Arnsberg/Sundern/HSK. Am Donnerstag, 21. April 2016 findet der bereits neunte Blitzmarathon statt. Insgesamt nehmen über 20 europäische Staaten an diesem Verkehrssicherheitsprojekt teil. Die Polizei im Hochsauerlandkreis beteiligt sich an über 50 Messpunkten. „Die Polizei in NRW ist von der Wirkung des Blitzmarathons überzeugt und wird durch wissenschaftliche Auswertungen darin bestärkt. In diesem Jahr stehen die Unfallopfer im Blickpunkt des Blitzmarathons,“ so Holger Glaremin, Sprecher der Polizei im HSK.
2015: Neun Tote auf den Straßen des HSK
„Leider können die neun tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer, welche im Jahr 2015 auf den Straßen des Hochsauerlandkreises ihr Leben ließen, sich nicht mehr äußern. Die Tatsache, dass niemand für sich allein stirbt und ein verstorbenes Unfallopfer Leid für über 100 Menschen mit sich bringt, bedeutet, dass beinahe 1000 Menschen von den dramatischen Unfallereignissen im Hochsauerlandkreis betroffen sind,“ so Glaremin weiter. „Hinzu kommen über 243 schwer- und 659 leichtverletzte Personen aus dem Jahre 2015. Hierunter zählen auch acht schwerverletzte und 41 leichtverletzte Kinder. Innerhalb einer Sekunde hat sich somit für viele Menschen in unserem Kreis vieles bis alles geändert, ganze Lebensträume zerplatzen und mussten losgelassen werden.“ Und die Statistik zeige leider noch eine weitere Tatsache. Niemand sei unverwundbar. Ein Verkehrsunfall könne jeden treffen, in welcher Form auch immer.
70 Unfälle an fünf Häufigkeitspunkten
Fünf Messpunkte stellt die Polizei besonders heraus, von denen zwei im Raum Arnsberg/Sundern, drei im östlichen Kreisgebiet liegen. „Allein an diesen fünf Unfallhäufigkeitspunkten kam es somit seit 2013 zu 70 Verkehrsunfällen mit drei Toten, 35 schwerverletzten und 23 leichtverletzten Menschen,“ so Holger Glaremin.
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Landstraße 839, Hellefelder Höhe
Die beliebte Waldstrecke zwischen Arnsberg und Hellefeld bleibt weiterhin im Blickpunkt der Polizei. Neben den erheblichen Lärmbelästigungen durch laute Motorräder kommt es hier auch immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen. Seit 2013 zählte die Polizei 21 schwere Verkehrsunfälle. Ein Kradfahrer verlor hierbei sein Leben, zehn Verkehrsteilnehmer erlitten schwere Verletzungen und sechs Menschen wurden bei den Unfällen leicht verletzt.
Beispiel: Im Bereich einer Rechtskurve kam ein 23-jähriger Kradfahrer im September 2013 – vermutlich aufgrund zu hoher Geschwindigkeit – zu Fall und rutschte mit dem Motorrad in den Gegenverkehr. Der junge Mann überlebte den Verkehrsunfall nicht.
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Landstraße 856, Hirschberger Weg
Auch beim Hirschberger Weg handelt es sich um eine beliebte Motorradstrecke. An den Wochenenden sind vornehmlich auswärtige Kradfahrer zu erkennen. Seit 2013 kam es bei 17 schweren Verkehrsunfällen zu der Bilanz von einem Toten, 14 Schwerverletzten und drei Leichtverletzten.
Beispiel: Ein 27-jähriger Kradfahrer wurde aufgrund erhöhter Geschwindigkeit aus einer Linkskurve getragen und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Bei dem anschließenden Sturz zog sich der junge Mann tödliche Verletzungen zu.
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Landstraße 740, zwischen Winterberg und Silbach
Allein im Jahr 2015 ereigneten sich in diesem Streckenabschnitt vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Personen schwerverletzt, eine Person trug leichte Verletzungen davon.
Beispiel: Im April 2015 verlor eine überholende 23-jährige Kradfahrerin aufgrund überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über ihr Motorrad und rutschte gegen die Leitplanke. Sie musste schwerverletzt in eine Spezialklinik geflogen werden.
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Bundestraße 480, Olsberg-Wiemringhausen
Seit 2013 zählte die Polizei in diesem Bereich 19 Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Frau getötet. Vier Verkehrsteilnehmer erlitten schwere Verletzungen. Zehn Menschen trugen leichte Verletzungen davon.
Beispiel: Im Dezember 2014 starb eine 33-jährige Beifahrerin, nachdem auf winterglatter Fahrbahn das Auto ins Schleudern geriet und mit einem Fahrzeug im Gegenverkehr zusammenstieß. Die beiden elf und neun Jahre alten Kinder im Auto wurden, ebenso wie der Fahrzeugführer, schwer verletzt. Drei weitere Personen erlitten bei dem Verkehrsunfall leichte Verletzungen.
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Bundesstraße 7, Marsberg-Bredelar
Seit 2014 ereigneten sich auf der Bundestraße 7, zwischen Bredelar und Brilon, zehn Verkehrsunfälle mit fünf Schwer- und drei Leichtverletzten.
Beispiel: Eine 55-jährige Kradfahrerin bremst auf regennasser Fahrbahn, kommt vermutlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit zu Fall und kommt erst auf einem angrenzenden Feldweg zu liegen. Sie muss schwerverletzt in eine Spezialklinik geflogen werden.
„Bitte fahren sie vorausschauend und vorsichtig!“
„Neben dem Schmerz und Unglück der Unfallopfer, den Angehörigen und Freunden wird häufig die Einsatzbelastung der eingesetzten Rettungskräfte vergessen. Ein normaler Feierabend nach den häufig schrecklichen Bildern der Unfallstelle oder der Todesbenachrichtigung der Angehörigen ist nicht möglich,“ so der Polizeisprecher. „Deshalb bittet die Polizei nicht nur an den Tagen des Blitzmarathons: Bitte fahren sie vorausschauend und vorsichtig! Es gibt viele Menschen, die es Ihnen DANKEN werden!“