Arnsberg. Die M. Westermann & Co. GmbH (WESCO) hat heute beim zuständigen Amtsgericht in Arnsberg einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hat diesem Antrag entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet.
Die M. Westermann & Co. GmbH geht diesen Schritt, weil verschiedene externe Entwicklungen die wirtschaftliche Situation des Unternehmens massiv eingetrübt haben. So sind aufgrund des Ukraine-Kriegs sowohl die Beschaffungspreise für Material als auch die Energiekosten unerwartet stark gestiegen, was nicht vollumfänglich an die Kunden weitergegeben werden konnte. Im Absatzbereich erschwert darüber hinaus die allgemeine Kaufzurückhaltung das Geschäft insbesondere im WESCO-Spezialsegment für hochwertige Müllsammler. Bereits eingeleitete punktuelle Maßnahmen, wie die Optimierung des Lagermanagements sowie Anpassungen im Personalbereich, hatten bisher leider nicht ausgereicht, um die Probleme nachhaltig in den Griff zu bekommen.
Restrukturierungskurs
Mit dem gerichtlichen Sanierungsverfahren ist beabsichtigt, die gegenwärtige Krisenlage zu bewältigen und sich für die Zukunft neu aufzustellen. Durch die jetzt vorliegende gerichtliche Anordnung kann die M. Westermann & Co. GmbH dabei die Instrumente der Insolvenzordnung nutzen, um dem eingeschlagenen Restrukturierungskurs fortzuführen.
Um der Komplexität und der rechtlichen Herausforderungen des Eigenverwaltungsverfahrens gerecht zu werden, wird die Geschäftsführung ab sofort von Rechtsanwalt Prof. Dr. Dirk Andres aus der Kanzlei AndresPartner unterstützt. Zusammen mit seinem Team ausgewählter Experten hat der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich bei ihren Sanierungsverfahren begleitet.
„Die Eigenverwaltung ist ein effektives Instrument zur Restrukturierung von Unternehmen. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen und auf dieser Grundlage die Sanierung von WESCO vorantreiben“, erläutert der zum Generalbevollmächtigten berufene Restrukturierungsexperte Andres die anstehenden Schritte. Er wird jetzt kurzfristig einen geordneten Verkaufsprozess anstoßen, um einen Käufer zu finden, der in das Unternehmen investiert und das Geschäft weiterentwickeln will.
Bei ihrem Vorhaben wird das Unternehmen auch durch den gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter, dem sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Dr. Jan Janßen, begleitet. Seine Aufgabe ist es, die M. Westermann & Co. GmbH im gesamten Verfahren zu überwachen und die Interessen aller Gläubigerinnen und Gläubiger zu wahren.
Geschäftsbetrieb der Unternehmensgruppe wird vollumfänglich fortgeführt
In der Eigenverwaltung wird der Geschäftsbetrieb der Unternehmensgruppe vollumfänglich fortgeführt. Allen Geschäftspartnern steht WESCO selbstverständlich unverändert im vollen Umfang zur Verfügung. Produktion, Termin- und Liefertreue sind auch weiterhin gewährleistet.
Die Eigenverwaltung wurde auch für die affiliierte H. Dedores & Co. GmbH aus Schwarzenberg beantragt. Sie ist als Produktions- und Zuliefergesellschaft Teil der Unternehmensgruppe. Die Tochtergesellschaften VILLA WESCO, S.L.U. (Spanien) sowie Wesco International BV (Niederlande) sind nicht vom Eigenverwaltungsverfahren betroffen.
Die Löhne und Gehälter der rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Arnsberg und Schwarzenberg sind im vorläufigen Eigenverwaltungsverfahren über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert. Sie wurden heute von der Geschäftsführung und dem Generalbevollmächtigten über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert.
4 Antworten
Wenn die Regierungen eines Landes wie derzeit in Deutschland verrückt spielen und Panik unter den Bürgern verbreitet, zudem den Focus mit Gewalt allein auf Umwetthemen ausrichtet und Energie für ein Industrieland wie Deutschland nahezu unerschwinglich macht, zerstört zeitgleich auch die Einnahmequelle die für eine Klma- und Umwelterneuerung zwingend erforderlich ist. Auch wir im Sauerland sind gut beraten wenn wir uns darauf einrichten weitere Unternehmen in den wirtschaftlichen Abgrund zu begleiten. WESCO mit seinem TOP Auftritt hier bei uns in Arnsberg ist nur der Anfang.
Ist doch alles ganz einfach. Da macht man den Laden einfach für ein paar Monate zu und dann geht es später wieder weiter.
Ironie off.
Wir leben doch in einer einzigen, billigen Schmierenkomödie, wie es sie niemals im Leben geben dürfte.
Hunderte Jahre alte Firmen gehen gerade den Bach runter. Könnten ja eigentlich mal „kurz zu machen“.
Wer glaubt, alle diese Firmen wären in ein paar Jahren wieder da, wird erkennen müssen, dass er sich fundamental geirrt hat. Deutschland degeneriert zum Agrarland. Was weg ist, ist weg.
Es geht hier um das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung der Westermann & Co. GmbH. Die Ursachen dafür kann ein Externer im Rahmen einer Ferndiagnose unmöglich benennen.
Insofern ist der Kommentar von Walter B. pure Stammtischpolemik und erinnert an AFD-Wahlkampfparolen.
Ich wünsche allen Beteiligten bei WESCO dass es nach einer erfolgreichen Sanierung stabil weitergeht.
Sorry, aber das war nicht die aktuelle weltwirtschaftliche Lage. Das war abzusehen.
Es wurden bereits Sitz einiger Zeit Gebäude/Grundstücke verkauft.
Hier gilt wohl eher der altbekannte Satz:
„ der Fisch beginnt am Kopf zu stinken „