilt, mögen die Bürger … von Sundern …beurteilen.“
Wohl denn, Herr Greven:
Ich, als Bürger dieser Stadt, beurteile.
Ich beurteile, dass wir niemanden brauchen, der jeden und alles angreift.
Ich beurteile, dass ich mich, vor die Mitbürgerinnen und Mitbürger stelle, die Sie wahllos angreifen.
Ich beurteile, dass wir niemanden brauchen, der als Geisterfahrer durch unsere Stadt fährt und dabei laut ruft: Ihr, ihr alle anderen seid die Geisterfahrer!
Und ich hoffe, nein, ich weiß, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt dies auch so sehen.
Wir wollen uns von Ihnen nicht weiter ins Gesicht schlagen lassen.
Hören wir auf Menschen, die wir kennen und respektieren. Hören wir jetzt eine Zusammenfassung der echten Vorgänge rund um das Freibad. Die sind zwar nicht so spannend, wie die fabulierten Geschichten, dafür aber Fakten.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Sundern
7 Antworten
… reißerische Texte verfassen, so Aufmerksamkeit auf sich ziehen und nun für seine Tätigkeit und potentielle weitere Aufdeckung von Verfehlungen, um Geldspenden betteln… irgendwie nicht wie der Baron – vielmehr wie der Rattenfänger von Hameln. Herr Greven sollte sich schämen und wieder trollen…
Nachtrag:
Herr Greven bittet aktuell auf Facebook um kleinere oder größere Geldbeträge, damit seine Tätigkeit für ihn von Nutzen ist.…
Herr Greven sollte mal lieber arbeiten gehen für sein Geld und nicht uns dafür missbrauchen noch mit seinen Lügen
Allmählich wird es Zeit, dass Jemand mal eine Story schreibt über abgehalfterte Journalisten, die sich nur noch mit reißerischen, sensationsheischenden Artikeln über provinzielle Befindlichkeiten über Wasser halten können.
Und dann noch um Geld betteln? Gibt es in Hamburg denn kein Sozialamt?
Diese Form des Journalismus braucht die Welt nicht.
Die „Wutrede von BM Ralph Brodel, in der Ratssitzung am Donnerstag, war weder
aufklärend, noch korrekt in der Darstellung der Thematik, allenfalls mit dem Begriff „ Die
Flucht nach vorn“, zu bewerten.
Es ist auch nicht ansatzweise gelungen, „Transparenz, das Unwort der letzten Jahre in Sundern“ herzustellen“.
Die Zahlen, Daten und Fakten zu dieser „endlosen Geschichte,rund um den Sorpesee, in
diesem Fall, aktuell in Amecke, sprechen für sich.
Wer permamant zurückschaut, dies ist allerdings auch eine Binsenweisheit, kommt nicht voran.
Aufklärung ist auch in dieser Causa mehr als überfällig.
Vielleicht, und dies würde der Stadt weiterhelfen, schafft es ja die Justiz.
Den Blick nach vorne richten, so wie es Stefan Lange formuliert hat, ist das Gebot der Stunde, für alle Ratsmitglieder in unserer Stadt!
Aus dem Mund von Herrn Greven kommen nur Lügen. Er bringt alle gegeneinander auf.
Aus dem Mund von Herrn Greven kommen nur Lügen. Er versucht alle gegeneinander aufzubringen.