Arnsberg. Zum Äußersten wird es nicht kommen in der Auseinandersetzung um den Erhalt von fünf mobilen Ampeln an Fußgängerüberwegen im Stadtgebiet, der nicht nur in Müschede bereits für viel Wirbel gesorgt hat. Holzens Bezirksausschussvorsitzender Werner Lattrich hatte am Donnerstagabend im Planungsausschuss vollen Einsatz angekündigt, um zu verhindern, dass die Holzener Ampel abgebaut wird, bevor es eine vernünftige Lösung gibt: „Notfalls werde ich mich auf die Kiste draufsetzen!“ kündigte er wild entschlossen an. Das hätte er wohl gerne gesehen, erwiderte Stadtkämmerer Peter Bannes dem weißhaarigen CDU-Politiker, es werde aber nicht nötig sein. Er werde sich mit dem Kreis als neuem Straßenbaulastträger an einen Tisch setzen und zusammen ein Konzept für die Überwege erarbeiten. „So lange bleiben die Ampeln stehen,“ versprach der Kämmerer.
„Hätten Sie das früher gesagt, hätte ich mich nicht so zu erhitzen brauchen,“ sagte Lattrich, der zuvor weit ausgeholt hatte und sich 30 Jahre zurückerinnerte. Schon 1983 habe er erstmals eine Ampel beantragt. Bekommen habe er zunächst nur einen Zebrastreifen mit Blinklicht. Erst nach dem zweiten Antrag 1989 habe Holzen die Ampel bekommen. Und die werde heute noch genauso benötigt wie damals. Da könne man doch nicht einfach kommen und die Anlage abbauen. Er würde dem Kasten sogar einen neuen Anstrich verpassen, wenn die Ampel bleibe, sagte Lattrich.
Auch Peter Blume, Bezirksausschussvorsitzender im ebenfalls betroffenen Wennigloh, zeigte sich mit der Antwort des Kämmerers zufriedengestellt. Er sagte aber auch, man dürfe mit dem Sparen nicht ausgerechnet bei der Sicherheit in den Dörfern anfangen. Und er forderte Aufklärung, welche Prozesse in der städtischen Ampelverwaltung denn dazu geführt hätten, in den Bezirksausschüssen zu verkünden, dass der Kreis als neuer Straßenbaulastträger den Abbau der mobilen Ampelanlagen fordere, was der Kreissprecher wenig später komplett dementierte. Eine Antwort auf diese Frage, die vor der Sitzung auch schon der Kollege Gerd Stüttgen aus Müschede gestellt hatte, gab es in der Sitzung nicht.