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Anwohner einigen sich auf neue Straßennamen

Mozart wurde von den Anwohnern des Maria-kahle-Wegs als neuer namensgeber ihrer Straße ausgewaält. (Foto: Dieter Schütz  / pixelio.de)
Mozart wur­de von den Anwoh­nern des Maria-Kah­le-Wegs als neu­er Namens­ge­ber ihrer Stra­ße aus­ge­wählt. (Foto: Die­ter Schütz / pixelio.de)

Hüsten/Herdringen.  Die Anwoh­ner der bei­den Arns­ber­ger Stra­ßen „Maria-Kah­le-Weg“ und „Karl-Wagen­feld-Stra­ße“ haben sich auf neue Stra­ßen­na­men verständigt.

Mozart und Clara Schumann statt Maria Kahle und Wagenfeld

Der Maria-Kah­le-Weg soll nach dem ein­stim­mi­gen Wunsch der dort ansäs­si­gen Bür­ger künf­tig „Mozart­weg“ hei­ßen, für die Karl-Wagen­feld-Stra­ße befür­wor­tet die Mehr­heit der betrof­fe­nen Anwoh­ner den Namen „Cla­ra-Schu­mann-Stra­ße“. Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel wird des­halb die­se Namens­ge­bung zur Beschluss­fas­sung in den bei­den zustän­di­gen Bezirks­aus­schüs­sen Her­drin­gen und Hüs­ten vor­schla­gen.  Der Rat der Stadt hat­te im Dezem­ber 2013 ein­stim­mig beschlos­sen, bei­de Stra­ßen umzu­be­nen­nen und bei der Namens­ge­bung die betrof­fe­nen Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner im Rah­men bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments zu beteiligen.

Umbenennung wegen besonderer Nähe zum Nationalsozialismus und Rassismus

2013.12.11.Arnsberg.KahleGrund für die Umbe­nen­nung der Stra­ßen ist die Tat­sa­che, dass sowohl Maria Kah­le (1891–1975) als auch Karl Wagen­feld (1869–1939), nach denen die jewei­li­gen Stra­ßen einst benannt wor­den waren, nach neue­ren Erkennt­nis­sen eine beson­de­re Nähe zum Natio­nal­so­zia­lis­mus auf­wei­sen und Ras­sis­mus för­der­ten. Wagen­feld hat als Ver­tre­ter eines ras­sen­ideo­lo­gisch durch­setz­ten „Stam­mes­ge­dan­ken“ ab 1933 für einen naht­lo­sen Anschluss der west­fä­li­schen Hei­mat­be­we­gung an das 3. Reich bewirkt und trat aus Über­zeu­gung der NSDAP bei. Kah­les frü­hes­te Hit­ler-Hym­ne stammt aus dem Jahr 1923; zeit­gleich mit den NS-Mas­sen­mor­den ver­glich sie Juden mit „Schma­rot­zer­pflan­zen“ im Urwald.

Bürgermeister dankt Anwohnern für Engagement und Verständnis

„Stra­ßen­be­nen­nun­gen stel­len bei uns in Arns­berg und im Sau­er­land eine Ehrung einer Per­son dar oder sind Aus­druck des Respekts und der Erin­ne­rung an Opfer von Gewalt, Krieg und Unge­rech­tig­keit“, so Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel. „Eine Wei­ter­füh­rung der Ehrung ist unmög­lich. Wir müs­sen da als Stadt von Franz Stock beson­ders sorg­sam sein.“ Vogel bedankt sich bei Herrn Hüm­me­ke und Herrn Ruberg sowie allen wei­te­ren Anlie­gern der bei­den Stra­ßen für ihr Ver­ständ­nis und Engagement.

 „Kleines Musikerviertel“

Als Begrün­dung für die Wahl der bei­den neu­en Namen Cla­ra-Schu­mann-Stra­ße und Mozart­weg füh­ren die Anwoh­ner auf, dass Musi­ker bzw. Kom­po­nis­ten unter den Arns­ber­ger Stra­ßen­na­men bis­lang eher gering ver­tre­ten sei­en. Die Anwoh­ner spre­chen sich damit nun für die Bil­dung eines „Klei­nen Musi­ker­vier­tels“ aus. Mit der Prä­fe­renz der bekann­ten deut­schen Pia­nis­tin und Kom­po­nis­tin Cla­ra Schu­mann neben dem Musi­ker Mozart sol­le zudem der Tat­sa­che Rech­nung getra­gen wer­den, dass in den in vie­len deut­schen Städ­ten zu fin­den­den Musi­ker­vier­teln vor allem männ­li­chen Künst­lern und weni­ger Musi­ke­rin­nen Ehre gezollt werde.
Inter­net-Links zu Maria Kah­le und Karl Wagenfeld:

  • Bür­ger, Peter: Der völ­ki­sche Flü­gel der sau­er­län­di­schen Hei­mat­be­we­gung. Über Jose­fa Ber­ens-Toten­ohl, Georg Nel­li­us, Lorenz Pie­per und Maria Kah­le – zugleich ein Bei­trag zur Stra­ßen­na­men-Debat­te. = daun­lots. inter­net­bei­trä­ge des chris­ti­ne-koch-mund­art­ar­chivs am muse­um eslo­he. nr. 60. Eslo­he 2013. www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2060.pdf
  • Infor­ma­tio­nen der Stadt Müns­ter mit Doku­men­ten: www.muenster.de/stadt/strassennamen/wagenfeldstrasse.html

 
 

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